American History X (1998) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„American History X“ ist ein Film, der die dunklen Ecken des menschlichen Geistes ausleuchtet und dabei die Themen Rassismus und Hass beleuchtet. Dieses Drama aus dem Jahr 1998, unter der Regie von Tony Kaye, erzählt die Geschichte der Vinyard-Brüder, Derek und Danny, die in die Welt des Rechtsextremismus in den USA eintauchen. Der Film beginnt mit der Freilassung von Derek aus dem Gefängnis, wo er eine radikale Wandlung durchgemacht hat. Seine Rückkehr nach Hause konfrontiert ihn mit den Folgen seiner Vergangenheit und den Einflüssen, die er auf seinen jüngeren Bruder Danny ausgeübt hat.
Dauer: | 114 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1998 |
Regie: | Tony Kaye |
Produzenten: | John Morrissey |
Hauptdarsteller: | Edward Norton, Edward Furlong, Beverly D’Angelo |
Nebendarsteller: | William Russ, Avery Brooks, Jennifer Lien |
Genre: | Drama |
Studio: | New Line |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Rückblenden, die geschickt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit wechseln, enthüllen Dereks Weg in den Extremismus und seine spätere Abkehr davon. Sie zeigen, wie er durch das Erleben brutaler Realitäten im Gefängnis seinen Hass überdenkt. Danny, der seinen Bruder bewundert, steht im Zentrum des zweiten Handlungsstrangs. Er muss sich mit der Hinterlassenschaft seines Bruders und den eigenen Entscheidungen auseinandersetzen. Der Film ist eine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Familie, Einfluss und die Macht der Entscheidungen. Er hinterfragt, wie tief Hass und Vorurteile in einer Gemeinschaft verwurzelt sein können und wie schwierig der Weg aus diesem Dunkel sein kann.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„American History X“ wurde 1998 veröffentlicht und ist ein intensives Drama. Es erkundet die US-amerikanische Neonazi-Szene. Die Laufzeit des Films beträgt 114 Minuten. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16. Tony Kaye führte die Regie. Sein Stil prägt den Film maßgeblich. Das Drehbuch stammt von David McKenna. Seine Erzählung ist packend und nachdenklich. John Morrissey übernahm die Produktion. Er sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Die Musik von Anne Dudley unterstreicht die emotionale Tiefe des Films. Kayes Kameraarbeit ist ebenfalls bemerkenswert. Für den Schnitt waren Gerald B. Greenberg und Alan Heim verantwortlich. Sie schufen einen fließenden und eindrucksvollen Rhythmus.
Edward Norton spielt die Hauptrolle des Derek Vinyard. Edward Furlong verkörpert Dannys Charakter, Dereks Bruder. Seine Leistung ist ebenfalls bemerkenswert. Beverly D’Angelo und William Russ spielen die Eltern. Sie tragen zur Tiefe der Familiendynamik bei. Avery Brooks ist als Dr. Bob Sweeney zu sehen. Sein Charakter bietet einen Kontrast zur Hauptfigur. Jennifer Lien komplettiert als Davina Vinyard die Besetzung. Ihre Rolle fügt eine weitere Perspektive hinzu.
Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Los Angeles und Venice Beach statt. Sie dauerten mehrere Monate und endeten im Mai 1997. Der Film erhielt zahlreiche Anerkennungen. Dazu gehörte eine Oscar-Nominierung 1999. Edward Norton wurde als bester Hauptdarsteller nominiert. Bei den Saturn-Awards 1999 erhielt er eine ähnliche Nominierung.
Inhalt und Handlung vom Film „American History X“
„American History X“ erzählt die Geschichte von Danny Vinyard, einem High-School-Schüler, der seinen jüdischen Geschichtslehrer Murray provoziert. Er wählt „Mein Kampf“ für ein Essay über Bürgerrechte. Dr. Bob Sweeney, der afroamerikanische Schulleiter und Sozialarbeiter, stellt Danny vor die Wahl: ein intensives Studium der Geschichte unter seiner Leitung, genannt „American History X“, oder der Schulverweis. Dannys erste Aufgabe ist ein Essay über seinen älteren Bruder Derek. Derek, ein ehemaliger Neo-Nazi-Anführer, wird am selben Tag aus dem Gefängnis entlassen. Die Handlung setzt ein, als Derek nach einer Haftstrafe zurückkehrt.
Jahre zuvor wurde Dannys und Dereks Vater, ein Feuerwehrmann, von einem schwarzen Drogendealer erschossen. Nach seinem Tod gibt Derek ein rassistisch aufgeladenes Interview im Fernsehen. Cameron Alexander, ein bekannter Neo-Nazi, wird Dereks Mentor. Gemeinsam gründen sie eine gewalttätige weiße Supremacistengruppe, die „Disciples of Christ“ (D.O.C.), in Venice Beach. Als talentierter Basketballspieler gewinnt Derek gegen mehrere Mitglieder der Crips und sichert sich die Kontrolle über lokale Basketballplätze. Später organisiert er einen Angriff auf einen asiatisch geführten Supermarkt, der Schwarze und Einwanderer beschäftigt.
Aus Streits werden Straftaten
Bei einem Abendessen mit Dannys Mutter Doris, ihrem Freund Murray und der Familie entbrennt ein hitziger Streit über Rodney King und die Unruhen in Los Angeles 1992. Derek greift seine Schwester Davina an, beschimpft Murray und wird daraufhin von seiner Mutter des Hauses verwiesen. In derselben Nacht versuchen Crips-Mitglieder, Dereks Truck zu stehlen. Danny alarmiert Derek, der zwei der Männer erschießt, einen tötet und den anderen schwer verletzt, bevor er den Verwundeten brutal auf dem Bordstein exekutiert. Derek wird verhaftet und zu drei Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt.
Im Gefängnis schließt sich Derek der Aryan Brotherhood an und freundet sich mit einem schwarzen Insassen, Lamont, an. Derek wird desillusioniert von der Gang-Politik im Gefängnis, missbilligt die Drogengeschäfte der Gang und wendet sich von der Ideologie der weißen Vorherrschaft ab. Er trennt sich von der Aryan Brotherhood. Sweeney besucht den verletzten Derek im Krankenflügel. Er warnt Derek, dass Danny in die Fußstapfen seines Bruders tritt. Nach seiner Genesung meidet Derek die Aryan Brotherhood und überlebt die restliche Haftzeit unbehelligt. Bei seiner Entlassung dankt er Lamont, der heimlich für ihn eingetreten war.
Zuhause entdeckt Derek, dass Danny ihn nachahmt und dem D.O.C. beigetreten ist. Seth, ein D.O.C.-Mitglied, manipuliert Danny und zeigt offen Missachtung für Dereks Mutter und Schwester. Auf einer Party konfrontiert Derek Cameron und prügelt ihn, als dieser ihn verspottet. Er kündigt seinen Austritt aus der Gruppe an und flieht mit Danny. Derek erzählt Danny von seinen Gefängniserlebnissen, was Danny nachdenklich macht. Sie entfernen rassistische Poster aus ihrem Zimmer. Am nächsten Morgen wird Danny in der Schultoilette von einem schwarzen Schüler erschossen, mit dem er zuvor aneinandergeraten war. Derek, der seinen toten Bruder in seinen Armen hält, gibt sich die Schuld für Dannys Ansichten und Handlungen.
Filmkritik und Rezension von „American History X“
In „American History X“ zeigt Regisseur Tony Kaye eine intensive Auseinandersetzung mit Rassenhass und Rechtsradikalismus in den USA. Edward Norton, in der Rolle des Neo-Nazis Derek, liefert eine fesselnde Darstellung eines Mannes, dessen Hass und Gewalttätigkeit ihn ins Gefängnis führen. Der Film beginnt mit der Entlassung Dereks und folgt seiner Auseinandersetzung mit den Folgen seiner Vergangenheit. Sein Bruder Danny, gespielt von Edward Furlong, tritt in Dereks Fußstapfen, während Derek selbst eine dramatische Wandlung durchläuft. Die Rückblenden, die in Schwarz-Weiß gehalten sind, erhöhen die emotionale Tiefe des Films. Sie verweben Vergangenheit und Gegenwart und zeigen die schädlichen Kreisläufe von Gewalt und Rassismus.
Edward Nortons Darstellung ist beeindruckend und dominiert den Film. Seine Fähigkeit, einen sympathischen Charakter mit so verachtenswerten Überzeugungen zu verkörpern, ist faszinierend. Diese Ambivalenz seiner Figur fordert den Zuschauer heraus, sich mit eigenen Vorurteilen und Überzeugungen auseinanderzusetzen. Die physische Präsenz Nortons, gekennzeichnet durch das markante Hakenkreuz-Tattoo, unterstreicht den inneren Konflikt seiner Figur. Der Film nutzt diese Symbolik geschickt, um Nachdenkpausen zu schaffen, die dem Zuschauer helfen, das Gesehene zu verarbeiten. Derweil bleibt Furlong als Danny etwas im Schatten Nortons.
„American History X“ fordert sein Publikum heraus. Er präsentiert rassistische Reden und Gewaltakte ungeschönt und überlässt es den Zuschauern, diese zu reflektieren. Die Konfrontation mit Dereks Überzeugungen und deren Auswirkungen soll zum Nachdenken anregen. Der Film zeigt, dass Rassenprobleme beide Seiten betreffen und verlangt vom Publikum, aktiv über die Thematik nachzudenken. Die eindrucksvollen Darstellungen und die geschickte Inszenierung machen „American History X“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist ein intensiver, nachdenklich stimmender Film, der das Publikum noch lange beschäftigen wird. Trotz der brutalen Gewaltdarstellungen bleibt seine Botschaft überzeugend und relevant.