Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (1997) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ ist eine scharfsinnige Satire, die den amerikanischen Wahlkampf und die Macht der Medien unter die Lupe nimmt. Der Film, inszeniert von Barry Levinson, spielt kurz vor der Wiederwahl eines Präsidenten, der in einen Skandal verwickelt ist. Anstatt den Konsequenzen seines Handelns ins Auge zu blicken, entscheidet sich das Beraterteam für eine unkonventionelle Strategie. Die Inszenierung eines fiktiven Krieges. Diese Entscheidung setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, die das Publikum zum Nachdenken anregen sollen.
Dauer: | 97 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1997 |
Regie: | Barry Levinson |
Produzenten: | Barry Levinson, Robert De Niro, Jane Rosenthal |
Hauptdarsteller: | Dustin Hoffman, Robert De Niro, Anne Heche |
Nebendarsteller: | Willie Nelson, Andrea Martin, Woody Harrelson |
Genre: | Komödie |
Studio: | WARNER BROS. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Geschichte folgt Conrad Brean, einem erfahrenen Spin-Doktor, und dem Hollywood-Produzenten Stanley Motss Die arbeiten zusammen, um die perfekte Ablenkung zu kreieren. Mit cleveren Tricks und einer ausgeklügelten Kampagne gelingt es ihnen, die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit erfolgreich umzulenken. Ihr Plan beinhaltet gefälschte Nachrichten, inszenierte Helden und sogar einen eigens komponierten Kriegssong. Dabei wird deutlich, wie einfach sich die Wahrnehmung der Öffentlichkeit manipulieren lässt, wenn die richtigen Ressourcen zur Verfügung stehen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Barry Levinson führte 1997 bei „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ Regie. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Larry Beinhart, Hilary Henkin und David Mamet. Für die Produktion zeichneten Levinson, Robert De Niro und Jane Rosenthal verantwortlich. Musikalisch untermalt wurde das Werk von Tom Bähler und Mark Knopfler, während Robert Richardson die Kameraarbeit übernahm. Der Schnitt lag in den Händen von Stu Linder.
In der Komödie spielen Dustin Hoffman als Stanley Motss und Robert De Niro als Conrad Brean die Hauptrollen. Weitere wichtige Charaktere werden von Anne Heche, Denis Leary, Willie Nelson und Kirsten Dunst verkörpert. Sie alle tragen zu einer humorvollen Darstellung politischer Manipulationen bei. Die Story basiert lose auf Larry Beinharts Roman „American Hero“ und kritisiert medienwirksame Inszenierungen in der Politik.
Der Film erhielt mehrere Nominierungen und Auszeichnungen. So waren Hoffman und die Drehbuchautoren 1998 für den Oscar nominiert. Auch für den Golden Globe Award gab es Nominierungen, unter anderem als Beste Komödie. Einen Silbernen Bären gewann Barry Levinson bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1998. Zudem erkannte die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW dem Film ein „besonders wertvoll“-Prädikat zu.
Inhalt und Handlung vom Film „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“
In „Wag the Dog“, einer politischen Satire, kommt es zu einer Krise. Als der Präsident der Vereinigten Staaten zwei Wochen vor der Wahl dabei erwischt wird, wie er unangemessene Avancen an ein minderjähriges Mädchen im Oval Office macht. Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von diesem Skandal abzulenken, holt die Präsidentenberaterin Winifred Ames den erfahrenen Spin-Doktor Conrad Brean ins Boot. Breans unkonventioneller Plan sieht vor, einen Krieg in Albanien zu erfinden, in der Hoffnung, dass die Medien und die öffentliche Diskussion sich auf diesen völlig erfundenen Konflikt konzentrieren.
Er rekrutiert den Hollywood-Produzenten Stanley Motss, um dem Krieg Glaubwürdigkeit zu verleihen, indem er gefälschtes Nachrichtenmaterial und eine rührende Geschichte über ein fliehendes Waisenkind erschafft, die das Mitgefühl und die Unterstützung für den Präsidenten wecken sollen.Als der Schwindel Gestalt annimmt, stößt die CIA auf die Verschwörung und schickt Agent Young, um Brean zur Rede zu stellen. Trotz des potenziellen Desasters gelingt es Brean geschickt, Young davon zu überzeugen, dass die Aufdeckung der Täuschung sowohl für die CIA als auch für seine persönlichen Interessen nachteilig wäre. Doch als die CIA, in einem überraschenden Zug, der mit der Opposition des Präsidenten zusammenarbeitet, das Ende des albanischen Krieges verkündet, droht die Medienaufmerksamkeit wieder auf das Fehlverhalten des Präsidenten gelenkt zu werden.
Der Schwindel geht weiter
Als Reaktion darauf erfinden Motss und Brean eine neue Geschichte: die eines amerikanischen Helden, der angeblich hinter feindlichen Linien in Albanien zurückgelassen wurde, um die Aufmerksamkeit der Nation erneut abzulenken. Die Erfindung der Geschichte des amerikanischen Helden führt eine neue Ebene der Komplexität und Raffinesse in den Schwindel ein. Inspiriert von der Metapher, „wie ein alter Schuh weggeworfen zu werden“, beschließen Brean und Motss, ihre Geschichte um einen nicht existierenden Spezialeinheitssoldaten, Sergeant Schumann, aufzubauen. Um ihrer Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen, arbeiten sie mit dem Folksänger Johnny Dean zusammen um ein Lied, „Old Shoe“, zu produzieren.
Sie inszenieren dessen Entdeckung als angeblich alte Aufnahme, wodurch eine Graswurzelbewegung entsteht, die durch alte Schuhe symbolisiert wird, die im ganzen Land an Telefon- und Stromleitungen hängen. Diese orchestrierte Patriotismuswelle gelingt es, das öffentliche Interesse wiederzubeleben und die Aufmerksamkeit erneut vom Präsidentenskandal abzulenken. Die Handlung nimmt eine düstere Wendung, als das Team eine reale Person auswählt. Nur um den fiktiven Sergeant Schumann zu verkörpern, um festzustellen, dass er ein gefährlich instabiler Sträfling ist.
Die Lügen um den Helden
Ein darauffolgender Flugzeugabsturz, der Schumann nach Washington für einen Heldenempfang bringen sollte, endet mit seinem Tod unter unrühmlichen Umständen. Doch in einem Akt makabrer Ressourcenschöpfung nutzt Motss die Tragödie als Gelegenheit, ein großes militärisches Begräbnis für Schumann zu inszenieren. Dieses Ereignis wird als feierliche Ehrung des gefallenen Helden dargestellt, die die erfundene Erzählung weiter festigt und die öffentliche Unterstützung hinter dem Präsidenten vereint. Die komplizierte Lügenkonstruktion beginnt sich aufzulösen. Als Motss, frustriert darüber, dass die Medien seine Rolle bei der Wiederbelebung der Umfragewerte des Präsidenten nicht anerkennen, öffentliche Anerkennung für seine Arbeit fordert.
Seine Beharrlichkeit, trotz Breans Warnungen und Angebote eines diplomatischen Postens, führt zu einem tragischen Schluss. Brean sieht keine andere Wahl, als die Beseitigung von Motss anzuordnen, um die Operation zu schützen. Der Film endet mit einer Note erschreckender Ironie. Motss‘ Tod wird als Herzinfarkt gemeldet, der Präsident wird erfolgreich wiedergewählt, und eine albanische Terrororganisation übernimmt die Verantwortung für eine kürzliche Bombenexplosion, was darauf hindeutet, dass der erfundene Krieg reale Konsequenzen nach sich zieht.
Filmkritik und Rezension von „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“
Barry Levinsons „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ aus dem Jahr 1997 ist eine brillante Satire, die zeigt, wie Medien und politische Manipulation die öffentliche Meinung formen können. Der Film beginnt mit einem Skandal um den US-Präsidenten, der kurz vor der Wahl sexueller Übergriffe beschuldigt wird. In dieser prekären Situation wird Conrad Brean, ein Meister der medialen Manipulation, herangezogen, um das Narrativ zu ändern. Seine Lösung ist ebenso kühn wie absurd: die Inszenierung eines fiktiven Krieges mit Albanien. Zusammen mit dem Hollywood-Produzenten Stanley Motss und einem Team ausfindig gemachter Charaktere kreiert Brean eine Scheinwelt, die die Aufmerksamkeit der Nation fesselt und vom Skandal ablenkt.
Die Stärke des Films liegt in der Darstellung seiner Charaktere und der nahtlosen Vermischung von Realität und Fiktion. De Niro, Hoffman und Heche liefern beeindruckende Leistungen, die den Zuschauer in eine Welt ziehen, in der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmen. Ihre Interaktionen verleihen dem Film eine intensive Dynamik, die sowohl unterhaltsam als auch nachdenklich macht. Levinson nutzt geschickt die Absurdität der Situation, um tiefere Fragen über Macht, Wahrheit und die Rolle der Medien in der modernen Politik zu stellen.
„Wag the Dog“ ist eine meisterhafte Erkundung der Macht der Illusion und ihrer Fähigkeit, die Wirklichkeit zu verdrängen. Der Film kritisiert nicht nur die politische Landschaft Amerikas, sondern auch die Rolle Hollywoods in der Produktion und Verbreitung dieser Illusionen. Durch die Verwendung von Satire und Farce zeigt Levinson, wie die Gesellschaft durch die Medien manipuliert werden kann, und hinterlässt beim Zuschauer Fragen über die Authentizität dessen, was wir als Wahrheit akzeptieren.