Sully

Sully“ ist ein packender Film von Clint Eastwood, der die wahre Geschichte von Flug US-Airways 1549 erzählt. Der Protagonist, Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger, gespielt von Tom Hanks, muss vor der National Transportation Safety Board (NTSB) seine Entscheidungen verteidigen. Nach einem Vogelschlag kurz nach dem Start von LaGuardia, entscheidet er sich für eine Notwasserung auf dem Hudson River. Alle 155 Personen an Bord überleben, doch Sully sieht sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert.

Dauer: 96 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Clint Eastwood
Produzenten: Clint Eastwood, Frank Marshall, Tim Moore
Hauptdarsteller: Tom Hanks, Aaron Eckhart, Laura Linney
Nebendarsteller: Holt McCallany, Mike O’Malley, Jamey Sheridan
Genre: Drama
Studio: Warner Bros. Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Der Film beginnt mit einem Albtraum Sullys, in dem das Flugzeug abstürzt. Diese Szene spiegelt die inneren Konflikte und Ängste des Piloten wider. Während der Untersuchung durch das NTSB wird Sullys Entscheidung, nicht zu nahegelegenen Flughäfen zurückzukehren, hinterfragt. Simulationen von Airbus scheinen zuerst gegen ihn zu sprechen. Doch Sully, unterstützt von seinem Co-Piloten Jeff Skiles, argumentiert für den menschlichen Faktor in der Krisensituation. Seine Frau, besorgt um die finanzielle Zukunft, steht ihm bei. Der Druck der Öffentlichkeit, die Sully als Helden feiert, wiegt schwer.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Regisseur Clint Eastwood leitete die Arbeiten zu dem Drehbuch „Sully“, geschrieben von Todd Komarnicki. Es basiert auf der Biografie von Chesley Sullenberger („Man muss kein Held sein: Auf welche Werte es im Leben ankommt“). Mithilfe von Frank Marshall, Allyn Stewart, Tim Moore und Clint Eastwood selbst entstand die Produktion mit einer Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr.

Kameramann Tom Stern filmte Hauptdarsteller Tom Hanks in der Rolle des Chesley Sullenberger, der die deutsche Stimme von Joachim Tennstedt erhielt. Wobei die Dreharbeiten am 28. September 2015 begannen, erst in New York und rund zwei Wochen später wechselte das Team nach Atlanta. Dort wurde ein Gebäude zum New Yorker Hotel umfunktioniert. Weitere Drehorte sind in North Carolina, New Jersey und Los Angeles. Alles endete am 29. April 2016. Den Schnitt führte Blu Murray durch.

Am Ende entstand die deutsche Synchronfassung, der 96 Minuten Laufzeit, in München bei FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, mithilfe des Dialogbuches und unter der Regie von Benedikt Rabanus. Weitere Darsteller sind: Aaron Eckhart, Laura Linney, Anna Gunn, Holt McCallany, Mike O’Malley, Jerry Ferrara, Tracee Chimo, Ann Cusack, Molly Hagan und Jeff Kober.

Handlung und Story vom Film „Sully“

In New York fliegt eines Tages ein großes Passagierflugzeug durch die Häuserschluchten und stürzt ab. Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger und sein Co-Pilot Jeff Skiles müssen sich daraufhin vor der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) verantworten. Wenige Minuten nach dem Start vom Flughafen La Guardia kam es zu einem Vogelschlag, woraufhin ein Problem an den Triebwerken auftauchte. So mussten sich die beiden Piloten für Notwasserlandung auf dem Hudson River entscheiden. Erstaunlicherweise überlebten alle 155 Personen an Bord.

Als der Vogelschlag passierte, nahmen die Piloten Kontakt mit dem Flughafen aus und der Fluglotse riet ihnen, nach La Guardia zurückzukehren. Die zweite Möglichkeit war, auf dem nahen Flughafen Teterboro notzulanden. Doch Sully schätzte, dass die Zeit, aufgrund der geringen Flughöhe, nicht mehr ausreichen würde. Jedoch ist die Behörde der Meinung, dass eine Notlandung auf einem Flughafen möglich gewesen wäre. Mithilfe einer Computersimulation des Airbus-Herstellers sieht sich die NTSB bestätigt. Nun sollen die Untersuchungen aufklären, ob die Piloten die Passagiere unnötig in Gefahr gebracht haben.

Die Anhörung

Zudem endete das Flugzeug in einem Totalschaden. Die Öffentlichkeit feiert die Piloten, während sie in einem Hotel auf ihr Urteil warten. Beide verschaffen sich durchs Joggen und einen Auftritt im Fernsehen – Talkmaster David Letterman – etwas Abwechslung. Die andere Seite der Medaille ist, dass sich Sullenbergers Frau Sorgen macht. Die Familie leidet an finanziellen Problemen und indessen erhält Sully während der Verhandlung kein Geld.

Bei der nächsten Anhörung findet eine Airbus-Nachstellung mit realen Piloten statt. Ergebnis: Die Maschine hätte auf beiden Flughäfen sicher landen können. Allerdings erfährt Sully durch Nachfragen, dass die Simulator-Piloten unmittelbar nach dem Vogelschlag mit dem Anflug auf den Flughafen beginnen. Zudem konnten die Piloten zuvor die Simulation mehrfach üben. Demnach bleibt der menschliche Faktor unberücksichtigt. Tatsächlich wurden die Piloten von dem Vogelschlag völlig überrascht und haben Zeit verloren, um die Situation zu erfassen und Alternativen abzuwägen. Zwischenzeitlich hat das antriebslose Flugzeug stetig an Höhe verloren. Woraufhin Sully dem Untersuchungskomitee vorwirft, ihnen bewusst menschliches Versagen zu unterstellen.

Daraufhin dürfen die Simulator-Piloten erst 35 Sekunden später mit dem Landeanflug beginnen. Was dazu führt, dass beide Notlandungen missglücken. Anschließend wird die Kommunikation der Crew eingespielt und die Anwesende sind von der Professionalität in der Notsituation beeindruckt. Somit werden die Piloten letztlich doch rehabilitiert.

Fazit und Kritik zum Film „Sully“

In „Sully“ treffen zwei großartige Namen aufeinander, Tom Hanks und Clint Eastwood. Regisseur Eastwood schafft es immer, ruhig, angenehm unterhaltsam und konzentriert rüberzukommen. Jedoch irritiert im Film die restlos durcheinanderspringende Erzählweise. Den Anfang macht der Film nach dem Unglück, gefolgt von der Nachverhandlung, der Überprüfung von Sully’s Person und zudem schwenkt er immer wieder unkontrolliert in das Unglück.

Hauptsächlich soll der Film die Hauptpersonen zu Helden deklarieren, was hervorragend gelungen ist. Dabei liefert Tom Hanks eine tolle Darstellung. Der Vorfall wird plausibel und aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert. Was zu einem ruhigen und entspannt erzählten Film führt. Als Regisseur beschwört er, die Kraft der Intuition. Genau das, was Psychologe Gerd Gigerenzer als „Bauchentscheidung“ beschreibt. Genaugenommen bleibt Sully nur 208 Sekunden für eine Landung und noch viel weniger Zeit für die richtige Entscheidung. Dabei flechtet Eastwood ein Plädoyer gegen das zu große Vertrauen in Algorithmen und Computer ein. Es ist klar, dass Tom Hanks und Clint Eastwood auf keinen Fall enttäuschen.

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