American Sniper

American Sniper“ erzählt die Geschichte von Chris Kyle, einem texanischen Scharfschützen, der zum Mythos in den USA aufsteigt. Seine Fähigkeiten bringen ihm den Spitznamen „Legend“ ein, doch hinter dem Heldenstatus verbirgt sich ein zerrissener Mensch. Bereits in seiner Jugend lernt Kyle das Schießen, eine Fähigkeit, die sein Leben prägen wird. Als er sich nach persönlichen Enttäuschungen und den Anschlägen vom 11. September entschließt, den Navy SEALs beizutreten, ahnt er nicht, welche inneren und äußeren Kämpfe auf ihn warten.

Dauer: 132 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Clint Eastwood
Produzenten: Clint Eastwood, Robert Lorenz, Andrew Lazar
Hauptdarsteller: Bradley Cooper, Sienna Miller, Jake Mcdorman
Nebendarsteller: Keir O’Donnell, Kevin Lacz, Luke Grimes
Genres: Drama, Kriegsfilme
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

In den Einsatzgebieten des Iraks steht Kyle bald vor unvorstellbaren Herausforderungen. Seine Präzision rettet unzählige Leben, doch die Schatten des Krieges begleiten ihn auch nach Hause. Dort kämpft er mit den Erinnerungen und versucht, wieder eine Verbindung zu seiner Familie zu finden. Der Film zeichnet nicht nur das Bild eines Kriegshelden, sondern auch eines Mannes, der nach Sinn und Heilung sucht. Diese persönliche Ebene macht „American Sniper“ zu einem intensiven Erlebnis, das weit über eine klassische Kriegserzählung hinausgeht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Clint Eastwood führte Regie bei dem Kriegsdrama „American Sniper„, das 2014 erschien. Das Drehbuch stammt von Jason Dean Hall. Als Produzenten wirkten Bradley Cooper, Clint Eastwood selbst, Andrew Lazar, Robert Lorenz und Peter Morgan mit. Bradley Cooper übernahm die Hauptrolle des Chris Kyle, Sienna Miller spielte seine Ehefrau Taya Renae Kyle. Weitere wichtige Rollen besetzten Max Charles als Colton Kyle, Luke Grimes als Marc Lee und Kyle Gallner als Goat Winston. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und zeigt die Erlebnisse des Scharfschützen Chris Kyle.

Die Dreharbeiten starteten am 31. März 2014 in Los Angeles und fanden auch in Marokko und anderen Teilen Kaliforniens statt. Besondere Drehorte umfassten das Blue Cloud Movie Ranch und eine Milchfabrik in El Centro, die im Film eine zentrale Rolle spielt. Das Budget des Films lag bei etwa 59 Millionen US-Dollar. „American Sniper“ erzielte bereits am ersten Wochenende in den USA über 90 Millionen Dollar und wurde somit zum finanziell erfolgreichsten Film von Eastwood und Cooper. Insgesamt spielte der Film weltweit rund eine halbe Milliarde Dollar ein.

„American Sniper“ erhielt mehrere Auszeichnungen und Nominierungen, darunter eine Oscar-Nominierung für den besten Hauptdarsteller (Bradley Cooper) und den besten Tonschnitt. Weitere wichtige Preise waren die Auszeichnungen der National Board of Review für einen der Top-Ten-Filme und die beste Regie. Der Film hat eine Länge von 132 Minuten und mit einer FSK 16 freigegeben wurde.

Handlung und Story vom Film „American Sniper“

Chris Kyle, in Texas aufgewachsen, lernt schon früh vom Vater den Umgang mit der Waffe. Diese Fertigkeit prägt sein späteres Leben entscheidend. Nachdem er als junger Mann beruflich als Rancher und Rodeo-Cowboy tätig ist, führt ihn eine persönliche Enttäuschung – der Betrug seiner Freundin – und das Aufkommen des Terrorismus, konkret die Bombenanschläge auf US-Botschaften 1998, zu einer radikalen Lebensänderung. Er entscheidet sich, der Navy beizutreten und absolviert erfolgreich die Ausbildung zum Scharfschützen bei den Navy SEALs. Diese Entscheidung leitet eine Phase ein, in der Kyle bald vor Herausforderungen steht, die weit über das hinausgehen, was er sich je hätte vorstellen können.

In San Diego lernt Kyle Taya Studebaker kennen. Die Beziehung entwickelt sich schnell, und kurz nach ihrer Hochzeit wird Kyle infolge der Anschläge vom 11. September in den Irak entsandt. Seine ersten Einsätze, bei denen er gezwungen ist, eine Frau und einen Jungen zu töten, die eine Bedrohung für US-Marines darstellen, hinterlassen tiefe Spuren bei ihm. Trotz der emotionalen Belastung verdient er sich den Respekt seiner Kameraden und den Spitznamen „Legend“ für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Scharfschütze. Doch mit jedem Einsatz wächst auch die Last, die er zu tragen hat.

Rückkehr ins zivile Leben

Kyle wird mit der Aufgabe betraut, den Al-Qaida-Führer Abu Musab al-Zarqawi zu finden. Ein Einsatz, bei dem er versucht, mithilfe einer lokalen Familie „The Butcher“, al-Zarqawis Stellvertreter, aufzuspüren, endet in einer Katastrophe. Die Familie wird getötet, und Kyle findet sich in einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel mit einem Scharfschützen namens Mustafa wieder, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Diese Erfahrungen im Irak vertiefen die psychischen Narben Kyles, während zuhause seine Frau Taya und sein neugeborener Sohn auf ihn warten.

Nach seiner Rückkehr in die USA fällt es Kyle schwer, sich wieder in das zivile Leben einzufinden. Die Schrecken des Krieges und die Sorge um seine Kameraden lassen ihn nicht los. Die Beziehung zu seiner Familie wird zunehmend belastet, als Kyle beschließt, für weitere Einsätze in den Irak zurückzukehren. Während seiner Abwesenheit wächst seine Familie – eine Tochter wird geboren. Doch die Kluft zwischen ihm und seinen Liebsten vertieft sich nur noch. Als bei einem seiner Einsätze ein Kamerad schwer verletzt wird und ein anderer fällt, spürt Kyle eine noch größere Schuld und Verantwortung.

Im Verlauf seines vierten Einsatzes, getrieben von Schuldgefühlen und dem Verlust enger Kameraden, erhält Kyle den Auftrag, Mustafa zu eliminieren. In einer entscheidenden Konfrontation gelingt ihm ein riskanter Schuss über eine Distanz von 2.100 Yards, der Mustafa ausschaltet, aber zugleich seine Einheit in größte Gefahr bringt. In einem dramatischen Rückzug, getarnt durch einen Sandsturm, entscheidet sich Kyle endgültig für die Rückkehr nach Hause. Zurück in den USA, versucht er, seine Rolle als Zivilist und Familienmensch wiederzufinden, und beginnt, anderen Veteranen zu helfen. Doch das Schicksal nimmt eine tragische Wendung, als er 2013 von einem Veteranen mit PTSD getötet wird. Kyles Geschichte endet mit einer bewegenden Ehrung seines Lebens und Dienstes, symbolisiert durch eine nationale Trauerfeier.

Fazit und Kritik zum Film „American Sniper“

American Sniper„, Clint Eastwoods filmisches Porträt des Navy SEALs Chris Kyle, hat sich trotz eines vergleichsweise bescheidenen Budgets von 58 Millionen Dollar als Kassenmagnet erwiesen, der selbst Blockbuster-Giganten herausfordert. Dieser Erfolg lässt sich nicht nur auf die packende Kriegsdarstellung zurückführen, sondern auch auf die polarisierende Rezeption in den USA, wo der Film eine breite Debatte entfacht hat. Während einige den Protagonisten als patriotischen Helden feiern, verurteilen andere die Darstellung von Scharfschützen als simplifizierend. Eastwoods Werk wird kritisiert, da es die Komplexität des Krieges nur ansatzweise behandelt und eine nuanciertere Betrachtung Kyles und seiner Taten vermissen lässt.

Der Film beleuchtet intensiv Chris Kyles Ringen mit den Nachwirkungen des Krieges, als er in sein Heimatland zurückkehrt. Das Kriegs-Drama Film lenkt den Blick weg von heroischen Taten hin zu den persönlichen Schlachten, die Kyle gegen die unsichtbaren Feinde des Traumas führt. Allerdings fehlt es an einer tiefergehenden Kritik bezüglich seiner Wahrnehmung der Gegner und der Folgen seines Handelns. Diese Lücke führt zu einer gewissen Einseitigkeit in der Darstellung seiner Persönlichkeit.

Trotz dieser narrativen Schwächen brilliert Bradley Cooper in der Hauptrolle, unterstützt durch Eastwoods Regieführung, die vor allem in den Irak-Szenen glänzt. Die Kameraarbeit setzt auf klare, weitläufige Einstellungen, die den Zuschauer direkt ins Geschehen ziehen, ohne sich auf übermäßige Schnitte oder verwackelte Aufnahmen zu verlassen. Die Einführung eines fiktiven irakischen Scharfschützen als Kyles Gegenspieler verleiht dem Film Elemente, was dem Showdown eine dramatische, wenn auch klischeebeladene Note verleiht. Diese kreativen Entscheidungen unterstreichen die technische Meisterschaft des Films, auch wenn die inhaltliche Tiefe zu wünschen übriglässt.

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