Kampagne “Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen” in der Schweiz
Sicher ist, dass die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten anwachsen wird. Das ist auch in der Schweiz der Fall. Hier wird prognostiziert, dass bis 2045 die Bevölkerung auf bis zu 10 Millionen Menschen ansteigen kann. Für diese Menschen braucht es Siedlungsräume. Natürlich wird es vor allem in Städten Zuwächse geben, sodass immer mehr Menschen auf immer weniger Platz zusammenleben müssen. Das geht letztendlich auf jeden Fall zulasten der Freiräume in den Städten und Gemeinden.
Vor allem Gärten und Parks können hier genannt werden, die als öffentliche Begegnungsstätten besonders wichtig sind. Die Kampagne „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“ hat deshalb für die gesamte Schweiz ausrufen wollen, diese Freiräume zu schützen. Diesbezüglich gab es unterschiedliche Aktionen und Forderungen, um dieses wichtige Anliegen zu unterstreichen. Mehr dazu gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Worum geht es bei der Kampagne „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“?
Was ist das genaue Anliegen, das nach Ansicht der Veranstalter und Organisationen die Kampagne „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“ notwendig gemacht hat? Es geht im Grunde um das, was alle Menschen kennen, aber in den letzten Jahren tatsächlich immer häufiger bedroht ist. Die Rede ist von den öffentlichen Räumen, in denen sich Menschen begegnen. Wohnraum ist wichtig und muss vor allem bezahlbar sein, aber im weiteren Sinne kann damit nicht alleine nur die Wohnung gemeint sein. Menschen leben in Gesellschaften, die sich begegnen müssen. Dafür sind öffentliche Räume da, was Plätze, Gärten oder auch Parks sein können.
Verschwinden diese Räume oder reichen nicht mehr für die steigende Menge an Menschen aus, dann schwinden auch wichtige Möglichkeiten. Zum einen braucht der Mensch diese Räume der Natur, um sich wohlfühlen zu können. Ein Meer aus Häuserschluchten trägt nicht zum Wohlbefinden bei, es braucht Bäume, Büsche, Blumen, Wasser und Natur. Ferner sind diese Räume für die Gesellschaft wichtig, weil hier Begegnungen stattfinden. Diese müssen nicht mal unmittelbar sein. Es reicht schon unter Menschen zu sein, egal ob nun im Gespräch oder abseits davon. Die Kampagne will diese Räume schützen, da die steigende Bevölkerungszahl in den nächsten Jahrzehnten starke Auswirkungen haben wird, denen jetzt schon Einhalt geboten werden muss.
Fünf Forderungen zum Gartenjahr 2016
Die Macher der Kampagne beließen es nicht einfach dabei, nur auf die Probleme hinzuweisen. Konkret wurden auch fünf Forderungen gestellt, die mit den verschiedenen Aspekten des Themas zusammenhängen. Es geht um die Menschen, den Raum und die Zeit, ebenso aber auch darum, wie die Freiräume geplant und finanziert werden können.
Menschen
Die erste Forderung der Gartenjahr 2016 Kampagne bezieht sich auf die Menschen. Für sie sind die Freiräume und Gärten in den Städten und Gemeinden enorm wichtig, weshalb die Menschen auch entsprechend mit in die Planungen einbezogen werden sollten. Diese Freiräume sollten also vor allem auch so geschaffen sein, damit die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen bedient werden. Das sollte Politik also nicht etwa als ein notwendiges Übel betrachten, sondern als eine große Chance. Werden neue Anlagen gebaut, können sich die anwohnenden Menschen einbringen und entsprechend werden die neuen Orte auch besser angenommen. Fachleute sollten also immer mit und für die Menschen planen.
Zeit
In der Forderung der Zeit gibt die Kampagne zu bedenken, dass es nicht einfach nur damit getan ist, einen neuen Garten oder Park zu bauen. Zeit ist ein wesentliches Element, denn auch über den Bau hinaus entstehen Kosten für die Pflege der entsprechenden Anlagen. Sie müssen gepflegt, aber auch erweitert und verändert werden. Die dortigen Pflanzen haben bestimmte Ansprüche, ebenso gibt es aber auch einen Wandel der Ansprüche der anwohnenden Menschen. Daher sollte bei der Planung auch langfristig über die Finanzierung nachgedacht werden.
Raum
In einer weiteren Forderung der Kampagne geht es ganz konkret um den Raum. Damit ist ganz klar gemeint, dass die fortschreitende Bevölkerungsdichte und der daraus entstehende Platzbedarf ganz eindeutig auf Kosten der grünen Flächen geht. Es müssen also heute schon Räume bereitgehalten werden, um diese Flächen zu schützen. Nur wenn jetzt bereits Räume entsprechend reserviert und vorausgedacht werden, können sie auch in Zukunft zur Verfügung stehen. Das ist eine Aufgabe, die eindeutig an die Politik geht, und die Forderung, dass nicht jeder verfügbare Raum auch automatisch zu Wohnraum werden darf.
Finanzierung
Natürlich stellen sich auch die Fragen der Finanzierung. Städte und Kommunen müssen auf jeden Euro schauen, woraus oft die dichten Bebauungspläne entstehen. Entsprechend fordert die Kampagne des „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“ auch, dass Planungsgewinne eindeutig dem Zweck zugeführt werden, für diese öffentlichen Räume zu sorgen. So gibt es eine direkte Verbindung zwischen den Bauten von Grundeigentümern und den umliegenden Freiräumen, die für Begegnungen und Natur sorgen können. Finanziell muss also ganz konkret geplant und einkalkuliert werden, dass dort, wo gebaut wird, auch Freiräume entstehen.
Planung
Bei der Planung zur Bebauung von Flächen in Städten und Kommunen müssen eindeutig Überlegungen einfließen, die den Freiraum als Kulturgut erkennen. Die Freiräume sind nicht nur Orte der Begegnung und Erholung, sondern haben auch kulturgeschichtliche Bedeutungen. Diese Werte müssen geschützt und aktiv in die Planungen mit einbezogen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass nicht jeder Meter Raum einfach nur als bebaubare Geldquelle angesehen wird. Kulturdenkmäler gilt es als öffentliches Interesse zu behandeln.
Die verschiedenen Aktionen im Gartenjahr 2016
Was genau beinhaltete das Gartenjahr 2016 – auch als “Année du jardin 2016 – Espace de rencontres” bezeichnet? In der gesamten Schweiz gab es verschiedene Aktionen und Veranstaltungen. Manche davon kleiner, andere größer. Diese Aktionen sollten auf die zentralen Themen der Kampagne hinweisen, da es natürlich auch ein Thema ist, das alle Menschen gleichermaßen angeht. Natürlich scheint das Problem gerade in größeren Städten wichtig, aber auch kleinere Kommunen sind davon betroffen.
Daher gab es auch überall immer mal wieder eine Aktion, die zur Kampagne „Année du Jardin 2016“ gehörte. Unter anderem die Velotour in und um Luzern, bei der es um Bewegung und Ruhe ging. In Luzern gab es aber auch das Podiumsgespräch “Arkadien! Plädoyer für die Poesie des Raumes” oder in Lausanne die Ausstellung “A la recherche des plus beaux arbres de Lausanne”. Alle Informationen zu den Veranstaltungen der Kampagne gibt es auch auf der offiziellen Webseite.
Trägerschaft und Finanzierung des Gartenjahrs 2016
Die Kampagne kam gut an und spricht natürlich ein wichtiges Thema an. Doch wer steht eigentlich hinter der Kampagne des Gartenjahrs 2016? Um diese Kampagne durchzuführen, wurde eine Trägerschaft gegründet. Die besteht aus dem Bund Schweizer Landschaftsarchitekten, der ICOMOS Suisse, der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe, der Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger, dem Schweizer Heimatschutz und der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur. Unterstützt wurde die Kampagne außerdem vom Bundesamt für Umwelt, dem Bundesamt für Wohnungswesen, dem Bundesamt für Kultur, dem Bundesamt für Raumplanung und durch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Fazit zum „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“
Das Thema geht jeden etwas an, vor allem aber auch junge Leute und zukünftige Generationen. Wohnraum wird knapper, da immer mehr Menschen die Erde bevölkern. Auch für die Schweiz wird vorhergesagt, dass es in den nächsten Jahrzehnten einen gewaltigen Schub geben kann. Das wird sich auf den Wohnraum auswirken, der jetzt schon knapp ist. Neuer Wohnraum wird meist auf Kosten von Freiräumen, Plätzen und Grünflächen gebaut. Aber genau diese Flächen sind so wichtig für die Menschen.
Die Kampagne „Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen“ setzt sich dafür ein, dass bei den Planungen in den Städten und Kommunen ein größerer Fokus auf diese Freiräume gesetzt wurde. Dafür gab es in diesem Jahr in der gesamten Schweiz verschiedene Aktionen und Veranstaltungen. Diese Räume sind nicht nur wichtig für die Erholung der Menschen, sondern auch für die Natur, für die Pflanzen und die Tiere. Außerdem sind diese Freiräume, zum Beispiel Gärten und Parks, wichtige Begegnungsstätten für die Menschen. Ihr Erhalt und Ausbau sollte daher oberste Priorität haben.