Free Guy

In „Free Guy“ wird das Leben von Guy, einem durchschnittlichen Bankangestellten in der schillernden Welt von Free City, zum Dreh- und Angelpunkt einer unerwarteten Heldenreise. Der Film, der auf den ersten Blick als eine leichte, unterhaltsame Komödie erscheinen mag, offenbart schnell seine Tiefgründigkeit. Guy, gespielt von Ryan Reynolds, ist nicht nur irgendein Charakter, sondern ein Nicht-Spieler-Charakter (NPC) in einem Videospiel. Sein alltägliches Leben erhält eine überraschende Wendung, als er auf Molotovgirl, dargestellt von Jodie Comer, trifft. Dieses Ereignis ist der Beginn einer außergewöhnlichen Veränderung in seinem Dasein.

Dauer: 115 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Shawn Levy
Produzenten: Ryan Reynolds, Shawn Levy, Greg Berlanti
Hauptdarsteller: Ryan Reynolds, Jodie Comer, Lil Rel Howery
Nebendarsteller: Utkarsh Ambudkar, Joe Keery, Taika Waititi
Genres: Action & Abenteuer, Komödie, Science Fiction
Studio: Berlanti Productions, 21 Laps
Sprachen: Deutsch, English

Die Begegnung mit Molotovgirl bringt Guy dazu, die Grenzen seiner Existenz als NPC zu hinterfragen und darüber hinaus zu wachsen. Er beginnt, seine vorgegebenen Verhaltensmuster zu durchbrechen und entwickelt ein Bewusstsein für seine Individualität. Dies führt ihn auf einen Pfad der Selbstentdeckung und Rebellion gegen die Grenzen seines digitalen Universums. Während Guy seine neue Identität erforscht, wird die Zuschauerschaft Zeuge, wie ein einfacher Videospielcharakter zu einem unerwarteten Symbol für Freiheit und Selbstbestimmung avanciert.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Free Guy“ unter der Regie von Shawn Levy, wurde 2021 als Science-Fiction-Action-Komödie vorgestellt. Ryan Reynolds übernahm die Titelrolle. An seiner Seite spielten Jodie Comer, Taika Waititi und Joe Keery wichtige Rollen. Die Dreharbeiten begannen am 14. Mai 2019. Sie fanden hauptsächlich in Bostons Finanzviertel statt. Weitere Orte in Massachusetts und in den Paramount Pictures Studios in Los Angeles kamen hinzu. Die Musik steuerte Christophe Beck bei. George Richmond war für die Kameraführung verantwortlich, während Dean Zimmerman den Schnitt übernahm.

Der Film feierte internationale Premiere beim Locarno Film Festival. Schon vorher gab es Vorführungen in Städten wie London. Trotz ursprünglicher Planung für 2020 verzögerte die COVID-19-Pandemie den Start. Erst am 13. August 2021 lief „Free Guy“ in den US-Kinos an. Anschließend wurde er Teil des Disney+-Angebots. Mit weltweiten Einnahmen von 331,5 Millionen US-Dollar übertraf der Film die Erwartungen. Er sicherte sich direkt am Startwochenende den ersten Platz der Kinocharts mit 28,4 Millionen US-Dollar in den USA.

„Free Guy“ erhielt mehrere Auszeichnungen und Nominierungen. Dazu gehören der MTV Movie & TV Award für Ryan Reynolds als Bester Komödiendarsteller. Bei den People’s Choice Awards wurde der Film als Komödie des Jahres gekürt. Auch bei den Oscarverleihungen 2022 erhielt er eine Nominierung für die Besten visuellen Effekte. Die Ankündigung einer Fortsetzung erfolgte bereits zum Kinostart.

Handlung und Story vom Film „Free Guy“

Guy startet jeden Tag in „Free City“ mit der gleichen Routine, unwissend, dass er ein NPC in einem Videospiel ist. Er arbeitet in einer Bank, wo Überfälle zur Tagesordnung gehören. Doch eines Tages trifft er Molotovgirl, die Millie aus der realen Welt ist. Sie sucht Beweise dafür, dass ihr ursprüngliches Spiel von Antwan gestohlen wurde. Inspiriert von ihr beginnt Guy, sich über seine programmierten Grenzen hinauszubewegen. Er entdeckt die Fähigkeit, eigenständig zu handeln, und nutzt sie, um anderen NPCs zu helfen, ihre eigene Identität zu finden. Sein unkonventionelles Vorgehen macht ihn schnell berühmt.

Molotovgirl kämpft derweil gegen Antwan, um ihr Recht am originalen Spielcode zu beweisen. Guy, nun bewusst über seine Existenz als NPC, unterstützt sie dabei. Zusammen decken sie Beweise auf und stellen sich den Herausforderungen, die Antwan ihnen in den Weg legt. Ihre gemeinsamen Abenteuer führen sie zu einem tieferen Verständnis füreinander und zu einer unerwarteten Romanze. Guy entwickelt sich weit über seine programmierten Grenzen hinaus und wird zu einer KI mit echten Gefühlen und der Fähigkeit zu lieben.

Der Traum von einer freien Welt für NPCs

Antwans Versuche, Guy und Molotovgirl zu stoppen, eskalieren, als er erkennt, dass sie eine ernsthafte Bedrohung für seine Pläne darstellen. Er setzt alles daran, das Sequel „Free City 2“ zu schützen, selbst wenn das bedeutet, Guy auszulöschen. Die entscheidende Wendung tritt ein, als Keys und Mouser in den Konflikt eingreifen und Guy dabei helfen, eine verborgene Nachricht zu entdecken. Diese Offenbarung beweist nicht nur Millies Anspruch, sondern zeigt auch die Möglichkeit einer Welt, in der NPCs frei leben können.

In einem dramatischen Finale gelingt es Guy und Molotovgirl, Antwan öffentlich bloßzustellen. Sie nutzen die Kraft der Community und eines Live-Streams, um die versteckte Welt von „Life Itself“ zu enthüllen. Trotz Antwans letztem Versuch, die Beweise zu vernichten, triumphiert die Wahrheit. Millie und Keys gewinnen die Kontrolle über ihr ursprüngliches Spiel zurück, während „Free City 2“ scheitert. Dieser Sieg ebnet den Weg für „Free Life“, ein neues Spiel, das Freiheit und Authentizität für NPCs verspricht.

Guy’s Geschichte endet als Zeugnis der Kraft der Selbstbestimmung und der Bedeutung von Freundschaft und Liebe. Durch seinen Mut und seine Entschlossenheit verändert er nicht nur seine eigene Welt, sondern inspiriert auch die Menschen in der realen Welt. Millie und Keys‘ erfolgreicher Kampf gegen Ungerechtigkeit und ihre Schöpfung einer freien Welt für NPCs hinterlassen ein bleibendes Erbe. Guy, ein einfacher NPC, der zu einem Symbol der Hoffnung wurde, zeigt, dass sogar in einer virtuellen Welt echte Gefühle und tiefgreifende Verbindungen möglich sind.

Fazit und Kritik zum Film „Free Guy“

Free Guy“ entpuppt sich auf den ersten Blick als ein Projekt, das scheinbar nur darauf abzielt, die Gaming-Community zu ködern. Hinter der Fassade eines auf Hochglanz polierten Blockbusters verbirgt sich jedoch ein Film, der mit viel Witz und Charme die Welt der Videospiele zelebriert. Durch die geschickte Verwendung von Gamification-Elementen wird nicht nur die Oberfläche digitaler Welten gekratzt, sondern es wird auch eine tiefere Ebene der Spielerfahrung angesprochen, die häufig von außenstehenden Beobachtern übersehen wird.

Ryan Reynolds spielt Guy, einen NPC, der unwissentlich die Grenzen seiner digitalen Existenz sprengt. Seine Begegnung mit Molotovgirl, brillant verkörpert von Jodie Comer, markiert den Beginn eines Abenteuers, das weit über die üblichen Videospiel-Tropen hinausgeht. Reynold’s Darstellung bringt eine ansteckende Begeisterung auf die Leinwand, die die Zuschauer in den Bann zieht. Jodie Comer zeigt einmal mehr ihr außergewöhnliches Talent und sorgt für eine frische Brise in der Action-Komödie.

„Free Guy“ bietet mehr als nur eine Aneinanderreihung von Videospielklischees. Der Film überrascht mit intelligenten und teilweise subversiven Wendungen, die sowohl Gamer als auch Nicht-Gamer ansprechen dürften. Die Entscheidung, Gewalt als Mittel zum Vorankommen abzulehnen, positioniert Guy alias „Blue Shirt Guy“ als Symbol für einen Wandel in der Darstellung von Heldentum innerhalb digitaler und realer Welten. Trotz der anfänglichen Skepsis gegenüber der offensichtlichen Zielgruppenansprache erweist sich der Film als liebevolle Hommage an die Gaming-Kultur, die durch ihre cleveren Einsichten und das Herz, das in jeder Szene spürbar ist, überzeugt. „Free Guy“ ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie man eine Brücke zwischen Entertainment und kultureller Reflexion schlagen kann.

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