Stillwater – Gegen jeden Verdacht (2021) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Stillwater – Gegen jeden Verdacht“ aus dem Jahr 2021 betritt Bill Baker, ein ehemaliger Sträfling und Alkoholiker, das Feld der internationalen Rechtsprechung. Bill stammt aus der Kleinstadt Stillwater in Oklahoma und versucht, seine tragische Vergangenheit hinter sich zu lassen. Dabei unterstützt er seine kranke Schwiegermutter Sharon und kämpft um die Freiheit seiner in Frankreich inhaftierten Tochter Allison.
Während seiner Reisen nach Marseille baut Bill eine Beziehung zu Virginie und ihrer Tochter Maya auf. Zugleich arbeitet er beharrlich an Allisons Fall, dessen Komplexität ihn an seine Grenzen bringt. Trotz zahlreicher Herausforderungen lässt Bill nicht locker und bringt damit nicht nur seine neu gefundene Familie in Gefahr, sondern auch sich selbst. Dieses bewegende Drama, inszeniert von Regisseur Tom McCarthy, wirft einen Blick auf die dunkle Seite des Gerechtigkeitssystems und eine spannende Mischung aus Familiendrama, Krimi und Sozialstudie, die den Zuschauer bis zum Schluss fesselt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Stillwater – Gegen jeden Verdacht“ ist ein eindrucksvoller Film aus dem Jahr 2021, der unter der Regie von Tom McCarthy entstand. Es handelt sich um einen 140-minütigen Film, der mit einer Altersfreigabe von FSK 12 versehen wurde. Die Hauptrollen in dem packenden Drama wurden von Matt Damon als Bill Baker und Abigail Breslin als Allison übernommen. Virginie, gespielt von Camille Cottin, und Maya, dargestellt von Lilou Siauvaud, ergänzen das hervorragende Ensemble. Als besondere Erwähnung ist Deanna Dunagan als Sharon zu nennen.
Das Drehbuch für den Film wurde von einem Team aus Thomas Bidegain, Noé Debré, Marcus Hinchey und Tom McCarthy selbst verfasst. Sie stellten dabei eine packende Story auf die Beine, die durch die Produktion von Liza Chasin, Jonathan King und Tom McCarthy zum Leben erweckt wurde. Die emotionale Untermalung des Films übernahm Mychael Danna, während die beeindruckenden Bilder von Kameramann Masanobu Takayanagi eingefangen wurden. Für den Schnitt war Tom McArdle verantwortlich.
Die Dreharbeiten zu „Stillwater“ fanden in Oklahoma und Marseille statt. Während der Dreharbeiten wurde die Schönheit der verschiedenen Drehorte gekonnt eingefangen. Der ursprüngliche Starttermin des Films war der 6. November 2020 in ausgewählten US-Kinos. Allerdings wurde die Veröffentlichung verschoben und fand schließlich am 30. Juli 2021 statt. In Deutschland lief der Film erstmals am 9. September 2021 in den Kinos. Vorab hatte er bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und dem Festival des amerikanischen Films in Deauville Premiere. Dabei hinterließ „Stillwater“ einen bleibenden Eindruck bei den Zuschauern.
Inhalt und Handlung vom Film „Stillwater“
Bill Baker, ein ehemaliger Alkoholiker und Ex-Häftling, führt in Stillwater, Oklahoma, ein bescheidenes Leben. Er kümmert sich um seine kranke Schwiegermutter Sharon und versucht, seine tragische Vergangenheit hinter sich zu lassen. Seine Tochter Allison sitzt derweil in Marseille im Gefängnis. Sie wird beschuldigt, ihre Freundin Lina getötet zu haben. Trotz der Schwierigkeiten setzt Bill alles daran, ihre Unschuld zu beweisen.
Während seiner regelmäßigen Besuche in Frankreich lernt er Virginie und ihre Tochter Maya kennen. Sie geben Bill Halt in dieser herausfordernden Zeit. Bei einem Besuch in der Haftanstalt gibt Allison Bill einen Brief für ihre Anwältin Leparq, in dem sie eine potenzielle Entlastungszeugin namens Akim erwähnt. Bill nimmt an, dieser Hinweis könnte der Schlüssel zur Freiheit seiner Tochter sein.
Mit der Hilfe von Virginie versucht Bill, mehr über Akim herauszufinden. Sie recherchiert im Internet und findet Fotos einer Party, auf denen möglicherweise Akim zu sehen ist. Währenddessen stellt Bill den ehemaligen Polizisten Dirosa ein, um die DNA von Akim mit der am Tatort gefundenen zu vergleichen. Trotz zahlreicher Bemühungen scheitert Bill jedoch daran, Akims Aufenthaltsort zu ermitteln.
Gefährliche Wendung
Mit der Zeit bildet sich zwischen Bill, Virginie und Maya eine tiefe Bindung. Maya und er lernen voneinander Sprachen und Bill kümmert sich liebevoll um das kleine Mädchen. Er zieht sogar bei den beiden ein und führt für eine Weile ein fast normales Leben in Marseille. Als Bill jedoch Akim in einem Fußballstadion entdeckt, nimmt die Situation eine gefährliche Wendung.
Obwohl Allison sich gegen einen Kontakt mit Bill entschieden hat, kann er seine Tochter nicht aufgeben. Er entführt Akim und entnimmt ihm eine DNA-Probe, die er an Dirosa weitergibt. Doch Virginie entdeckt seine dunklen Machenschaften und wirft Bill aus ihrer Wohnung. Schließlich wird Allison aufgrund neuer Beweise freigelassen. Akims DNA stimmt mit der am Tatort überein, doch die Polizei hat ihn noch nicht gefasst. Erleichtert kehrt Bill mit Allison nach Hause zurück. Trotz der komplizierten Vergangenheit gesteht er ihr, dass er sie niemals als Monster gesehen hat.
Fazit und Kritiken zum Film „Stillwater – Gegen jeden Verdacht“
„Stillwater – Gegen jeden Verdacht„, inszeniert von Oscargewinner Tom McCarthy, wirft einen intensiven Blick auf das Selbstverständnis der Vereinigten Staaten und ihre Rolle auf der internationalen Bühne. Im Mittelpunkt steht Bill Baker, gespielt von Matt Damon, der als das perfekte Beispiel eines „hässlichen Amerikaners“ auftritt. Von Oklahoma nach Marseille verlegt, versucht Baker verzweifelt, die Unschuld seiner Tochter zu beweisen. Dieser Film lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Es ist kein klassischer Thriller oder Justizdrama, sondern eine einfühlsame und vielschichtige Erzählung über das Trump-Amerika, Klassenkonflikte und eine herausfordernde Vater-Tochter-Beziehung.
Ein interessanter Aspekt des Films ist die Darstellung des Kulturkampfes, der seit Beginn der Trump-Ära in Amerika tobt. Baker repräsentiert die Bewohner der „Fly Over States“, jener Teile Amerikas, die von den Bewohnern der Küstenmetropolen oft herablassend betrachtet werden. Matt Damon gibt seiner Figur eine beeindruckende physische Präsenz, die an Liam Neesons Helden aus „96 Hours“ erinnert. Aber „Stillwater“ ist kein Actionthriller. Stattdessen präsentiert McCarthy eine realistische, vielschichtige Version des „Ein Amerikaner sorgt in Europa für Gerechtigkeit“-Plots.
Allisons Suche nach einer anderen Welt, weit weg von ihrem Vater, ist ein weiterer zentraler Aspekt des Films. Ihre Entscheidung, in Marseille zu studieren, führt sie auf einen gefährlichen Pfad, auf dem sie sich selbst verliert. Ihr Fall erinnert an den Fall Amanda Knox und wirft Fragen zu Rasse und Klasse auf. Trotz der Komplexität dieser Themen, bleibt „Stillwater“ in seiner Ambivalenz beständig und bietet keine einfachen Antworten. Mit seinem neuen Film „Stillwater – Gegen jeden Verdacht“ schafft Tom McCarthy ein fesselndes Drama, das einen ungeschönten Blick auf die amerikanische Gesellschaft wirft und durch seine vielschichtige Erzählung und exzellente Besetzung beeindruckt.