Silent Night – Stumme Rache (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Silent Night – Stumme Rache“ erlebt Brian Godlock, ein Elektriker aus dem fiktiven Städtchen Las Palomas in Texas, einen verheerenden Schicksalsschlag. Zusammen mit seinem Sohn Taylor Michael gerät er am Weihnachtsabend 2021 in eine Schießerei zwischen rivalisierenden Gangs, die tragisch endet. Taylor wird tödlich getroffen. Brian, entschlossen, Vergeltung zu üben, wird jedoch selbst schwer verletzt, als der Gang-Anführer Playa ihm in den Hals schießt. Er überlebt, verliert aber die Fähigkeit zu sprechen. Seine Frau Saya unterstützt ihn bei der Genesung. Doch die Trauer und der Wunsch nach Rache treiben einen Keil zwischen sie.

Dauer: 104 Min.
FSK: ab 18 Jahren
Jahr:
Regie: John Woo
Produzenten: Luke Daniels, Will Flynn, Mike Gabrawy
Hauptdarsteller: Joel Kinnaman, Catalina Sandino Moreno, Kid Cudi
Nebendarsteller: Scott Mescudi, Harold Torres, Valeria Santaella
Genres: Action & Abenteuer, Thriller
Studio: Lionsgate
Sprachen: Deutsch, English

Brian widmet das folgende Jahr der akribischen Planung seiner Racheaktion, die er am Jahrestag von Taylors Tod durchführen will. Er stürzt sich in ein intensives Training und lernt den Umgang mit Waffen. Dabei ignoriert er nicht nur Sayas besorgte Nachrichten, sondern auch das Angebot von Detective Dennis Vassel, der im Mordfall seines Sohnes ermittelt. Stattdessen sammelt Brian auf eigene Faust Informationen über Playas Bande, um sie zur Strecke zu bringen. Seine Mission führt ihn auf einen düsteren Pfad der Vergeltung, auf dem er vor nichts zurückschreckt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

John Woo inszenierte den Actionthriller „Silent Night – Stumme Rache„, der 2023 Premiere feierte. Mit einer Länge von 104 Minuten und einer FSK 18 Einstufung bietet der Film eine packende Story. Joel Kinnaman spielt die Hauptrolle des Brian Godlock, an seiner Seite ermittelt Kid Cudi als Detective Dennis Vassel. Catalina Sandino Moreno verkörpert Saya Godlock, während Harold Torres, Vinny O’Brien, Yoko Hamamura und Anthony Giulietti in weiteren Rollen zu sehen sind.

Das Drehbuch verfasste Robert Archer Lynn, und neben Woo waren Basil Iwanyk, Erica Lee, Christian Mercuri und Lori Tilkin für die Produktion verantwortlich. Marco Beltrami komponierte die Musik, und Sharone Meir stand hinter der Kamera. Die Dreharbeiten fanden in Mexico-Stadt statt und begannen am 8. März 2022. Trotz eines Unfalls, bei dem ein Stuntman schwer verletzt wurde, wurden die Aufnahmen fortgesetzt und im Mai desselben Jahres abgeschlossen.

Bei seinem Debüt erreichte der Film mit drei Millionen US-Dollar Einnahmen den neunten Platz der US-Kinocharts. Insgesamt spielte „Silent Night – Stumme Rache“ weltweit 11,1 Millionen US-Dollar ein, wobei allein in Nordamerika 8,0 Millionen erwirtschaftet wurden.

Inhalt und Handlung vom Film „Silent Night – Stumme Rache“

In der fiktiven Stadt Las Palomas, Texas, führt Elektriker Brian Godlock ein glückliches Leben mit seiner Frau Saya und ihrem jungen Sohn Taylor Michael. Ihr friedliches Dasein wird jedoch jäh unterbrochen, als sie am Weihnachtsabend 2021 während einer Fahrradfahrt auf ihrem Vorgarten in ein Kreuzfeuer geraten. Dieses Unglück ist das Ergebnis eines Bandenkrieges, bei dem Taylor tödlich getroffen wird. Brian versucht sofort, die Gangster zu stellen und zu töten, wird aber von Playa, dem Anführer einer der Banden, angeschossen und mit schweren Kehlkopfverletzungen zurückgelassen. Trotz seiner Überlebenschancen sind seine Stimmbänder stark beschädigt, was sein Leben nachhaltig verändert.

Nach Taylors Tod trauern Brian und Saya zutiefst, und während Saya versucht, Brian emotional zu unterstützen, zieht sich dieser zurück und konzentriert sich ausschließlich auf seinen Racheplan. Saya, emotional überfordert, verlässt Brian, der beschließt, am Weihnachtsabend 2022 alle Gangmitglieder, die in Taylors Tod verwickelt waren, zu töten. Im Laufe des nächsten Jahres unterzieht sich Brian einem intensiven körperlichen Training, lernt den Umgang mit tödlichen Waffen und bildet sich in Selbstverteidigung fort. Als er Detective Dennis Vassel aufsucht, nutzt er die Gelegenheit, um Informationen über Playas Gang zu sammeln, ignoriert dabei jedoch Sayas besorgte Nachrichten.

Tödliche Rache

Brian greift ein Gangmitglied an, entführt es und zwingt es, schriftliche Informationen über die Bandenaktivitäten preiszugeben. Nach einem kurzen Fluchtversuch des Schlägers überwältigt Brian ihn erneut und übergibt ihn gebunden an Vassels Haus. Beigefügt sind ein Weihnachtsgruß, seine Tötungsabsicht gegenüber Playa und seiner Gang, ein USB-Stick mit gesammelten Beweisen sowie der schriftliche Beitrag des Schlägers. Zusätzlich schickt Brian zwei abgetrennte Finger des Schlägers an Playa, um ihn einzuschüchtern, und nutzt die Weihnachtsnacht, um Playas Gangmitglieder systematisch zu eliminieren.

Brian nutzt die Gelegenheit, Playas gesamte Bande in eine Falle zu locken und sie dort auszulöschen. Als er schließlich Playa gegenübersteht, kommt es zu einem heftigen Schusswechsel und Faustkampf. Überraschend werden Brian und Vassel von Playas drogenabhängiger Freundin angeschossen. Trotz ihrer Täuschungsversuche gelingt es Brian, sie zu überwältigen und sich Playa in einem finalen Duell zu stellen. In einem dramatischen Moment scheint Playa die Oberhand zu gewinnen, doch Vassel greift ein, wodurch Brian den tödlichen Schuss setzen kann.

Nach dem Kampf finden sich Brian und Vassel blutend und sterbend am Boden wieder. In seinen letzten Momenten hat Brian Visionen von glücklichen Zeiten mit Taylor und stellt sich eine alternative Zukunft vor, in der sie beide noch leben. Saya liest einen Brief von Brian, in dem er sich für seine Distanz entschuldigt und ihr für ihre Liebe dankt. Er erkennt, dass niemand Taylors Tod ungeschehen machen kann, doch er ist bereit, im Versuch zu sterben. Saya bringt den Brief zu Taylors Grab, wo Brian ein zuvor ungeöffnetes Weihnachtsgeschenk, ein Spielzeugzug, in Gedenken an seinen Sohn aufgestellt hat.

Filmkritik und Rezension von „Silent Night – Stumme Rache“

Silent Night“ verspricht auf den ersten Blick eine erfrischende Neuerung im Genre des Actionfilms indem es die Handlung rund um Brian entfaltet. Kinnaman zeigt eindrucksvoll, dass er die emotionalen Tiefen seiner Figur auch ohne Worte vermitteln kann. Ein Talent, das den Film in seinen besten Momenten trägt. Die Entscheidung, auf Dialoge weitgehend zu verzichten, erscheint zunächst als kühnes Experiment. Doch obwohl der Film einige spektakuläre Actionsequenzen bietet und John Woo beweist, dass er immer noch ein Meister seines Fachs ist, kann das innovative Konzept nicht über die gesamte Dauer überzeugen. Die langen Strecken ohne verbale Kommunikation wirken bisweilen eher als Hemmschuh denn als Bereicherung für die Erzählung.

Die ausführlichen Rückblenden und die Trainingsmontage, die darauf abzielen, Brians Genesungsprozess und seinen Durst nach Rache zu zeigen, fühlen sich überdehnt und unnötig ausgewalzt an. Es ist bedauerlich, dass die Stille, die den Film so einzigartig machen könnte, stattdessen oft zu absurden und unfreiwillig komischen Momenten führt. Die Handlung verliert sich in diesen Phasen in visuellen Spielereien, die zwar kreativ sind, aber nicht genug, um das Interesse durchgängig aufrechtzuerhalten.

Trotz dieser Kritikpunkte findet „Silent Night“ in seinen Action-Szenen zu seiner Stärke zurück. John Woo gelingt es, in diesen Momenten die Konventionen des Genres herauszufordern und gleichzeitig seine eigene Handschrift zu bewahren. Der Kampf im Treppenhaus, ein visuelles und choreographisches Meisterwerk, unterstreicht Woos Fähigkeit, sich im modernen Actionkino zu behaupten. So bleibt „Silent Night“ trotz seiner Schwächen ein Beweis für Woos anhaltenden Einfluss auf das Action-Genre und bietet zumindest in seinen Höhepunkten ein unterhaltsames Erlebnis.

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