Barry Seal – Only In America (2017) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Zentrum von „Barry Seal – Only in America“ steht die unglaubliche, wahre Geschichte eines amerikanischen Piloten, der zum Drogenschmuggler wurde. Barry Seal, meisterhaft dargestellt von Tom Cruise, führt ein Doppelleben, das kaum jemand für möglich halten würde. Als TWA-Pilot beginnt Seal, für die CIA und das Medellín-Kartell zu arbeiten. Seine Missionen reichen von Waffenschmuggel bis zum Transport von Kokain. Diese Handlungen bringen ihn schnell auf einen gefährlichen Pfad, der Reichtum und Risiko eng miteinander verknüpft.
Dauer: | 115 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2017 |
Regie: | Doug Liman |
Produzenten: | Brian Grazer, Brian Oliver, Doug Davison |
Hauptdarsteller: | Tom Cruise, Domhnall Gleeson, Sarah Wright Olsen |
Nebendarsteller: | Jesse Plemons, Caleb Landry Jones, Jayma Mays |
Genres: | Drama, Komödie |
Studio: | Universal Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Regisseur Doug Liman wählt einen Ansatz, der die absurden Aspekte von Seals Leben hervorhebt, ohne in Theatralik zu verfallen. Die Geschichte wird mit einer Leichtigkeit erzählt, die die dunklen Themen zugänglicher macht. Gleichzeitig schafft es der Film, kritische Fragen zur Moral und Ethik von Seals Handlungen und den beteiligten Regierungsbehörden zu stellen. Durch die Verbindung von Humor und Spannung gelingt es „Barry Seal – Only in America“, das Interesse des Zuschauers von Anfang bis Ende zu halten.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Barry Seal – Only In America„, ein Film von Doug Liman, schlägt 2017 in die Kinos ein. Er erzählt von Barry Seal, gespielt von Tom Cruise, einem Piloten, der zum Drogenschmuggler wird. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. In weitere Rollen spielten Domhnall Gleeson, Sarah Wright Olsen und Jesse Plemons. Limans Team für diesen Streifen umfasst Gary Spinelli als Drehbuchautor und Produzenten wie Doug Davison, Brian Grazer und Ron Howard. Musikalisch untermalt Christophe Beck den Film, während César Charlone die Kameraführung übernimmt. Der Schnitt erfolgt durch Andrew Mondshein und Dylan Tichenor.
Die Produktion startete am 27. Mai 2015 in Georgia. Drehorte erstreckten sich über diverse Countys in den USA und fanden auch in Kolumbien, in Städten wie Medellín und Santa Marta, statt. Ein tragisches Ereignis überschattete die Dreharbeiten: ein Flugzeugabsturz in Kolumbien forderte zwei Menschenleben und verletzte Mitglieder der Crew. Ein Nachdreh war im Februar 2017 notwendig. Trotz dieser Rückschläge wurde der Film fertiggestellt.
Weltweit erzielte der Film große Erfolge und spielte 134,9 Millionen US-Dollar ein. In Ländern wie Australien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, der Schweiz, Indonesien und Taiwan stürmte er auf Platz 1 der Kinocharts. Auch in Deutschland fand „Barry Seal – Only In America“ Anklang und zog 328.538 Besucher an.
Inhalt und Handlung vom Film „Barry Seal – Only In America“
Im Jahr 1978 wird Barry Seal, ein Pilot aus Baton Rouge, der für TWA kommerzielle Jets fliegt, von einem CIA-Agenten, der sich Monty Schafer nennt, rekrutiert. Seal, der zuvor kubanische Zigarren via Kanada in die USA geschmuggelt hatte, soll nun für die CIA geheime Aufklärungsmissionen über Mittelamerika fliegen. Dafür erhält er eine kleine, schnelle Piper Smith Aerostar 600, ausgestattet mit hochmodernen Luftaufnahmekameras. Seiner Frau Lucy erzählt Seal, er arbeite weiterhin für TWA. Dies markiert den Beginn von Seals Doppelleben, das ihn tief in die Schattenwelt der internationalen Spionage und des Drogenhandels ziehen wird.
In den 1980er Jahren bittet Schafer Seal, als Kurier zwischen der CIA und General Noriega in Panama zu fungieren. Während einer dieser Missionen wird Seal vom Medellín-Kartell aufgegriffen und dazu gebracht, Kokain auf seinen Rückflügen in die USA zu transportieren. Seal stimmt zu und beginnt, das Kokain des Kartells nach Louisiana zu fliegen, indem er die Drogen über dem ländlichen Raum abwirft, anstatt auf Flughäfen zu landen. Obwohl die CIA von Seals Drogenschmuggel weiß und wegsieht, kommt die DEA ihm auf die Spur. Um den Behörden zu entkommen, ziehen Seal und seine Familie in die abgelegene Stadt Mena, Arkansas. Dort akzeptiert Lucy schließlich den Reichtum, der durch Seals neue Tätigkeiten generiert wird. Die kleine Stadt wird allmählich reich als Dreh- und Angelpunkt des Kokainhandels in den USA.
Waffen, Drogen und Contras
Später wird Seal von Schafer beauftragt, Waffen an die Contras in Honduras zu liefern, die gegen die sandinistische Regierung Nicaraguas kämpfen. Seal stellt fest, dass die Contras nicht ernsthaft an dem Krieg interessiert sind, sondern lediglich reich werden wollen. Er beginnt, die Waffen stattdessen an das Kartell zu verkaufen. Die CIA richtet eine Trainingsbasis für die Contras in Mena ein, und Seal fliegt sie ein, doch viele von ihnen fliehen, sobald sie ankommen. Diese Entwicklung zeigt Seals zunehmende Verstrickung in illegale Aktivitäten und seinen pragmatischen Ansatz, aus der Situation Profit zu schlagen.
Seal verdient so viel Geld, dass er es in Koffern im Hinterhof vergraben muss. Sein schwager JB zieht ein, nachdem er einen Job benötigt, und fängt schließlich an, Geld von den Seals zu stehlen. Nachdem Sheriff Joe Downing ihn mit einem Koffer voller gewaschenem Geld erwischt, wird JB verhaftet. Seal versucht, JB zu schützen, indem er ihm Geld und ein Flugticket nach Bora Bora gibt, doch JB wird von einer vom Medellín-Kartell platzierten Autobombe getötet, nachdem er Lucy beleidigt und wöchentlich Geld gefordert hatte.
Deal mit dem Weißen Haus
Dieses tragische Ereignis unterstreicht das gefährliche Leben, das Seal und seine Familie führen, und die brutalen Konsequenzen seiner Entscheidungen. Schließlich erfährt das FBI von der plötzlichen Pracht in den Straßen von Mena, was durch JBs rücksichtsloses Ausgeben noch verstärkt wird. Die CIA stellt das Programm ein und lässt Seal fallen, der daraufhin von FBI, DEA, ATF und der Arkansas State Police gleichzeitig verhaftet wird. Seal entgeht der Strafverfolgung, indem er einen Deal mit dem Weißen Haus macht, das Beweise dafür sucht, dass die Sandinisten Drogenschmuggler sind.
Obwohl Seal die gewünschten Fotos beschafft, führt die Veröffentlichung durch das Weiße Haus zu seiner Anklage und letztendlich zu seiner Ermordung durch das Kartell. Die CIA zerstört alle Beweise, die sie mit Seal verbinden könnten, und setzt den Schmuggel fort, nun über den Iran, um Waffen an die Contras zu liefern. Das Filmende zeigt Schafer, der für seine Idee befördert wird, Lucy und ihre Kinder, die zurück nach Baton Rouge ziehen, wo Lucy scheinbar zufrieden in einem Fast-Food-Restaurant arbeitet, ein letztes Symbol ihres einstigen Reichtums tragend.
Filmkritik und Rezension von „Barry Seal – Only In America“
Die Geschichte von Barry Seal, einem Piloten, der für die CIA und das Medellín-Kartell arbeitete, klingt zu unglaublich, um wahr zu sein. Doch „Barry Seal – Only in America“ schafft es, diese wahnsinnige Realität in eine packende Abenteuerkomödie zu verwandeln. Regisseur Doug Liman nutzt einen digitalen Doku-Look, der die Zuschauer direkt ins Geschehen zieht. Der Film beleuchtet die exzessiven Auswüchse des amerikanischen Traums und spart nicht mit satirischen Seitenhieben, wie einer fehlerhaften Karte, die zeigt, dass selbst Grundkenntnisse über Nicaragua im Durchschnittsamerikaner vage sind. Limans Werk bleibt trotz des ernsten Hintergrunds leichtfüßig und unterhaltsam.
Tom Cruise verkörpert Barry Seal mit einer Energie, die den Film trägt. Als gelangweilter TWA-Pilot sucht Seal nach Aufregung, die er in gefährlichen Missionen für die CIA und als Drogenschmuggler für das Medellín-Kartell findet. Diese neuen „Aufgaben“ revitalisieren nicht nur sein Berufs-, sondern auch sein Liebesleben, was Cruise mit Charme und Witz darstellt. Besonders in Szenen, die ins Absurde kippen könnten, bewahrt Cruise eine erstaunliche Glaubwürdigkeit. Seine Darstellung eines Mannes, der buchstäblich mit dem Rücken zur Wand steht, fesselt und unterhält gleichermaßen.
Doug Limans Regieführung ist bemerkenswert. Er präsentiert eine Geschichte, die so irrsinnig ist, dass sie schon wieder genial wirkt. Der Film zeigt auf, wie weit die US-Regierung bereit ist zu gehen, ohne Rücksicht auf Vernunft oder Moral. Limans Ansatz, die Geschichte nüchtern und direkt zu erzählen, verleiht dem Film eine besondere Note. Er verzichtet darauf, den Wahnsinn weiter zu überhöhen, da die Realität selbst schon überwältigend genug ist. „Barry Seal – Only in America“ ist ein fesselndes, humorvolles und kritisches Portrait eines Mannes, der zu tief in ein System aus Korruption und Gier verstrickt war.