Die Frau in Schwarz (2012) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In den düsteren Weiten des viktorianischen Englands nimmt die Geschichte von Arthur Kipps, einem jungen Anwalt, ihren Anfang im Film „Die Frau in Schwarz„. Geplagt von tiefer Trauer nach dem Verlust seiner Frau, reist er in das abgelegene Dorf Crythin Gifford. Dort soll er den Nachlass der verstorbenen Alice Drablow regeln. Das Schicksal führt ihn zum Eel Marsh House, einem Ort, umhüllt von Nebel und Geheimnissen. Dieses verlassene Herrenhaus birgt mehr als nur die Akten einer Verstorbenen. Es ist der Schauplatz einer unheilvollen Präsenz, die den Anwalt in ihren Bann zieht.
Dauer: | 95 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2012 |
Regie: | James Watkins |
Produzenten: | Simon Oakes, Richard Jackson, Brian Oliver |
Hauptdarsteller: | Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Molly Harmon |
Nebendarsteller: | Janet McTeer, Sophie Stuckey |
Genre: | Horror |
Studio: | TMG |
Sprachen: | Deutsch, Englisch |
Kaum hat Kipps Fuß in das Dorf gesetzt, spürt er die feindselige Stimmung der Einwohner. Sie warnen ihn vor dem alten Anwesen und seinen düsteren Legenden. Unbeirrt setzt er seine Arbeit fort und entdeckt bald die tragische Geschichte, die das Haus und seine Bewohner umgibt. Die Erscheinungen der Frau in Schwarz werden zu einem finsteren Omen, das Kipps immer tiefer in das Rätsel um den Tod der Dorfkinder zieht. Mit jedem Schritt, den er in die Vergangenheit des Herrenhauses wagt, nähert er sich einem Schicksal, das dunkler ist als die Nacht selbst.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Die Frau in Schwarz„, ein fesselnder Horrorfilm aus dem Jahr 2012, dirigiert von James Watkins, präsentiert Daniel Radcliffe in der Hauptrolle des Arthur Kipps. Nach dem großen Erfolg als Harry Potter zeigt Radcliffe hier in einer gänzlich anderen Facette seines schauspielerischen Könnens. Unterstützt wird er von einem starken Ensemble, darunter Ciarán Hinds als Samuel Daily und Liz White in der geheimnisvollen Rolle der Frau in Schwarz. Die Besetzung taucht tief in die dunkle Atmosphäre der Geschichte ein, die auf der Novelle von Susan Hill basiert.
Hinter der Kamera sorgte ein talentiertes Team für die Umsetzung der Vision von Watkins und Drehbuchautorin Jane Goldman. Produziert von Simon Oakes, Richard Jackson und Brian Oliver, gelang es dem Film, mit Marco Beltramis Musik und Tim Maurice-Jones‘ Kameraführung eine unheimliche Stimmung zu erzeugen. Die sorgfältige Regie und der Schnitt von Jon Harris tragen dazu bei, dass „Die Frau in Schwarz“ den Zuschauer in seinen Bann zieht und bis zur letzten Minute nicht loslässt.
Nach seinem Debüt in Nordamerika und Großbritannien im Frühjahr 2012 erreichte der Film auch das deutsche und österreichische Publikum Ende März. Obwohl „Die Frau in Schwarz“ ursprünglich als 3D-Film geplant war, überzeugt er auch in der klassischen 2D-Präsentation durch seine intensive Atmosphäre und tiefgründige Erzählung. Die Fortsetzung „Die Frau in Schwarz: Engel des Todes“ folgte 2015, allerdings ohne die Mitwirkung der ursprünglichen kreativen Köpfe, was die Einzigartigkeit und den bleibenden Eindruck des Originals unterstreicht.
Inhalt und Handlung vom Film „Die Frau in Schwarz“
Arthur Kipps, ein junger Anwalt, leidet tief unter dem Verlust seiner Frau, die bei der Geburt ihres Sohnes starb. Seine Arbeit führt ihn ins abgeschiedene Crythin Gifford, um den Nachlass von Alice Drablow zu ordnen. Das Eel Marsh House, Drablows verlassenes Anwesen, birgt dabei mehr als nur verstaubte Papiere. Kipps‘ Ankunft im Dorf ist von Misstrauen und Ablehnung der Einwohner geprägt. Nur Sam Daily begegnet ihm mit Offenheit. Doch schon bald wird Kipps mit unerklärlichen und beunruhigenden Ereignissen konfrontiert.
Während seiner Arbeit im Herrenhaus begegnet Kipps mehrfach der geheimnisvollen Frau in Schwarz. Ihre Erscheinung ist der Vorläufer einer Reihe tragischer Ereignisse. Er erfährt von den tragischen Schicksalen, die das Haus und seine Bewohner heimsuchen. Die Geschichte der Drablows ist eine Geschichte voller Verlust und Verzweiflung. Jennet, die durch den Verlust ihres Sohnes zum Geist wurde, schwor Rache. Ihre Erscheinung wird zum Omen für den Tod der Dorfkinder.
Ein dunkles Geheimnis
Kipps‘ Nachforschungen enthüllen das dunkle Geheimnis der Familie Drablow. Jennets Entmündigung und der Tod ihres Sohnes Nathaniel legen den Grundstein für ihren Fluch. Der Suizid im Kinderzimmer und ihr Abschiedsbrief verstärken das Mysterium. Kipps erkennt, dass Jennets Geist hinter den unerklärlichen Todesfällen der Kinder steckt. Ihre Erscheinung zieht unweigerlich Tragödien nach sich. Diese Erkenntnis treibt Kipps an, nach einer Lösung zu suchen.
Die Tragik erreicht ihren Höhepunkt, als Kipps Zeuge wird, wie ein Mädchen sich selbst verbrennt. Die Frau in Schwarz steht dabei im Raum. Solche Ereignisse sind keine Seltenheit in Crythin Gifford. Jennets Rache fordert immer mehr Opfer. Sogar Dailys eigener Sohn wurde einst zu einem solchen. Trotzdem hält Daily die Frau in Schwarz zunächst für Aberglauben. Eine unheimliche Begegnung im Haus ändert jedoch seine Sichtweise.
In einem Akt der Verzweiflung bergen Kipps und Daily den Leichnam von Jennets Sohn. Sie hoffen, dass diese Geste den Geist besänftigen kann. Doch die Frau in Schwarz hat andere Pläne. Als Kipps seinen Sohn Joseph am Bahnhof abholt, geschieht das Unfassbare. Joseph wird fast von einem Zug erfasst, nachdem ihn der Geist auf die Gleise lockt. Kipps‘ Versuch, ihn zu retten, endet tragisch.
Filmkritik und Rezension von „Die Frau in Schwarz“
Daniel Radcliffe, einst gefeiert als Harry Potter, schlug nach Ende der Zauberersaga einen unerwarteten Pfad ein. Seine Rolle in „Die Frau in Schwarz“ 2012 offenbarte eine neue Facette seines Talents. Statt in Blockbustern zu glänzen, entschied er sich für eigenwillige Genrefilme. Dieser Schritt war eine Überraschung, da kaum jemand den Kinderstar in einem Horrorfilm vermutet hätte. Radcliffes Wandel von der Leinwandikone zum vielseitigen Charakterdarsteller zeugt von seinem mutigen Streben nach künstlerischer Diversität. Sein Engagement für „Die Frau in Schwarz“ markierte den Beginn dieser neuen Ära.
„Die Frau in Schwarz“ knüpft an die Traditionen des Gothic-Horror an. Die Adaption von Susan Hills Roman setzt auf eine düstere Atmosphäre und verborgene Geheimnisse. James Watkins, der Regisseur, schafft es, die klassischen Elemente des Genres zu nutzen, ohne dabei Neuland zu betreten. Das Ergebnis ist ein Film, der zwar wenig Überraschungen bietet, aber dennoch das Publikum in seinen Bann zieht. Die Geschichte spielt hundert Jahre zuvor und nutzt ihr Setting effektiv, um eine gruselige Stimmung zu erzeugen. Die Zuschauer begleiten den trauernden Anwalt Arthur Kipps auf seiner Reise, die trotz vorhersehbarer Wendungen fesselt.
Trotz der Vorhersehbarkeit und des Mangels an Originalität, steht „Die Frau in Schwarz“ solide da. Watkins gelingt es, durch die atmosphärische Inszenierung und die eindrucksvollen Bilder eine dichte Stimmung zu kreieren. Kameramann Tim Maurice-Jones fängt die Schönheit und Bedrohung der moorigen Landschaft ein. Das Herrenhaus selbst wird zu einem Charakter, dessen Mauern von Geheimnissen und Tragödien erzählen. Radcliffe bringt die notwendige Emotionalität, auch wenn diese manchmal hinter der visuellen Pracht zurücktritt. Somit beweist „Die Frau in Schwarz“, dass eine Rückkehr zu den Wurzeln des Horrors auch heute noch seinen Platz hat und bietet eine willkommene Abwechslung zu den modernen Schockern.