Scarface

Scarface„, ein Film, der die dunkle Seite des Amerikanischen Traums thematisiert, stellt eine Ära der Exzesse und Gefahren dar. Im Zentrum dieser Welt steht Antonio „Tony“ Montana, ein ehrgeiziger kubanischer Einwanderer in Miami. Sein Aufstieg und Fall im Drogenmilieu bildet das Herzstück des Films. Regisseur Brian De Palma skizziert eine Welt, in der Macht und Gier regieren. Die Handlung beginnt mit der Mariel-Bootskrise von 1980, in der Tausende Kubaner in die USA flüchten, darunter auch Kriminelle und Oppositionelle. Tony Montana ist einer von ihnen, ein Mann mit großen Ambitionen und wenig Skrupeln.

Dauer: 170 Min.
FSK: ab 18 Jahren
Jahr:
Regie: Brian De Palma
Produzenten: Martin Bregman, Louis A. Stroller
Hauptdarsteller: Al Pacino, Michelle Pfeiffer, Steven Bauer
Nebendarsteller: Mary Elizabeth Mastrantonio, Robert Loggia, Míriam Colón
Genre: Action & Abenteuer
Studio: NBC Universal
Sprachen: Deutsch, English

Montanas Geschichte ist geprägt von einer rasanten Entwicklung vom kleinen Gauner zum Drogenkönig von Miami. Seine Methoden sind brutal, sein Aufstieg rücksichtslos. Dabei verflechtet der Film geschickt reale historische Ereignisse mit fiktiven Elementen. Diese Mischung schafft eine spannungsgeladene Atmosphäre, die den Zuschauer fesselt. „Scarface“ ist nicht nur eine Geschichte über den Aufstieg und Fall eines Gangsters, sondern auch ein eindrucksvolles Portrait einer Ära, in der das Streben nach dem Amerikanischen Traum oft tödliche Konsequenzen hatte.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Scarface„, ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1983, erlangte schnell Kultstatus. Mit einer Laufzeit von 170 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 18, fällt er in das Genre des dramatischen Gangsterfilms. Al Pacino brilliert in der Hauptrolle des Antonio „Tony“ Montana, einem ehrgeizigen und skrupellosen kubanischen Einwanderer in Miami. Er wird unterstützt von einem beeindruckenden Cast. Darunter finden sich Steven Bauer als Manolo „Manny Ray“ Ribera, Michelle Pfeiffer als Elvira Hancock und Mary Elizabeth Mastrantonio als Gina Montana. Robert Loggia und Míriam Colón verkörpern ebenfalls wichtige Figuren im Film.

Die Regie des Films übernahm Brian De Palma, bekannt für seinen unverkennbaren Stil. Oliver Stone zeichnete für das Drehbuch verantwortlich. Produziert wurde der Film von Martin Bregman und Louis A. Stroller. Die musikalische Untermalung stammt von Giorgio Moroder, während John A. Alonzo für die Kameraarbeit verantwortlich war. Gerald B. Greenberg und David Ray sorgten für den Schnitt. Diese Kombination aus Talenten trug wesentlich zum Erfolg des Films bei. „Scarface“ spielt in verschiedenen Orten der USA, darunter Florida, Kalifornien und New York. Diese vielfältigen Drehorte trugen zur atmosphärischen Dichte des Films bei.

Im Jahr 1984 erhielt „Scarface“ drei Golden Globe-Nominierungen. Al Pacino wurde für die beste Hauptrolle in einem Drama nominiert. Ebenso erhielt Steven Bauer eine Nominierung für die beste Nebenrolle. Die musikalische Leistung von Giorgio Moroder wurde ebenfalls gewürdigt.

Handlung und Story vom Film „Scarface“

Im Mai 1980 nutzte Fidel Castro die Mariel-Bootskrise, um Kubaner nach Florida zu schicken. Unter diesen 125.000 Einwanderern, von denen 25.000 vorbestraft waren, befand sich auch Antonio „Tony“ Montana. Er war ein verarmter Ex-Sträfling, der in den USA sein Glück versuchen wollte. Nach seiner Ankunft in Miami führte ein hitziges Gespräch mit den Grenzbeamten dazu, dass er in „Freedom Town“, einem Sammellager, untergebracht wurde. Dort tötete er Rebenga, einen ehemaligen hochrangigen Kommunisten, was seine Freilassung aus dem Lager ermöglichte.

Tony begann seine Karriere in den USA als Tellerwäscher. Bald bot sich ihm jedoch durch Omar Suárez, der ihm den Mordauftrag vermittelt hatte, die Chance im Drogenmilieu mitzumischen. Ein Drogendeal im Sun Ray Hotel mit dem kolumbianischen Drogendealer Hector ging schief. Tony und sein Freund Angel wurden in einen Hinterhalt gelockt. Während Angel brutal ermordet wurde, entkam Tony mit Hilfe seiner Freunde Manny und Chi Chi. Sie töteten Hectors Komplizen und Tony erschoss Hector selbst. Dieser Vorfall markierte den Beginn von Tonys Aufstieg in der Unterwelt von Miami.

Verrat und Triumph

Kurz darauf trafen Tony und Manny Frank Lopez, den Auftraggeber für den Mord an Rebenga. Lopez führte Tony ins Drogengeschäft ein. Tony machte sich schnell einen Namen, was Lopez missfiel. Ein Trip nach Bolivien brachte Tony in Kontakt mit dem Drogenbaron Alejandro Sosa. Dort schloss er ein millionenschweres Geschäft ab, das ohne Lopez’ Zustimmung zustande kam. Dies führte zum Bruch zwischen ihnen. Lopez schickte Killer auf Tony, doch Tony konnte sie ausschalten und Lopez ermorden. Mit diesem Schritt erklomm Tony die Spitze der kriminellen Hierarchie in Miami.

Tonys Erfolg führte zu Übermut und zunehmendem Drogenkonsum. Seine Ehefrau Elvira kritisierte ihn vermehrt. Ein Treffen mit dem vermeintlichen Geldwäscher Seidelbaum entpuppte sich als Falle. Seidelbaum war ein verdeckter Ermittler und filmte die Geldübergabe. Der Verdacht, dass Manny ihn verraten haben könnte, lastete schwer auf Tony, auch wenn er an Mannys Unschuld glaubte. Ein Attentatsversuch in New York auf Veranlassung von Sosa scheiterte, weil Tony moralische Bedenken hatte. Dies führte zum Bruch mit Sosa.

Die finale Eskalation begann, als Tony Manny und seine Schwester Gina zusammenfand. Im Affekt erschoss Tony Manny. Er kehrte mit Gina zu seiner Villa zurück, wo Sosas Söldner bereits warteten. In einem furiosen Kampf töteten sie seine Leibwächter und schließlich Gina. Ein schwer verwundeter Tony stellte sich den Angreifern mit einem M16-Sturmgewehr und einem M203-Granatwerfer. Trotz seiner Gegenwehr wurde Tony von „The Skull“, einem Killer Sosas, erschossen. Mit Tonys Tod endete seine tragische Geschichte als Gangsterkönig von Miami.

Fazit und Kritik zum Film „Scarface“

Scarface„, ein Film, der das klassische Gangsterdrama neu definierte, bietet eine ungeschönte Darstellung des Drogenmilieus. Regisseur Brian De Palma und Drehbuchautor Oliver Stone setzen auf intensive Gewaltdarstellungen und rohe Sprache. Diese Elemente trugen zunächst zu kontroversen Reaktionen bei, doch im Laufe der Zeit erhielt der Film Anerkennung als wegweisendes Werk im Gangsterfilmgenre. Die Geschichte des Kleinkriminellen Tony Montana, gespielt von Al Pacino, der sich in Miami zum Drogenbaron hocharbeitet, spiegelt ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte wider. Hierbei zeigt sich eine klare Entwicklung: Vom ursprünglichen Schock zur nachträglichen Wertschätzung durch Kritiker und Publikum.

Die berüchtigte Kettensägenszene des Films steht exemplarisch für De Palmas Fähigkeit, Spannung und Entsetzen zu erzeugen, ohne explizite Gewalt zu zeigen. Die Szene zeichnet sich durch kurze Einblendungen und Al Pacinos Gesichtsausdruck aus. Diese Darstellung veranschaulicht De Palmas Geschicklichkeit, eine Szene zu inszenieren, die in der Fantasie der Zuschauer weiterlebt. „Scarface“ zeigt damit, wie effektiv die Macht der Andeutung sein kann. Die Regie und das Drehbuch sind in dieser Hinsicht bemerkenswert, da sie eine intensive Atmosphäre schaffen, ohne auf explizite Brutalität angewiesen zu sein.

Al Pacino liefert in seiner Rolle als Tony Montana eine herausragende Leistung. Seine Interpretation der Figur ist sowohl intensiv als auch unvergesslich. Pacinos Performance, unterstützt von einem starken Ensemble inklusive Michelle Pfeiffer und Steven Bauer, verleiht dem Film eine einzigartige Dynamik. Die Kritik, die „Scarface“ wegen seiner Darstellung von Gewalt und der kubanischen Gemeinschaft erfuhr, spiegelt die Kontroverse wider, die der Film auslöste. Trotzdem bleibt „Scarface“ ein bedeutendes Werk, das durch seine drastische Darstellung des amerikanischen Traums und der Unterwelt eine nachhaltige Wirkung hinterlässt.

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