GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Jahr 1990 lieferte Martin Scorsese mit „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ einen Film, der als Meisterwerk in die Annalen der Filmgeschichte einging. Durch seine eindringliche Erzählweise, die das Leben im Mafia-Milieu über drei Dekaden hinweg verfolgt, entführt Scorsese die Zuschauer in eine Welt, in der Machtspiele, Intrigen und brutale Loyalitätsprüfungen an der Tagesordnung stehen. Dabei gelingt es ihm, die dunkle Seele des organisierten Verbrechens in den USA zu enthüllen.

Dauer: 16 Min.
FSK: ab 146 Jahren
Jahr:
Regie: Martin Scorsese
Produzenten: Irwin Winkler
Hauptdarsteller: Robert De Niro, Ray Liotta, Tommy DeVito
Nebendarsteller: Paul Sorvino, Lorraine Bracco
Genre: Drama
Studio: Warner-Bros.
Sprachen: Deutsch, English

In den Hauptrollen brillieren Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci. Ihre Darbietungen verleihen dem Film eine Intensität, die ihn von anderen Mafia-Filmen abhebt. Scorseses Fähigkeit, sowohl den Glamour als auch die Grausamkeit dieser Welt zu zeigen, schafft ein unvergessliches Kinoerlebnis. Das komplexe Netz aus Beziehungen, Verrat und unerschütterlicher Loyalität lässt den Betrachter von der ersten bis zur letzten Minute fesseln.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

1990 schenkte Martin Scorsese der Filmwelt „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia„, ein eindringliches Mafia-Drama mit einer Laufzeit von 146 Minuten. Das Werk basiert auf Nicholas Pileggis Buch „Wise Guy – Der Mob von innen“. Es beleuchtet den gnadenlosen Aufstieg eines Gangsters in den 1960er und 1970er Jahren innerhalb der verschworenen Gemeinschaft der US-amerikanischen Cosa Nostra. Daher bezieht sich der Titel „GoodFellas“ auf eben diese „guten Kerle“ des Mobs.

Im Zentrum des Films stehen die schauspielerischen Leistungen von Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci, unterstützt von Lorraine Bracco, Paul Sorvino und weiteren. Die Kombination von Scorseses Regie, dem Drehbuch von Pileggi und Scorsese selbst, der beeindruckenden Kameraarbeit von Michael Ballhaus und dem scharfen Schnitt von Thelma Schoonmaker sorgt für ein packendes Filmerlebnis. Interessanterweise wurde der Drehbeginn von 1986 auf 1989 verschoben, da Scorsese zunächst „Die letzte Versuchung Christi“ realisierte. Da zu dieser Zeit bereits eine Serie namens „Wiseguy“ existierte, erhielt der Film seinen markanten Namen „GoodFellas“.

Ursprünglich betrachtete das Warner-Bros.-Studio den Film kritisch aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellungen und der zahlreichen Flüche. Negative Testvorführungen schienen diese Skepsis zu bestätigen. Dennoch erschien „GoodFellas“ unverändert in den Kinos und erntete bald Anerkennung. Bei der Oscar-Verleihung 1991 erhielt der Film sechs Nominierungen, wobei Joe Pesci als Bester Nebendarsteller triumphierte. Heute zählt „GoodFellas“ neben „Der Pate“ zu den besten Mafia-Darstellungen. Doch im Gegensatz zu Coppolas „Der Pate“ zeigt Scorseses Film ein realistischeres und weniger romantisierendes Bild der italoamerikanischen Mafia.

Inhalt und Handlung vom Film „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“

Der junge Henry Hill fühlt sich 1955 vom kriminellen Treiben und der Mafiaszene in seinem italienisch-amerikanischen Arbeiterviertel in Brooklyn angezogen. Er beginnt für Paulie Cicero, den örtlichen Caporegime, und dessen Partner – Jimmy Conway und Tommy DeVito – zu arbeiten. Unter Jimmys Anleitung startet Henry als Hehler und steigt in der kriminellen Hierarchie auf.

In den 1960er Jahren verbringen Henry, Jimmy und Tommy ihre Abende oft im Nachtclub Copacabana. Dort genießen sie die Gesellschaft von Frauen. Henry beginnt eine Beziehung mit Karen Friedman, die anfänglich von seiner kriminellen Laufbahn abgeschreckt ist. Doch sie lässt sich von Henrys aufregendem Leben beeindrucken und heiratet ihn trotz der Einwände ihrer Familie.

Eine harte Probe

1970 kommt es zu einem Vorfall, der die Freundschaft der Männer auf die Probe stellt. Tommy und Jimmy ermorden Billy Batts, ein Mitglied der gefährlichen Gambino-Familie, in einem Nachtclub, der Henry gehört. Die drei entscheiden, die Leiche in New York zu vergraben. Ein halbes Jahr später zwingt ein geplantes Bauvorhaben auf dem Gelände sie jedoch, die Leiche umzubetten. Im selben Jahr tötet Tommy den Laufburschen Spider und Henrys Frau Karen konfrontiert ihn mit einer Affäre. Nach einer kurzen Trennung überredet Paulie Henry, zu Karen zurückzukehren.

Die Dinge nehmen eine drastische Wende, als Henry und Jimmy 1970 in Florida verhaftet werden. Im Gefängnis beginnt Henry, mit Unterstützung von Karen, Drogen zu verkaufen. Nach seiner Entlassung auf Bewährung im Jahr 1978 verstößt er gegen Paulies Anweisungen und baut mit Jimmy und Tommy ein Kokaingeschäft auf. Die drei sind in einen Überfall auf den Lufthansa-Tresorraum am JFK Flughafen verwickelt. Der Coup bringt ihnen sechs Millionen Dollar ein. Doch als einige Teammitglieder gegen Jimmys Befehle verstoßen, lässt er sie töten. Kurz darauf wird Tommy ermordet – eine Racheaktion für den Mord an Batts.

1980 erreicht Henrys Leben einen kritischen Punkt. Seine Drogensucht eskaliert, und nach einem missglückten Drogendeal landet er wieder im Gefängnis. Nach seiner Freilassung gegen Kaution versucht Karen, sie beide über Wasser zu halten, indem sie ihre Drogenreserven verkauft. Paulie trennt sich von Henry, nachdem er von dessen Drogendealereien erfährt, und lässt ihn ohne Schutz zurück. Henry wendet sich in seiner Verzweiflung an Jimmy, spürt jedoch bald, dass etwas nicht stimmt. Schließlich entschließt er sich, die Mafia und sein kriminelles Leben hinter sich zu lassen, obwohl er seinen neuen, langweiligen Alltag als „Schnösel“ bedauert.

Filmkritik und Rezension von „GoodFellas“

Mit „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ veröffentlichte Martin Scorsese 1990 ein packendes Epos über das kriminelle Mafia-Milieu. Durch ein brillantes Porträt des Gangsters Henry Hill beleuchtet Scorsese eine Ära, die von den 50er bis in die 80er Jahre reicht. Dabei gelingt es ihm, die harte Realität eines Lebens in der Unterwelt zu zeigen, in der Macht, Geld und Einfluss den Ton angeben, während familiäre Werte und Bindungen nur an der Oberfläche existieren. Scorsese zeigt die gnadenlose Dynamik dieses Lebens, wo Freundschaft und Loyalität dem Streben nach persönlichem Vorteil weichen.

Zentral in diesem Sittengemälde sind Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci. Ihre schauspielerischen Leistungen sind so intensiv, dass man als Zuschauer den Glauben daran, was Gut und was Böse ist, verliert. Die Handlungen der Charaktere, von einem Mord als bloßer Hindernisbeseitigung bis zum brutalen Verrat an nahestehenden Personen, spiegeln die schonungslose Welt wider, in der sie agieren. Hier ist nichts beschönigt: Mord ist Mord, Verrat bleibt Verrat. Diese Rohheit und Direktheit unterscheiden Scorseses Film von anderen Gangsterfilmen, die die Mafia oft in einem romantischeren Licht zeigen.

Trotz des harten Realismus ist „GoodFellas“ kein einfacher Moralfingerzeig. Anstatt zu belehren, lässt Scorsese die Taten seiner Charaktere sprechen. Die Brutalität und das Machtdenken, die durch den Film fließen, fordern den Zuschauer heraus, Stellung zu beziehen. So ist dieser Film sowohl eine Hommage an klassische Gangsterfilme als auch eine Abrechnung mit den verklärten Vorstellungen, die wir oft von der Mafia haben.

X