Das Morgan Projekt (2016) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Das Morgan Projekt“ stellt Luke Scott die Frage nach den moralischen Grenzen der Wissenschaft. Der Film nimmt uns mit zu einem abgelegenen Forschungslabor, wo ein Team von Wissenschaftlern eine künstliche Intelligenz namens Morgan erschaffen hat. Diese ist nicht nur hochintelligent, sondern besitzt auch die Fähigkeit, emotionale Reaktionen zu zeigen. Doch als ein Zwischenfall das gesamte Projekt in Gefahr bringt, wird Lee Weathers, eine Spezialistin für Risikomanagement, hinzugezogen. Ihre Aufgabe ist es, zu bewerten, ob Morgan eine Bedrohung darstellt und dementsprechend gehandelt werden muss.
Dauer: | 92 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2016 |
Regie: | Luke Scott |
Produzenten: | Mark Huffam, Michael Schaefer, Ridley Scott |
Hauptdarsteller: | Kate Mara, Anya Taylor-Joy, Toby Jones |
Nebendarsteller: | Michelle Yeoh, Jennifer Jason Leigh, Paul Giamatti |
Genres: | Horror, Science Fiction |
Studio: | 20th Century Fox |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Ankunft von Weathers im Forschungslabor führt zu Spannungen innerhalb des Teams. Einige sehen in Morgan mehr als nur ein Experiment: für sie ist Morgan fast wie ein Kind. Die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren und ihr Ringen mit ethischen Dilemmata bilden das Herzstück des Films. Während die Wissenschaftler mit ihren eigenen Moralvorstellungen kämpfen, stellt sich die Frage, ob die künstliche Intelligenz, die sie erschaffen haben, das Recht hat, als lebendiges Wesen betrachtet zu werden. „Das Morgan Projekt“ hinterfragt nicht nur die Grenzen künstlicher Intelligenz, sondern auch die Verantwortung derjenigen, die sie erschaffen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Luke Scott führte 2016 bei „Das Morgan Projekt“ Regie. Das Genre des Films ist eine Mischung aus Horror und Science Fiction. Der Streifen spielt in Nordirland und Kanada. Dort entstanden beeindruckende Außenaufnahmen. Unter anderem diente das 400 Jahre alte Galgorm Castle als Kulisse.
Anya Taylor-Joy, Kate Mara und Rose Leslie übernahmen die Hauptrollen. Taylor-Joy spielt dabei Morgan, eine künstlich erschaffene Lebensform. Mara verkörpert Lee Weathers, eine Risikomanagement-Beraterin. Leslie tritt als Dr. Amy Menser auf, eine der Wissenschaftlerinnen. Jeder Darsteller bereichert den Film mit seiner individuellen Leistung.
Trotz eines Budgets von 8 Millionen US-Dollar erzielte der Film weltweit Einnahmen von 8,8 Millionen. Diese Zahlen belegen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kosten und Erlös. Anya Taylor-Joy erhielt für ihre Rolle eine Nominierung als beste britische Nachwuchsdarstellerin. Der Film steht somit auch für den Erfolg seiner Schauspieler.
Inhalt und Handlung vom Film „Das Morgan Projekt“
Lee Weathers, eine Spezialistin für Risikomanagement, besucht eine abgelegene Forschungseinrichtung von SynSect. Dort wird das Projekt L-9, ein künstliches Wesen namens Morgan, entwickelt. Morgan verfügt über synthetische DNA und Nanotechnologie, was sie intelligenter als Menschen macht. Trotz ihres jungen Alters von fünf Jahren besitzt sie die physische Reife eines Teenagers. Weathers, die Morgan stets als „es“ bezeichnet, soll das Projekt bewerten. Dies geschieht nach einem Vorfall, bei dem Morgan Dr. Kathy Grieff ins Auge gestochen hat. Die Bewertung ist kritisch, da ein ähnlicher Vorfall in Helsinki das Leben von 21 Forschern forderte.
Morgan griff Grieff an, nachdem ihr verboten wurde, ihr Zimmer zu verlassen. Sie hatte zuvor aus Mitgefühl ein verletztes Reh getötet. Die Wissenschaftler, die Morgan seit ihrer „Geburt“ aufgezogen haben, sehen sie fast wie ihr eigenes Kind. Trotz Morgans Angriff verteidigt Grieff sie gegenüber Weathers. Dr. Amy Menser möchte Morgan weiterhin Ausflüge ermöglichen. Sie verspricht Morgan einen Ausflug zu einem nahegelegenen See. Obwohl Morgan Cheng als ihre „Mutter“ ansieht, ist diese skeptisch bezüglich des Projekts. Cheng beendete die Ausflüge, da es grausam sei, Morgan eine Welt zu zeigen, die ihr verwehrt bleibt.
Die Verfolgung bis zum See
Dr. Alan Shapiro, ein Psychologe und KI-Experte, trifft ein, um Morgan zu bewerten. Er ignoriert die Bitte der Wissenschaftler, die Bewertung außerhalb von Morgans Raum durchzuführen. Shapiro provoziert Morgan, die daraufhin wütend wird und ihn tötet. Weathers setzt Morgan mit einem Betäubungsmittel außer Gefecht und beschließt, dass Morgan zu unberechenbar ist und terminiert werden muss. Die Wissenschaftler lehnen es ab, Morgan zu töten. Sie betäuben Weathers und sperren sie in Morgans Zelle ein. Morgan tötet nach ihrem Erwachen die meisten Wissenschaftler, während Ziegler Selbstmord begeht.
Cheng nimmt eine Entschuldigung für das Scheitern des Projekts auf. Die Wissenschaftler hatten versucht, Morgan menschlicher zu machen, fanden aber heraus, dass sie schwerer zu kontrollieren ist. Morgan erstickt Cheng manuell. Weathers entkommt der Zelle und liefert sich einen Kampf mit Morgan. Morgan flieht mit Menser, die sie als ihre einzige wahre Freundin betrachtet.
Weathers und der Ernährungswissenschaftler Skip Vronsky verfolgen Morgan und Menser zum See. Morgan und Weathers kämpfen erneut, sind aber gleich stark. Morgan flieht erneut, doch Weathers überlebt und ertränkt Morgan gewaltsam. Sie erschießt anschließend Menser und Vronsky. Weathers‘ Vorgesetzte bei SynSect diskutieren den Vorfall und schließen, dass das frühere Projekt L-4 überlegen ist. Es stellt sich heraus, dass Weathers das L-4-Prototyp ist, emotional weniger entwickelt als Morgan.
Filmkritik und Rezension von „Das Morgan Projekt“
„Das Morgan Projekt“ unter der Regie von Luke Scott präsentiert sich als visuell beeindruckender Sci-Fi-Thriller, der jedoch inhaltlich Schwächen aufweist. Scott zeigt, dass er ein Auge für starke Bilder hat, was sich in den atmosphärischen Aufnahmen widerspiegelt. Dennoch gelingt es dem Film nicht, das Potenzial seines Drehbuchs voll auszuschöpfen. Anfangs greift der Film interessante Fragen nach der Ethik künstlicher Intelligenz auf, doch verliert er sich zunehmend in konventioneller Action und Horror, was eine tiefere Auseinandersetzung mit seinen anfangs aufgeworfenen Themen vermissen lässt.
Im Zentrum der Handlung steht Lee Weathers, gespielt von Kate Mara, die über das Schicksal des künstlich erschaffenen Wesens Morgan entscheiden soll. Die Konflikte innerhalb des Forschungsteams, die Morgan fast wie ein eigenes Kind sehen, und die dramatischen Wendungen nach einer psychologischen Analyse, führen zu einem blutigen Eklat. Diese Elemente hätten die Basis für eine spannende Erörterung über das Verhältnis zwischen Schöpfern und ihrer Schöpfung bieten können. Stattdessen rückt der Film ab einem gewissen Punkt von diesen Fragen ab und wendet sich einer weniger innovativen Darstellung von Gewalt und Spannung zu.
Trotz der Kritik an der Handlungsführung und der verpassten Gelegenheit, das Thema künstliche Intelligenz differenzierter zu behandeln, überzeugt „Das Morgan Projekt“ mit seiner visuellen Umsetzung. Die Zusammenarbeit zwischen Luke Scott und dem Kameramann Mark Patten sorgt für eindrucksvolle Szenen, sowohl in den sterilen Innenräumen als auch in der natürlichen Außenwelt. Insbesondere die Szenen in den Wäldern und am See stechen hervor und schaffen eine beeindruckende Atmosphäre. So bleibt der Science-Fiction Film trotz seiner erzählerischen Mängel ein visuell lohnendes Erlebnis.