Alles steht Kopf

Alles steht Kopf“ ist ein Film, der uns in die komplexe Welt der Emotionen eines jungen Mädchens namens Riley einführt. Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut gestalten ihre Erfahrungen, während sie sich einem einschneidenden Lebensereignis stellen muss: dem Umzug ihrer Familie von Minnesota nach San Francisco. Diese Veränderung bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die Riley sowohl in ihrer neuen Umgebung als auch in ihrem emotionalen Innenleben navigieren muss. Der Film veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig jede Emotion für Rileys Anpassungsfähigkeit an ihre neue Realität ist.

Dauer: 94 Min.
Jahr:
Regie: Pete Docter
Produzenten: Jonas Rivera
Hauptdarsteller: Amy Poehler, Phyllis Smith, Richard Kind
Nebendarsteller: Nana Spier, Philine Peters-Arnolds, Olaf Schubert
Genres: Kinder & Familie, Zeichentrick
Studio: Pixar
Sprachen: Deutsch, English

Mit einem klugen Blick auf die inneren Kämpfe, die Veränderungen in unserem Leben begleiten, erzählt „Alles steht Kopf“ eine Geschichte, die sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Die Reise von Freude und Kummer durch das weitläufige Labyrinth des Langzeitgedächtnisses, um die Kontrolle über Rileys emotionales Wohlbefinden wiederzuerlangen, beleuchtet die Bedeutung jedes Gefühls.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Alles steht Kopf„, ein US-amerikanischer Computeranimationsfilm von Pixar, feierte seine Premiere 2015 bei den Filmfestspielen von Cannes. Unter der Regie von Pete Docter und Ronaldo del Carmen und mit einem Drehbuch von Docter, Meg LeFauve und Josh Cooley, wurde der Film schnell zu einem Publikumsliebling. Amy Poehler, Phyllis Smith, Bill Hader, Lewis Black, Mindy Kaling, Kaitlyn Dias und Diane Lane liehen den Hauptfiguren ihre Stimmen. Die Musik komponierte Michael Giacchino, während Jonas Rivera und Mark Nielsen die Produktion übernahmen.

Der Film, der innerhalb der Pixar Geschichte als innovativ gilt, konnte sich trotz starker Konkurrenz durch Jurassic World mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 857 Millionen US-Dollar durchsetzen. In Deutschland lockte er etwa 3,5 Millionen Besucher in die Kinos. Besonders hervorgehoben wurden die wissenschaftlichen Beiträge von Dacher Keltner zur Darstellung der Emotionen.

Alles steht Kopf erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Oscar für den Besten animierten Spielfilm und den Golden Globe in derselben Kategorie. Bei den Critics’ Choice Movie Awards, den British Academy Film Awards und den Satellite Awards wurde der Film ebenfalls als Bester Animationsfilm prämiert. Zusätzliche Nominierungen erhielt er für das Beste Originaldrehbuch und die Beste Filmmusik. Seine Beliebtheit und Bedeutung wurden durch die Aufnahme in die Liste der 100 bedeutendsten Filme des 21. Jahrhunderts durch die BBC unterstrichen.

Handlung und Story vom Film „Alles steht Kopf“

Im Geiste eines jungen Mädchens namens Riley existieren personifizierte Grundemotionen: Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut, die ihre Handlungen beeinflussen. Rileys Erlebnisse werden als farbige Kugeln zu Erinnerungen, die jede Nacht ins Langzeitgedächtnis überführt werden. Die fünf wichtigsten „Kerngedächtnisse“ formen ihre Persönlichkeit als schwebende Inseln. Freude übernimmt die Führung und versucht, Kummers Einfluss zu begrenzen, da sie ihn als Belastung für Riley ansieht.

Mit elf Jahren zieht Riley wegen der neuen Arbeit ihres Vaters von Minnesota nach San Francisco. Anfangs sammelt sie negative Erfahrungen: Das neue Haus ist beengt und alt, ihr Vater hat kaum Zeit für sie, eine Pizzeria serviert nur Brokkolipizza, was sie nicht mag, und der Umzugswagen mit ihren Sachen verfährt sich nach Texas. Am ersten Schultag macht Kummer zuvor fröhliche Erinnerungen traurig, was dazu führt, dass Riley vor ihrer Klasse weint und eine traurige Kerngedächtnis entsteht. Beim Versuch, diese Erinnerung zu entsorgen, lösen Freude und Kummer versehentlich die anderen Kerngedächtnisse, was die Persönlichkeitsinseln lahmlegt.

Die Rückkehr zum Hauptquartier

Ohne Freude und Kummer übernehmen Wut, Angst und Ekel die Kontrolle, was katastrophale Versuche nach sich zieht, glückliche Kerngedächtnisse zu schaffen. Dies entfremdet Riley von ihren Eltern, Freunden und Hobbys. Ohne die Kerngedächtnisse beginnen Rileys Persönlichkeitsinseln zu zerbröckeln und in den „Erinnerungsmüll“ zu fallen, wo sie in Vergessenheit geraten. Wut bringt Ekel und Angst dazu, zu glauben, dass Riley nach Minnesota zurückkehren sollte, um glücklich zu werden.

Während ihrer Reise durch das Langzeitgedächtnis treffen Freude und Kummer auf Bing Bong, Rileys imaginären Freund. Er schlägt vor, mit dem „Gedankenzug“ zum Hauptquartier zurückzukehren. Nach mehreren Abenteuern erreichen sie den Zug, der jedoch entgleist, als Riley einschläft und eine Insel kollabiert. Freude versucht, ohne Kummer zurückzukehren, doch beide stürzen in den Erinnerungsmüll. Dort erkennt Freude durch eine traurig gewordene, dann glückliche Erinnerung Kummers Bedeutung.

Schließlich gelingt es Freude und Kummer, ins Hauptquartier zurückzukehren. Sie finden heraus, dass Wuts Plan das Kontrollpult lahmgelegt hat, was Riley in eine Depression stürzt. In einem unerwarteten Zug übergibt Freude Kummer die Kontrolle, der das Pult reaktiviert und Riley dazu bringt, zu ihren Eltern zurückzukehren. Durch die gemeinsame Arbeit von Freude und Kummer entsteht eine neue Kerngedächtnis, die sowohl glücklich als auch traurig ist, was Rileys Akzeptanz ihres neuen Lebens symbolisiert. Ein Jahr später hat sich Riley angepasst, neue Freunde gefunden und alte sowie neue Hobbys. Ihre Emotionen bewundern die neuen Persönlichkeitsinseln und verfügen über ein erweitertes Kontrollpult für ihre gemeinsame Arbeit.

Fazit und Kritik zum Film „Alles steht Kopf“

Mit „Alles steht Kopf“ kehrt Pixar zu seinen Wurzeln zurück und präsentiert eine frische, originelle Geschichte, die weit entfernt von den sicheren Ufern der Sequels liegt. Pete Docter, bekannt für seine Arbeit an „Die Monster AG“ und „Oben“, nimmt das Publikum mit auf eine farbenfrohe Reise in die Gefühlswelt eines jungen Mädchens. Diese kreative Wendung demonstriert Pixars Fähigkeit, das Genre des Animationsfilms erneut zu definieren. Durch die Verknüpfung von innovativen Ideen, Humor und emotionaler Tiefe mit beeindruckender Grafik und liebenswerten Charakteren beweist der Film, dass das Studio immer noch an der Spitze steht.

Der Umzug von Riley und ihrer Familie von Minnesota nach San Francisco bildet den Ausgangspunkt für ein emotionales Durcheinander, in dem Freude und Kummer unerwartet aus dem Kontrollzentrum herausgerissen werden. Diese Konstellation zwingt die übrigen Emotionen, die Führung zu übernehmen, was zu unvorhergesehenen Folgen führt. Die Begegnung mit Rileys imaginärem Freund Bing Bong auf ihrer Odyssee zurück ins Hauptquartier bietet nicht nur herzerwärmende Momente, sondern unterstreicht auch die Bedeutung jedes Gefühls im menschlichen Miteinander.

Pixars Entscheidung, mit „Alles steht Kopf“ neue kreative Pfade zu beschreiten, zahlt sich aus. Der Film überzeugt durch seine Einzigartigkeit und Innovation, ohne auf altbekannte Muster der Popkultur zurückzugreifen. Pete Docter und sein Team liefern mit ihrem Einfallsreichtum eine Geschichte, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht. Die Botschaft des Film – die Anerkennung aller Emotionen als wesentliche Bestandteile des menschlichen Erlebens – vermittelt eine reife, lebensbejahende Sichtweise. „Alles steht Kopf“ bestätigt einmal mehr, dass wahre Freude erst durch das Zusammenspiel mit anderen Emotionen ihre volle Bedeutung entfaltet.

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