Bowling for Columbine (2002) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Die Vereinigten Staaten, ein Land gefeiert für Freiheit und Demokratie, stehen im Fokus von Michael Moores „Bowling for Columbine„. Mit scharfem Blick hinterfragt der Filmemacher die Beziehung der Amerikaner zu Waffen, die tragisch oft in Gewalt umschlägt. Zwischen Interviews und Recherchen stößt Moore auf erstaunliche Zusammenhänge, die dem Publikum oft unbekannt sind. Dies zeigt eindrucksvoll die Verflechtung von Gewalt, Medien und Politik in den USA.

Dauer: 114 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Michael Moore
Produzenten: Charles Bishop
Hauptdarsteller: Charlton Heston, Marilyn Manson, Matt Stone
Nebendarsteller: Michael Moore
Genre: Dokumentation
Studio: Prokino
Sprachen: Deutsch, English

„Littleton“, ein Name, der in Amerika für immer mit einem schrecklichen Schulmassaker verknüpft sein wird. Moore zeigt, wie zwei Schüler vor ihrer unfassbaren Tat noch Bowling spielten. Dieser Kontrast zwischen Alltag und grauenvollem Verbrechen gibt der Dokumentation seinen Titel und stellt symbolisch die vielen Widersprüche in der amerikanischen Gesellschaft dar. Moore weicht jedoch nicht zurück, sondern stellt mutig die Frage: Warum passiert das alles hier?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

2002 brachte Michael Moore den Dokumentarfilm „Bowling for Columbine“ heraus. Mit einer Länge von 114 Minuten thematisiert er darin die Waffengewalt und ihre kulturellen Ursachen in den USA. Dabei kombiniert er Interviews, Archivmaterial und eigene Erzählungen.

Michael Moore führte nicht nur Regie, sondern verfasste auch das Drehbuch. Zur beeindruckenden Besetzung zählen Charlton Heston, Marilyn Manson, Matt Stone und Dick Clark. Jeff Gibbs komponierte die Musik, während Brian Danitz und Michael McDonough hinter der Kamera standen. Den Schnitt übernahm Kurt Engfehr.

Obwohl der Film kontrovers war, erhielt er breite Anerkennung und mehrere Auszeichnungen. Er zog ein weltweites Einspielergebnis von 58.008.423 US-Dollar nach sich. Nach seinem Debüt bei den Filmfestspielen von Cannes erwarb United Artists die Vertriebsrechte für den US-Markt.

Inhalt und Handlung vom Film „Bowling for Columbine“

2002 präsentiert Michael Moore seinen Dokumentarfilm „Bowling for Columbine“. Im Zentrum steht das Schulmassaker von Littleton 1999, bei dem zwei Schüler zwölf Menschen töteten. Moore stützt sich dabei auf Gespräche mit Kanadiern und Amerikanern aus den Jahren 1999 bis 2001.

Die Waffenindustrie, exemplarisch Lockheed Martin, und die NRA stehen im Fokus des Films. Comic-Szenen veranschaulichen die Geschichte Nordamerikas aus Moores Sicht. Interviewt werden auch Prominente wie Charlton Heston, Matt Stone und Marilyn Manson. Moore hinterfragt, warum Gewaltverbrechen in den USA so häufig vorkommen. Seine Statistiken zeigen höhere Raten als in Ländern wie Deutschland oder Kanada.

Mögliche Ursachen

Ein umstrittener Punkt nach dem Massaker war die Musik von Marilyn Manson. Medien schrieben die Tat teilweise ihrer Musik zu. Moore stellt jedoch in Frage, ob das Bowlen der Täter vor dem Angriff nicht genauso verantwortlich sei, daher auch der Titel des Films.

Die Diskussion führt zu der Frage, warum die USA eine so hohe Mordrate aufweist. Moore schließt die Anzahl der Waffen als Hauptgrund aus und verweist auf Kanada, wo viele Waffen, aber weniger Morde vorkommen. Er thematisiert Militarismus, Rassismus und insbesondere die Angst der weißen Mehrheit vor der schwarzen Minderheit. Auch die Medien, die Gewalt und Kriminalität betonen, tragen seiner Meinung nach zur Verunsicherung bei.

Moore besucht eine Schule, an der ein Kind einen Mitschüler tötete. Er diskutiert, ob die Gesellschaft mitschuldig ist, wenn Mütter durch Arbeit ihre Kinder nicht beaufsichtigen können. Ein Interviewversuch mit Dick Clark scheitert. Der Film schließt, ohne eine definitive Antwort zu bieten, deutet aber an, dass eine „Kultur der Angst“ die Gewalt in den USA antreibt.

Fazit und Kritiken zum Film „Bowling for Columbine“

Michael Moore, ein radikaler Journalist mit dem Aussehen eines Durchschnittsbürgers, hat es geschafft, mit seiner scharfsinnigen Dokumentation „Bowling for Columbine“ eine Nervensäge für das konservative Amerika zu werden. Der Film beleuchtet die überraschende Gewaltbereitschaft der amerikanischen Gesellschaft und präsentiert erschreckende Statistiken, die die hohe Zahl von Waffenopfern in den USA mit anderen Ländern vergleichen. Inspiriert von einem schrecklichen Schulmassaker und anderen tragischen Ereignissen zeigt Moore, wie einfach es in Amerika ist, Waffen zu erwerben, und stellt die satirische Frage, ob das Bowlen vor einer Gewalttat genauso schuldig ist wie andere mögliche Auslöser.

Moore setzt gekonnt auf das Element der Selbstentlarvung, indem er seine Interviewpartner unkommentiert sprechen lässt. Durch den Besuch eines Waffenladens, der Waffen als Werbegeschenk verteilt, bis hin zu einem Gespräch mit einem Freund des Oklahoma-Bombers, werden die widersprüchlichen und oft ironischen Ansichten zum Waffenbesitz in Amerika deutlich. Sein bemerkenswertester Coup ist jedoch, wenn er mit Überlebenden des Littleton-Massakers vor den Türen von K-Mart steht, der Supermarktkette, die die tödliche Munition verkaufte. Die Macht der Medien wird offensichtlich, als K-Mart, nach anfänglicher Ablehnung, schließlich ankündigt, Waffen und Munition aus ihrem Sortiment zu entfernen.

Moore verknüpft Gewalt geschickt mit Faktoren der amerikanischen Außen-, Medien- und Wirtschaftspolitik und liefert einen tiefen Einblick in die komplexe Waffenkultur Amerikas. Dabei schreckt er nicht davor zurück, den mächtigen, wie Charlton Heston, Präsident der National Rifle Association, zu konfrontieren. Obwohl der Film keine endgültige Lösung für Amerikas Waffenproblem bietet, regt er die Zuschauer zum Nachdenken und zur Reflexion an. Dieser Ansatz brachte Moore nicht nur in den USA Anerkennung, sondern auch in Europa, wo er für seine mutige und provokative Herangehensweise an ein kontroverses Thema gefeiert wurde.

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