Drive (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Ein nächtliches Los Angeles wird zum Schauplatz eines atemberaubenden Neo-Noir-Action-Dramas: „Drive„. In den Straßen der Stadt waltet ein wortkarger Protagonist, der Driver, gespielt von Ryan Gosling. Mit kühlem Kopf und durchgetretenem Gaspedal meistert er jede Verfolgungsjagd, verzieht keine Miene, ist der Inbegriff des Coolen. Dabei setzt Regisseur Nicolas Winding Refn nicht auf überkandidelte Crashs, sondern auf handgemachte, realistische Stunts. Stilvolle Zeitlupen begleiten die Handlung, geben ihr ein unnachahmliches Flair.
Dauer: | 100 Min. |
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FSK: | ab 18 Jahren |
Jahr: | 2011 |
Regie: | Nicolas Winding Refn |
Produzenten: | John Palermo, Marc Platt |
Hauptdarsteller: | Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston |
Nebendarsteller: | Ron Perlman, Russ Tamblyn |
Genres: | Action & Abenteuer, Thriller |
Studio: | FilmDistrict |
Sprachen: | Deutsch, English |
Neben der intensiven Action glänzt „Drive“ durch eine geschickt strukturierte Erzählweise. Das Drehbuch, inspiriert von James Sallis‘ Roman, bedient B-Movie-Standards auf höchstem Niveau. Es erzeugt eine hypnotische Atmosphäre knisternder unterschwelliger Spannung, die sich unausweichlich entlädt. In der Unterwelt von L.A. prallen unterschiedliche Interessen aufeinander, Konflikte eskalieren. Doch in der Präzision seiner Inszenierung lässt Refn Raum für Poesie, Symbolik und emotionale Tiefe.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Drive erschien 2011 als US-amerikanischer Thriller. Der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn führte Regie. Hossein Amini schrieb das Drehbuch. Cliff Martinez komponierte die Musik. Newton Thomas Sigel stand hinter der Kamera. Matthew Newman zeichnete sich für den Schnitt verantwortlich. Die Produzenten waren John Palermo, Adam Siegel, Michel Litvak, Gigi Pritzker und Marc Platt.
Ryan Gosling verkörperte den Fahrer im Film. Carey Mulligan spielte Irene. Bryan Cranston trat als Shannon auf. In weiteren Rollen glänzten Albert Brooks als Bernie Rose, Oscar Isaac als Standard und Christina Hendricks als Blanche. In den deutschen Kinos lief der Film am 26. Januar 2012 an. Die Altersfreigabe lag bei FSK 18. Die Laufzeit betrug 100 Minuten.
Der Roman „Drive“ von James Sallis inspirierte den Film. 2005 erschien das Buch. Marc Platt und Adam Siegel erwarben die Verfilmungsrechte. Die Dreharbeiten begannen am 25. September 2010 und endeten am 12. November 2010. Gedreht wurde an Orten wie Los Angeles, am Los Angeles River, am Point Mugu sowie in Saugus und Northridge in Kalifornien.
Inhalt und Handlung vom Film „Drive“
In Los Angeles gibt es einen namenlosen Fahrer, der ein doppeltes Leben führt. Tagsüber ist er Mechaniker und Stuntfahrer, doch nachts wird er zum Fluchtfahrer für Verbrecher. Er legt strikte Regeln fest und hält sich daran, wartet exakt fünf Minuten am Tatort und arbeitet nie mehrmals mit denselben Menschen zusammen. Zu Beginn des Films entkommt er geschickt der Polizei, indem er zwei Einbrechern zur Flucht verhilft und sich unbemerkt in einer Menschenmenge versteckt. Sein Boss Shannon plant unterdessen, den Fahrer in einem Rennteam einzusetzen, und leiht sich Geld von dem Gangster Bernie Rose.
Driver lernt Irene, eine alleinerziehende Mutter, und ihren Sohn Benicio kennen. Er hilft Irene mit ihrem kaputten Auto und beginnt, Zeit mit ihr und Benicio zu verbringen. Die Beziehung zwischen ihnen wächst, wird jedoch komplizierter, als Irenes Ehemann Standard aus dem Gefängnis entlassen wird. Standard wird von einem albanischen Gangster namens Cook bedroht, der Irene und Benicio in Gefahr bringt. Der Fahrer beschließt, Irene zu schützen, indem er Standard bei einem Überfall auf ein Pfandhaus hilft.
Die Verschwörung
Der Überfall nimmt eine unerwartete Wendung, als Standard erschossen wird und eine unbekannte Limousine auftaucht. Der Fahrer flieht mit einer Frau namens Blanche und einer großen Geldtasche. In einem Motelzimmer erkennt er, dass der Betrag viel zu hoch für einen gewöhnlichen Überfall ist. Er zwingt Blanche, die Wahrheit zu verraten, und erfährt von einer Verschwörung. Kurze Zeit später wird Blanche erschossen, der Fahrer wird verwundet, überwältigt aber seine Angreifer.
Der Fahrer ermittelt weiter und findet heraus, dass der Überfall von Nino, einem Geschäftspartner von Bernie, geplant war, um die Ostküstenmafia zu schwächen. Er tötet Nino und vereinbart ein Treffen mit Bernie. Unterdessen erfahren Irene und der Fahrer von einem von Ninos Killern im Aufzug ihres Wohnhauses, und der Fahrer tötet ihn in einem blutigen Kampf. Bernie und Nino haben entschieden, alle losen Enden zu beseitigen, einschließlich des Fahrers, und Bernie tötet Cook und Shannon.
Bei einem Treffen mit Bernie kommt es zu einer Konfrontation. Bernie verletzt den Fahrer, wird aber selbst tödlich verletzt. Der Fahrer lässt das gestohlene Geld zurück und fährt, trotz seiner Verletzung, davon. Er verabschiedet sich von Irene und erklärt, dass er die Stadt verlassen muss. Der Film endet mit einer Szene, in der Irene an der Tür der leeren Wohnung des Fahrers klopft, während er allein in die Nacht fährt.
Fazit und Kritiken zum Film „Drive“
Nicolas Winding Refn nimmt mit „Drive“ die Hollywood-Konventionen in Angriff und schafft ein grandioses Neo-Noir-Action-Drama. Die Eröffnungssequenz beeindruckt durch eine handgemachte Verfolgungsjagd. Sie lässt Crashs und Schrott beiseite und präsentiert realistische Stunts. Dazu setzt Refn auf stilvolle Zeitlupen, um eine bedrohlich-melancholische Atmosphäre zu schaffen. Der hypnotische Elektrosound unterstreicht die Spannung. Es ist eine brillante Inszenierung, die sich durch den ganzen Film zieht.
Das Drehbuch, geschickt strukturiert, bedient die Standards des B-Movies ohne Reibungsverluste. Mit perfekt durchkomponierten Szenarien und spärlichen Dialogen entfaltet sich eine hypnotische Atmosphäre knisternder unterschwelliger Spannung. Symbolik wird eingesetzt, wie der Skorpion auf der Jacke des Drivers. Die Figuren tun, was sie tun müssen, ihrer Natur folgend. Ein Gewaltausbruch wird unvermeidlich, da viele Parteien mit unterschiedlichen Interessen aufeinanderprallen.
Die Regie verbindet Stilwillen mit zielgerichteter Inszenierung. Es ergibt sich ein existenzialistischer Touch, unterstützt durch die kargen Figuren. Ryan Gosling spielt den wortkargen Driver mit Präzision. Seine minimalen Gesichtsregungen sprechen Bände. Neben ihm glänzen die Nebendarsteller wie Ron Perlman und Albert Brooks. „Drive“ kumuliert in einer Gewaltorgie, eine Mischung aus Arthouse und Grindhouse. Es ist ein Meisterwerk, cool und hypnotisch, das Kultstatus erlangt hat.