The Royal Hotel
In „The Royal Hotel“ finden sich zwei junge Amerikanerinnen, Hanna und Liv, in der Weite des australischen Outbacks wieder. Ihre Reise führt sie in ein abgelegenes Pub, wo sie als Barkeeperinnen arbeiten. Das Outback, bekannt für seine raue Schönheit, wird zur Kulisse ihrer Konfrontation mit einer harten Männerwelt. Der Film, inszeniert von Kitty Green, zeichnet sich durch einen realistischen Blick auf die Geschehnisse aus. Er verzichtet auf theatralische Übertreibungen und legt stattdessen Wert auf die subtilen Dynamiken zwischen den Charakteren. Das Pub, das titelgebende „Royal Hotel“, und seine Stammgäste spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie bilden den Rahmen für die Erfahrungen der Protagonistinnen.
| Dauer: | 91 Min. |
|---|---|
| FSK: | ab 16 Jahren |
| Jahr: | 2023 |
| Regie: | Kitty Green |
| Produzenten: | Iain Canning, Kath Shelper, Emile Sherman |
| Hauptdarsteller: | Julia Garner, Jessica Henwick, Hugo Weaving |
| Nebendarsteller: | Toby Wallace, Bree Bain, Ursula Yovich |
| Genre: | Thriller |
| Studio: | Universal |
| Sprachen: | Deutsch, English |
Der Film entwickelt eine Geschichte, die nicht nur durch ihre Handlung fesselt, sondern auch durch die Art und Weise, wie er Themen wie Isolation, Misogynie und Überlebenskampf behandelt. Hanna und Liv müssen sich nicht nur den Herausforderungen ihres Jobs stellen, sondern auch einer Umgebung, die von Vorurteilen und rauem Umgang geprägt ist. Ihre Erfahrungen im „Royal Hotel“ sind gezeichnet von der Auseinandersetzung mit diesen Realitäten. Der Regisseurin Kitty Green gelingt es, diese Elemente in eine kohärente Erzählung zu integrieren. „The Royal Hotel“ ist somit mehr als ein Film; er ist ein intensives Erlebnis, das zum Nachdenken anregt und die Zuschauer mitnimmt auf eine Reise durch das menschliche Verhalten in extremen Situationen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„The Royal Hotel„, ein Thriller aus dem Jahr 2023. Regie führte Kitty Green, die zusammen mit Oscar Redding auch das Drehbuch verfasste. Die Hauptrollen übernehmen Julia Garner als Hanna, Jessica Henwick als Liv und Hugo Weaving als Billy. Die Musik stammt von Jed Palmer, während Michael Latham für die Kameraführung verantwortlich zeichnet. Der Schnitt von Kasra Rassoulzadegan rundet das künstlerische Werk ab.
Die Produktion des Films fand in der malerischen Umgebung von Yatina statt, einem Ort 222 Kilometer nördlich von Adelaide. Ein dortiges Hotel diente als Kulisse für das titelgebende „Royal Hotel“. Die Dreharbeiten, die zwischen Juni und September 2022 stattfanden, wurden von den Produzenten Iain Canning und Emile Sherman begleitet.
„The Royal Hotel“ erhielt bereits kurz nach seiner Veröffentlichung Anerkennung. Bei den Australian Academy of Cinema and Television Arts Awards 2024 wurde der Film in mehreren Kategorien nominiert, darunter als Bester Film und für die Beste Regie. Julia Garner erhielt eine Nominierung als Beste Hauptdarstellerin. Auch auf internationaler Bühne, etwa beim London Film Festival und beim San Sebastian International Film Festival, fand der Film Beachtung. Dort gewann er den RTVE-Another Look Award, ein Beleg für seine besondere Resonanz beim Publikum und bei den Kritikern.
Handlung und Story vom Film „The Royal Hotel“
Hanna und Liv, zwei junge Amerikanerinnen, reisen durch Australien. In Sydney gehen ihnen die Mittel aus. Sie nehmen einen Job als Barkeeperinnen im Royal Hotel an. Dieses befindet sich in einer abgelegenen Bergbaustadt. Bei ihrer Ankunft treffen sie auf den Besitzer Billy und seine Frau Carol. Ihre erste Schicht gilt einer Abschiedsparty. Währenddessen begegnen sie den Stammgästen. Hanna stört sich an deren Sexismus und unangebrachten Verhalten. Liv sieht es als Kulturschock. Die Situation stellt die Freundinnen vor eine Herausforderung.
Am nächsten Tag werden Jules und Cassie von Dolly, einem mysteriösen Einheimischen, zurückgefahren. Matty, ein junger Stammgast, besucht Hanna und Liv. Sie gehen gemeinsam schwimmen. Hanna freundet sich mit Matty an. Zurück im Hotel, bemerken sie die instabile Beziehung zwischen Billy und Carol. Carol ärgert sich über ausstehende Zahlungen. In der Nacht weist Hanna Mattys Annäherungsversuche zurück. Am Morgen entschuldigt sich Matty bei Hanna. Hanna erträgt weiterhin Belästigungen, während Liv bei den Stammgästen beliebt wird.
Geld für die Schulden
Liv vernachlässigt ihre Arbeit und freundet sich mit dem Minenarbeiter Teeth an. Eines Abends eskaliert die Situation mit dem betrunkenen Dolly. Hanna fühlt sich bedroht, Liv hingegen findet Dolly harmlos. Am nächsten Morgen findet Hanna eine beunruhigende Nachricht von Dolly. Sie versucht erfolglos, ihn aus dem Pub verbannen zu lassen. Hanna beschließt zu kündigen, doch Billy verweigert die Bezahlung. Carol offenbart, dass sie das Geld genommen hat, um Schulden zu begleichen. Sie rät den Mädchen, so schnell wie möglich zu gehen.
In ihrer letzten Nacht organisieren sie eine Geburtstagsfeier für Liv. Hanna erfährt, dass Liv mit Dolly weg ist. Sie findet sie betrunken in Dollys Auto. Als Dolly abfahren will, greift Hanna ein. Zurück im Pub streiten sich die Freundinnen. Am nächsten Morgen versuchen Dolly und Matty, in Hannas Zimmer einzubrechen. Es kommt zum Kampf. Liv verlässt mit Dolly das Gebäude, während Hanna Matty abwehrt.
Dolly und Matty versuchen, Liv mitzunehmen. Hanna, nun verletzt, stellt sich ihnen entgegen. Liv befreit sich und kehrt zu Hanna zurück. Teeth greift ein und schlägt Dolly. Zurück im Pub, wendet sich Liv gegen Teeths Ansprüche. Die Mädchen zerstören das Pub und setzen es in Brand. Sie verlassen den Ort schweigend, während das Royal Hotel in Flammen steht. Ihre Erfahrungen im Outback hinterlassen bleibende Eindrücke und prägen ihre Freundschaft.
Fazit und Kritik zum Film „The Royal Hotel“
In „The Royal Hotel„, einem intensiven Thriller von Kitty Green, wird das australische Outback zur Bühne einer beklemmenden Erzählung. Zwei junge Amerikanerinnen, Liv und Hanna, geraten in einem abgelegenen Pub in den Strudel einer rauen Männerwelt. Ihre Hoffnung auf ein Abenteuer verwandelt sich schnell in einen Kampf um Respekt und Sicherheit. Die Kneipe, geführt von dem verkommenen Billy und seiner Partnerin Carol, wird zum Schauplatz des Geschehens. Schon in den ersten Stunden ihrer Schicht spüren die Frauen den rauen Ton und die ungezügelte Atmosphäre. Der Film skizziert ein ungeschöntes Bild des Outbacks, wo der exzessive Alkoholkonsum und das aggressive Verhalten der Stammgäste dominieren.
Kitty Green gelingt es meisterhaft, die Spannung stetig zu erhöhen. Der Film beginnt harmlos, doch bald schon wird die bedrückende Stimmung spürbar. Liv passt sich an, während Hanna sich zunehmend unwohl fühlt. Diese Dynamik zwischen Anpassung und Widerstand bildet das Kernstück des Films. Die bedrohliche Lage der Frauen wird durch die klaustrophobische Umgebung des Pubs verstärkt. Dieser Thriller nutzt das Setting des Outbacks effektiv, um die Isolation und Ausweglosigkeit der Protagonistinnen zu unterstreichen.
„The Royal Hotel“ ist mehr als nur ein Thriller. Es ist eine scharfe Kritik an der toxischen Männlichkeit und der Misogynie, die in manchen Teilen der Gesellschaft vorherrschen. Kitty Green stellt die harten Realitäten, mit denen Frauen konfrontiert werden, unverblümt dar. Livs Versuche, sich anzupassen, und Hannas Widerstand zeigen die Zerrissenheit zwischen Selbstbehauptung und dem Druck, sich anzupassen. Greens Botschaft ist klar: Die Gefahren, die Frauen in männerdominierten Umgebungen ausgesetzt sind, dürfen nicht unterschätzt werden. „The Royal Hotel“ ist ein eindringlicher Appell, diese Realitäten nicht zu ignorieren.