Butcher’s Crossing (2022) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Butcher’s Crossing“ folgen wir Will Andrews, einem jungen Mann, der Harvard verlässt, um im Jahr 1874 den Wilden Westen zu erleben. Sein Ziel führt ihn nach Butcher’s Crossing, einer kleinen Stadt, die vom Büffelfellhandel lebt. Will begegnet Miller, einem Büffeljäger, der von einem abgelegenen Pass in Colorado erzählt, wo eine der letzten großen Büffelherden lebt. Trotz der Warnungen anderer, schließt sich Will Miller an, überzeugt von der Aussicht auf Abenteuer und der Schönheit unberührter Natur.

Dauer: 105 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Gabe Polsky
Produzenten: Will Clarke, Gabe Polsky, Molly Conners
Hauptdarsteller: Nicolas Cage, Xander Berkeley, Fred Hechinger
Nebendarsteller: Rachel Keller, Jeremy Bobb, Paul Raci
Genres: Drama, Western
Studio: BUTCHER’S CROSSING FILM LLC.
Sprachen: Deutsch, English

Das Team, bestehend aus dem einarmigen Wagenführer Charlie Hoge und dem Hauter Fred Schneider, bricht auf. Die Reise ist hart, und die Strapazen fordern ihren Tribut. Doch der Glaube an die Existenz der Büffelherde treibt sie voran. Als sie schließlich die Herde finden, beginnt eine Jagd, die schnell zur Obsession wird. Miller, getrieben vom Rausch der Jagd, weigert sich, seine Methoden zu überdenken, selbst als das Team vor logistischen und moralischen Dilemmata steht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Butcher’s Crossing“ bringt das Jahr 2022 mit einem Western-Drama auf die Leinwand. Gabe Polsky führte bei diesem Film erstmals Regie. Er verfasste auch das Drehbuch gemeinsam mit Liam Satre-Meloy. Die Handlung entstammt dem gleichnamigen Roman von John Williams aus dem Jahr 1960. Im September 2022 feierte der Film seine Premiere beim 47. Toronto International Film Festival. Die Produktion übernahmen Gabe Polsky, Molly Conners, Will Clarke und Andy Mayson.

In den Hauptrollen brillieren Nicolas Cage als Miller, Fred Hechinger als Will Andrews und Jeremy Bobb als Fred Schneider. Daneben liefern Paul Raci, Xander Berkeley und Rachel Keller beeindruckende Darstellungen. Die Musik komponierte Leo Birenberg, während David Gallego für die Kameraarbeit verantwortlich war. Nick Pezzillo zeichnete sich für den Schnitt des Films verantwortlich.

Die Dreharbeiten zogen das Team im Oktober 2021 nach Montana. Dort entstanden die eindrucksvollen Szenen, die das raue Leben im Westen einfangen. Mit einer Länge von 105 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16 spricht „Butcher’s Crossing“ ein breites Publikum an. Der Film vereint Western, Drama und Abenteuer.

Inhalt und Handlung vom Film „Butcher’s Crossing“

Im Jahr 1874 verlässt Will Andrews, der naive Sohn eines Pastors, Harvard, um Butcher’s Crossing, eine kleine Grenzstadt in Kansas, zu besuchen. Diese Stadt gründet ihren Reichtum auf den Büffelfellhandel. Will, vom Romantizismus einer Büffeljagd verführt, sucht McDonald auf, einen alten Bekannten seines Vaters. McDonald leitet den schwindenden Büffelfellhandel der Stadt. Er lehnt Wills Wunsch ab. Daraufhin verbündet sich Will mit Miller, einem erfahrenen Büffeljäger. Miller erzählt von einem abgelegenen Pass in Colorado, wo eine der letzten großen Büffelherden zu finden ist. Trotz Warnungen investiert Will all sein Geld in die Expedition. Mit Wills Geld kaufen sie Vorräte und stellen Charlie Hoge, einen trinkenden, einarmigen Bibelfanatiker, als Wagenführer und Koch ein.

Fred Schneider, ein praktischer, aber grober Hauter, besteht aufgrund seiner Zweifel an Millers Geschichten auf einem Gehalt. Die Reise zum Pass ist für Will schwierig. Er ist von der Landschaft begeistert, aber nicht an die Strapazen gewöhnt. Das Team zweifelt an Millers Fähigkeit, sie zu führen. Schließlich erreichen sie den Pass und entdecken eine unberührte Herde mit Tausenden von Büffeln. Will ist von der Schönheit der Natur überwältigt. Miller beginnt seine Jagd. Was als aufregendes Abenteuer beginnt, wird bald zu einem obsessiven, methodischen Gemetzel. Miller tötet hunderte Büffel am Tag. Will und Schneider müssen schnell die Kadaver häuten. Miller weigert sich, das Töten zu verlangsamen. Das endlose Blutvergießen zehrt an Wills geistiger und körperlicher Gesundheit. Er fühlt, dass ihre Anwesenheit diesen heiligen Ort verdirbt. Mit der Zeit wird Will gegenüber dem Blutbad abgestumpft.

Überleben im Schneesturm

Nach drei Wochen ständigen Metzelns weist Schneider darauf hin, dass sie länger geblieben sind als geplant. Sie haben bereits mehr Felle, als sie tragen können. Schneider schlägt vor, die Jagd zu beenden und zurückzukehren, bevor sie vom Wetter eingeschlossen werden. Miller weigert sich. Er will die ganze Herde ausrotten. Will unterstützt Miller, und sie setzen die Schlachtung trotz Schneiders Proteste fort. Wie vorhersehbar, werden sie von einem Schneesturm überrascht. Sie müssen den Winter in den Bergen überleben. Ihre Lebensmittelvorräte sind knapp, da sie fast alle Büffel getötet haben. Schneider ist frustriert und streitet mit Hoge, der in paranoide religiöse Wahnvorstellungen abdriftet.

Hoge vergiftet aus Rache Schneiders Essen. Wills geistiger Zustand verschlechtert sich weiter, während Miller von dem Triumph träumt, mit der größten jemals gesehenen Beute in die Stadt zurückzukehren. Im Frühling wird Hoge getötet, nachdem das Gift entdeckt wurde. Das Team ist ungeduldig, zurückzukehren. Sie können nicht alle 4.600 gesammelten Felle transportieren. Sie laden 1.600 Felle auf ihren Wagen und lassen die restlichen 3.000 zurück, um später für sie zurückzukehren. Doch als Miller und Will triumphierend in die Stadt zurückkehren wollen, stürzt ihr beschädigter Wagen einen Abhang hinunter. Schneider und die 1.600 Felle gehen verloren. Miller und Will blicken nur stumpf zu.

Will und Miller eilen in die Stadt, um einen weiteren Wagen zu holen. Doch Butcher’s Crossing hat sich stark verändert. Die Stadt ist fast verlassen und verfällt. Der Markt für Büffelfelle ist zusammengebrochen, während sie im Winter gefangen waren. Wären sie im Herbst zurückgekehrt, hätten sie reich werden können. Jetzt sind die Felle wertlos. Miller zündet das alte Büffelfellaustauschgebäude an. Ein veränderter Will meint, er habe auf der Jagd gesehen, was er sehen musste, und reitet allein in die Wildnis.

Filmkritik und Rezension von „Butcher’s Crossing“

Gabe Polskys unerwarteter Vorstoß ins Genre des Westerns mit „Butcher’s Crossing“ markiert einen interessanten Bruch mit seinen bisherigen Arbeiten, die sich vornehmlich im Bereich der Sportdokumentationen bewegen. Der Film, der eine Bisonjagd im späten 19. Jahrhundert thematisiert, verzichtet auf klassische Antagonisten oder Survival-Elemente, was ihn von typischen Genrebeiträgen unterscheidet. Polsky bleibt seiner Linie als nüchterner Beobachter treu und meidet dramatische Zuspitzungen. Trotzdem bietet der Film, wenn man sich auf ihn einlässt, eine spannende Adaption des Romans von John Edward Williams, die vor allem durch ihre Charakterzeichnung besticht.

Nicolas Cage brilliert in der Rolle des Miller, dessen Gier und Obsessionen den Kern der Erzählung ausmachen. Cage, bekannt für seine vielschichtigen Darstellungen, fängt die zunehmende Besessenheit seiner Figur gekonnt ein, ohne in Übertriebenheit zu verfallen. Die Handlung selbst erweist sich als düstere Abwärtsspirale, in der die Charaktere immer tiefer in ihre Verderbnis gezogen werden, was eine Abkehr von traditionellen Heldengeschichten darstellt. Die Kameraarbeit von David Gallego unterstreicht die Erzählung mit eindrucksvollen Bildern der unberührten Natur, obwohl der Film in seiner moralischen Aussage und Charakterzeichnung zuweilen etwas oberflächlich bleibt.

Insgesamt stellt „Butcher’s Crossing“ eine Herausforderung für das Publikum dar, das Geduld aufbringen muss, bis die Geschichte an Fahrt gewinnt. Die spätere Eskalation und die intensiven Darbietungen der Schauspieler, insbesondere von Cage, hinterlassen jedoch einen bleibenden Eindruck. Die Aufnahmen der Wildnis und die Auseinandersetzung mit menschlicher Gier und Naivität verleihen dem Film eine tiefe, wenn auch nicht vollständig ausgeschöpfte, thematische Resonanz. Trotz gewisser Mängel in der Figurenzeichnung und einer teils plakativen Botschaft bietet „Butcher’s Crossing“ eine visuell und inhaltlich anspruchsvolle Erfahrung, die zum Nachdenken anregt.

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