The Lost King

In „The Lost King“ nimmt Regisseur Stephen Frears das Publikum mit auf die ungewöhnliche und inspirierende Reise von Philippa Langley. Eine einfache Frau aus Edinburgh wird unerwartet zur treibenden Kraft in der Aufklärung eines historischen Rätsels. Der Film beginnt mit Philippas alltäglichem Leben, das von beruflichen Enttäuschungen und persönlichen Herausforderungen geprägt ist. Ihre Begegnung mit der Geschichte Richard III. weckt jedoch eine tiefe Leidenschaft und Entschlossenheit in ihr, die ihr bisher unbekannt war.

Dauer: 108 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Stephen Frears
Produzenten: Steve Coogan, Christine Langan, Dan Winch
Hauptdarsteller: Sally Hawkins, Steve Coogan, Harry Lloyd
Nebendarsteller: Mark Addy, Lee Ingleby, James Fleet
Genres: Drama, Komödie
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Philippas Suche ist nicht nur eine physische Expedition durch die Gegenwart und Vergangenheit, sondern auch eine Reise der Selbstfindung. Mit jeder Hürde, die sie überwindet, und jedem Zweifel, den sie beiseite schiebt, wächst ihr Mut. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie sie trotz fehlender akademischer Vorbildung und Unterstützung von Experten ihre Mission vorantreibt. Ihre Begegnungen mit skeptischen Wissenschaftlern und die Sorgen ihrer Familie bilden den emotionalen Kern dieser Geschichte. Durch ihre Hartnäckigkeit und ihren Glauben an die Sache wird Philippa Langley zu einem Symbol für die Überzeugung, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

The Lost King„, unter der Regie von Stephen Frears, ist eine Komödie, die 2022 Aufsehen erregte. Sie erzählt die Geschichte von Philippa Langley, gespielt von Sally Hawkins, die sich auf eine faszinierende Suche begibt. Ihr Ziel ist es, die Überreste von Richard III. zu finden. Dafür schlüpft Harry Lloyd in die Rolle des historischen Königs. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Steve Coogan und Jeff Pope. Coogan übernimmt zudem die Rolle von John Langley, während James Fleet und John-Paul Hurley weitere wichtige Figuren verkörpern.

Die Produktion des Films übernahmen Steve Coogan, Christine Langan und Dan Winch. Alexandre Desplat, ein mit Oscars prämierter Komponist, sorgte für die musikalische Untermalung. Die Kameraführung lag in den Händen von Zac Nicholson, und für den Schnitt war Pia Di Ciaula verantwortlich. Der Film feierte seine Premiere beim Toronto International Film Festival im September 2022. Anschließend lief er im Oktober desselben Jahres in den Kinos des Vereinigten Königreichs an. Die Dreharbeiten fanden in Edinburgh, einschließlich Morningside und Newtongrange, statt.

In Deutschland erreichte „The Lost King“ das Kinopublikum am 5. Oktober 2023. Sally Hawkins wurde für ihre Leistung als beste Hauptdarstellerin bei den British Independent Film Awards 2022 nominiert. Beim Newport Beach Film Festival im selben Jahr erhielt der Film die Auszeichnung als bester Spielfilm. Ein besonderes Detail ist der Cameo-Auftritt von Philippa Langley am Ende des Films. Sie erscheint ungenannt bei der Wiederbeisetzung von Richard III.

Handlung und Story vom Film „The Lost King“

In Edinburgh lebend, sieht sich Philippa Langley einer Enttäuschung gegenüber. Sie verliert eine Beförderung an eine weniger erfahrene, aber attraktivere Frau. Ihr Versuch, ihren männlichen Chef zur Rede zu stellen, scheitert. Zudem betont sie, dass ihr myalgisches Enzephalomyelitis, auch „ME“ genannt, ihre Arbeit nie beeinträchtigt hat. Verzweifelt rät ihr Ex-Mann John, bei dem Job zu bleiben, denn das Geld wird für ihre zwei Teenager-Söhne gebraucht. Diese persönliche und berufliche Krise führt Philippa zu einem unerwarteten Interesse an der historischen Figur Richard III., mit dem sie sich tief verbunden fühlt. Philippas Faszination für Richard III. entfacht, als sie das gleichnamige Theaterstück besucht. Sie identifiziert sich mit ihm, da sie glaubt, dass er als Buckliger, Kindermörder und Usurpator zu Unrecht diffamiert wurde. Diese Überzeugung wird verstärkt durch Visionen Richards, die ihr erscheinen.

Sie schließt sich der lokalen Richard III. Gesellschaft an, deren Mitglieder ebenfalls der Meinung sind, dass Richard durch Tudor-Propaganda unfair dargestellt wurde. Ihre neu entdeckte Leidenschaft führt dazu, dass sie die Arbeit vernachlässigt, ihre ME mit Medikamenten verwaltet und regelmäßig mit ihrem Richard III. Apparition spricht. In ihrer Forschung entdeckt Philippa, dass Richard III. angeblich 1485 im Chorbereich des Greyfriars-Priorats in Leicester begraben wurde. Andere Quellen behaupten jedoch, sein Körper sei in den Fluss Soar geworfen worden. Nach der Zerstörung des Greyfriars im Zuge der Reformation in den 1530ern errichtete der Bürgermeister von Leicester, Robert Herrick, um 1600 in seinem Garten ein Schrein mit der Inschrift: „Hier liegt der Körper von Richard III., einst König von England“. Dies führt Philippa zu einer tiefen Überzeugung, dass Richards Überreste noch in Leicester zu finden sind.

Entdeckung am Parkplatz

Philippa besucht eine Vorlesung in Leicester über Richard und lügt John vor, es sei eine Geschäftsreise. Dort trifft sie Dr. Ashdown-Hill, der eine genetische Genealogie-Studie über einen direkten kanadischen Nachfahren von Richard III.’s Schwester veröffentlicht. Er rät ihr, in Leicester nach offenen Flächen zu suchen, da Menschen jahrhundertelang vermieden haben, über alten Abteien zu bauen. Während eines Spaziergangs durch Leicester, begleitet von Visionen Richards, spürt sie instinktiv, dass ein mit „R“ markierter Parkplatz die Stelle von Richards Grab sein könnte. Zurück zu Hause gesteht sie John ihre Aktivitäten.

Philippa kontaktiert den Archäologen der Universität Leicester, Richard Buckley, der zunächst ihre Ideen ablehnt. Nachdem die Universität jedoch seine Finanzierung kürzt, wendet er sich wieder an sie. Buckley findet eine alte Karte von Leicester, die das Grundstück von Robert Herrick und möglicherweise ein öffentliches Schrein in seinem Garten zeigt. Eine Überlagerung mit einer modernen Karte deutet darauf hin, dass das Schrein inmitten des Parkplatzes liegen könnte, bei dem Philippa ein starkes Gefühl hatte. Zusammen mit Buckley überzeugt sie den Stadtrat von Leicester, trotz Skepsis, ihre Pläne für die Öffentlichkeitsarbeit zu genehmigen. Als ein Bodenradar jedoch nichts findet und die Finanzierung abbricht, wendet sie sich an die Richard III. Gesellschaft, um durch Crowdfunding ihr Projekt „Looking For Richard“ zu finanzieren, wodurch Gelder aus der ganzen Welt fließen.

Richard III.’s letzte Ruhestätte aufgedeckt

Am ersten Tag der Ausgrabung teilt Buckley Philippa mit, dass die Genehmigung für die Grabung unterschrieben wurde, lässt jedoch aus, dass ihr Name nicht darauf vermerkt ist. Auf Philippas Drängen beginnt die Grabung an der Stelle mit dem „R“. Sofort finden sie die Beine eines Skeletts. Buckley vermutet zunächst ein außerhalb der Mauern gelegenes Grab für Mönche. Doch als die Osteologin erkennt, dass es sich tatsächlich um Richard III. handelt, mit der richtigen Art von Todesstoß am Schädel, einem etwa 30-jährigen Mann und einer stark gekrümmten Wirbelsäule, wird klar, dass sie am ersten Tag fündig geworden sind.

Die Leitung der Universität Leicester übernimmt schnell das Projekt und stellt Buckley erneut ein. Im Februar 2013 verkündet Taylor ihre Entdeckungen auf einer Pressekonferenz der Universität Leicester, bei der Philippa weitgehend an den Rand gedrängt wird, sogar von Buckley. Später erhält Buckley eine Ehrendoktorwürde von der Universität. Richard erscheint Philippa ein letztes Mal am Bosworth Field, bedankt sich bei ihr und reitet davon. Richard erhält ein königliches Begräbnis in der Kathedrale von Leicester. Im Abspann wird erwähnt, dass die Website der königlichen Familie Richard als rechtmäßigen König von England von 1483–1485 anerkennt, sodass er nicht länger als Usurpator gilt. Philippa wird für ihre Arbeit mit einem MBE ausgezeichnet.

Fazit und Kritik zum Film „The Lost King“

Stephen Frears‘ „The Lost King“ webt eine Geschichte wahrer Begebenheiten, in der Komik und Tragik meisterhaft verschmelzen. Im Mittelpunkt steht Philippa Langley, gespielt von Sally Hawkins, eine Frau, die trotz chronischer Erschöpfung und beruflicher Rückschläge eine bemerkenswerte Entdeckung macht. Hawkins‘ Darstellung balanciert gekonnt zwischen Verletzlichkeit und Entschlossenheit, was ihre Figur sowohl inspirierend als auch tief menschlich macht. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als Philippa sich von einer Theateraufführung von „Richard III.“ so faszinieren lässt, dass sie beschließt, die Wahrheit über den verleumdeten Monarchen ans Licht zu bringen.

Der Film zeichnet sich durch seinen britischen Humor und die unkonventionelle Herangehensweise an ein historisches Rätsel aus. Frears nutzt die Figur Richard III. als apparition, die Philippa auf ihrer Suche begleitet, was eine skurrile, aber effektive Methode ist, um ihre Obsession und ihren Antrieb zu verdeutlichen. Ihr Kampf gegen skeptische Wissenschaftler und die Sorge ihrer Familie, insbesondere ihres Ex-Mannes John, gespielt von Steve Coogan, zeigt, wie sehr sie bereit ist, für ihre Überzeugungen einzustehen.

„The Lost King“ ist nicht nur eine Unterhaltung, sondern auch eine Reflexion über Leidenschaft, Ausdauer und die Suche nach Wahrheit. Hawkins und Coogan liefern beide herausragende Leistungen, die durch ihr Zusammenspiel und die schlagfertigen Dialoge verstärkt werden. Diese Chemie bildet das Herzstück des Film und verleiht der Beziehung der Charaktere eine Authentizität, die ebenso berührt wie amüsiert. Frears hat mit „The Lost King“ eine fesselnde Erzählung geschaffen, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt, unterstützt von einem talentierten Ensemble und einer Geschichte, die beweist, dass das Leben manchmal die unglaublichsten Geschichten schreibt.

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