Speak No Evil

Speak No Evil“ erzählt die Geschichte eines dänischen Paares, Bjørn und Louise, und ihrer Tochter Agnes, die während ihres Urlaubs in der Toskana auf ein holländisches Paar, Patrick und Karin, sowie deren Sohn Abel treffen. Diese zufällige Begegnung führt zu einer Einladung in das abgelegene Haus der Holländer in den Niederlanden. Mit der Hoffnung auf eine angenehme Zeit nehmen Bjørn und Louise das Angebot an, ohne zu ahnen, welche verstörenden Ereignisse auf sie warten. Die Erwartung eines friedlichen Aufenthalts verwandelt sich schnell in eine Reihe unangenehmer Zwischenfälle, die die familiären Bindungen auf die Probe stellen.

Dauer: 97 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Christian Tafdrup
Produzenten: Jacob Jarek
Hauptdarsteller: Morten Burian, Fedja van Huêt, Karina Smulders
Nebendarsteller: Karina Smulders, Liva Forsberg, Marius Damslev
Genres: Horror, Thriller
Studio: Paramount Plus Original Movies
Sprachen: Deutsch, English

Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Fahrt durch die Dynamik sozialer Normen und Höflichkeit, die sich als gefährlich herausstellen können, wenn sie auf die Spitze getrieben werden. Während der ersten Tage im Haus der Holländer beginnen Bjørn und Louise, das Verhalten ihrer Gastgeber zu hinterfragen. Von Patricks Ignoranz gegenüber Louises Vegetarismus bis hin zu seinen aggressiven Ausbrüchen gegenüber Abel werden die sozialen Konventionen zu einer Falle. Der Regisseur Christian Tafdrup nutzt diese Begegnungen, um ein schleichendes Unbehagen zu schaffen, das sich langsam zu einem Albtraum entwickelt. „Speak No Evil“ fordert die Zuschauer heraus, über die Grenzen der Höflichkeit und die potenziellen Gefahren zu reflektieren, die entstehen können, wenn man zu lange schweigt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Speak No Evil„, ein dänischer Spielfilm aus dem Jahr 2022, unter der Regie von Christian Tafdrup, bietet ein intensives Horror-Thriller-Erlebnis. Mit Morten Burian und Sidsel Siem Koch in den Hauptrollen, erzählt der Film die Geschichte zweier Familien, deren Begegnung unerwartet dunkle Wendungen nimmt. Christian Tafdrup, der auch das Drehbuch zusammen mit Mads Tafdrup schrieb, schafft eine beklemmende Atmosphäre, die von der Musik Sune „Køter“ Kølsters und der Kameraarbeit von Erik Molberg Hansen eindrucksvoll unterstrichen wird. Die Produktion, geleitet von Jacob Jarek, und der Schnitt von Nicolaj Monberg tragen wesentlich zur dichten Erzählstruktur bei.

Im April 2023 wurde bekannt, dass Blumhouse Productions an einem Remake mit demselben Namen arbeitet, wobei James McAvoy für die Hauptrolle besetzt und James Watkins mit dem Schreiben und der Regie beauftragt wurde. Das Remake, das die Produktion auf eine neue internationale Ebene hebt, ist für eine Kinoveröffentlichung am 9. August 2024 durch Universal Pictures geplant.

Die Dreharbeiten des Originalfilms waren von Herausforderungen geprägt, unter anderem durch die COVID-19-Pandemie, die zu Unterbrechungen in Dänemark und den Niederlanden führte. Trotzdem gelang es dem Produktionsteam, den Film hauptsächlich in englischer Sprache und mit weiteren Drehorten in den Niederlanden und Italien erfolgreich abzuschließen. Mit Produktionskosten von geschätzten 2,8 Millionen Euro stellt „Speak No Evil“ ein beeindruckendes Beispiel für das Potenzial des dänischen Kinos dar, packende Geschichten mit internationaler Anziehungskraft zu erzählen.

Handlung und Story vom Film „Speak No Evil“

Während ihres Urlaubs in der Toskana begegnen Bjørn und Louise, ein dänisches Paar, und ihre Tochter Agnes, Patrick und Karin, einem niederländischen Paar, und deren Sohn Abel, der ohne Zunge geboren wurde. Einige Wochen später erreicht sie eine Einladung der Niederländer, ihr abgelegenes Landhaus zu besuchen. Die dänische Familie nimmt an und fährt acht Stunden bis zu ihrem Ziel. Die ersten beiden Tage spürt Louise eine Unbehaglichkeit aufgrund passiv-aggressiver Verhaltensweisen der Gastgeber. Patrick ignoriert ihre vegetarische Lebensweise, zeigt aggressives Verhalten gegenüber Abel, und Karin flucht, was die Spannungen erhöht.

Die Gastgeber laden zum Abendessen, doch Louise sorgt sich, da die Kinder mit Abels Babysitter, Muhajid, zurückbleiben müssen. Ihre Besorgnis wächst, als Patrick ihr Vegetariersein herausfordert und sich betrunken mit seiner Frau vor Bjørn und Louise küsst. Nachdem Patrick Bjørn manipuliert hat, das Essen zu bezahlen, spielt er laut Musik während der Fahrt und betritt das Bad, während Louise duscht. Später beobachtet er das Paar beim Sex. Als Agnes‘ Bitten, bei ihren Eltern schlafen zu dürfen, ignoriert werden, nimmt Patrick sie zu sich ins Bett. Als Louise Agnes neben einem nackten Patrick findet, weckt sie ihren Mann und sie beschließen zu gehen, kehren aber zurück, als Agnes ihr Hasenspielzeug vermisst.

Die Hütte hinterm Haus

Zurück im Haus, stellen die Gastgeber die Familie zur Rede. Bjørn kann nicht direkt sein, also listet Louise die Gründe für ihr Unbehagen auf. Patrick und Karin überreden sie, zu bleiben. Die Männer gehen einkaufen, während die Frauen im Garten arbeiten. Auf dem Rückweg verbinden sich Bjørn und Patrick, als Bjørn gesteht, dass er oft seine Emotionen unterdrückt. Patrick führt ihn zu einer Strandtherapie, wo sie schreien. Als Louise sich in der Küche schneidet, entdecken sie, dass Patrick gelogen hat, Arzt zu sein. Nach dem Abendessen wirft Patrick einen von Bjørn und Louise geschenkten Becher gegen die Wand, woraufhin ein Streit über den Umgang mit Abel entbrennt.

In der Nacht entdeckt Bjørn eine Hütte hinter dem Haus, gefüllt mit leeren Koffern und Kameras. Die Wände sind bedeckt mit Fotos von Patrick und Karin, sowie anderen Familien, was darauf hindeutet, dass sie Serienmörder sind. Als Bjørn Abels Leiche im Pool findet, wird klar, dass sie die nächsten Opfer sein sollen. Sie fliehen, doch Bjørn teilt seine Entdeckung nicht mit Louise. Nachdem ihr Auto liegen bleibt, sucht Bjørn Hilfe und findet bei seiner Rückkehr seine Familie in Patricks Auto, unwissend über die Gefahr.

Louise ruft Patrick um Hilfe, ohne Bjørns Entdeckung zu kennen. Er gehorcht Patrick, um seine Familie zu schützen. Als Louise Verdacht schöpft, befiehlt Patrick ihr zu schweigen. Patrick hält das Auto an; Muhajid hält Louise fest, während Karin Agnes‘ Zunge abschneidet. Muhajid nimmt Agnes mit, und ihre Eltern werden auf eine einsame Straße gebracht. Bevor sie ausgezogen werden, fragt Bjørn nach dem Warum. Patrick antwortet kühl: „Weil ihr es zugelassen habt.“ Sie werden in eine Grube gelegt und zu Tode gesteinigt. Später spielt eine stumme Agnes unfreiwillig die Rolle von Patricks und Karins Tochter, während das Paar sein nächstes Opfer ins Visier nimmt.

Fazit und Kritik zum Film „Speak No Evil“

Christian Tafdrup hat mit „Speak No Evil“ ein Werk geschaffen, das die Grenzen des dänischen Horror-Thrillers neu definiert. Gemeinsam mit seinem Bruder Mads Tafdrup als Co-Autor, gelingt es ihm, eine Geschichte zu erzählen, die tief in den Abgründen sozialer Konventionen und Höflichkeit wurzelt. Der Film entfaltet langsam sein Grauen, indem er die Zuschauer zunächst durch peinlich berührende Situationen führt, die aus den alltäglichen Zwängen der Etikette entstehen. Diese sorgfältig aufgebaute Spannung mündet schließlich in einem Alptraum, der die dunkle Seite der Menschlichkeit ausleuchtet.

Der Plot folgt Bjørn, Louise und ihrer Tochter Agnes, die nach einem Urlaub in der Toskana von einem holländischen Paar eingeladen werden, sie zu besuchen. Was als harmloser Ausflug beginnt, eskaliert schnell in eine Reihe von unangenehmen Begegnungen, die von Patricks rücksichtslosem Verhalten angeführt werden. Diese Konflikte, von einem betrunkenen Restaurantbesuch bis zum unangebrachten Verhalten gegenüber Agnes, zwingen das dänische Paar, ihre Grenzen der Höflichkeit zu überdenken. Tafdrup nutzt diese Dynamik, um zu zeigen, wie tief verwurzelte soziale Normen das Handeln der Charaktere beeinflussen, und stellt die Frage, wann es angemessen ist, einzugreifen oder zu fliehen.

„Speak No Evil“ ist mehr als nur ein Horrorfilm; es ist eine psychologische Studie über die Komplexität menschlicher Interaktionen und die Folgen falscher Höflichkeit. Die Brüder Tafdrup liefern ein meisterhaftes Skript, das nicht nur durch seine schockierenden Wendungen besticht, sondern auch durch seine tiefgründigen Charakterzeichnungen und die musikalische Untermalung, die geschickt die heile Welt der Protagonisten kontrastiert. Das brachiale Finale hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck und regt dazu an, über die eigene Bereitschaft nachzudenken, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen. Ein unvergesslicher Film, der nicht nur verstört, sondern auch zum Nachdenken anregt.

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