Glass

In „Glass“ fügt M. Night Shyamalan die Erzählstränge seiner vorherigen Werke „Unbreakable“ und „Split“ zu einem finalen Showdown zusammen. Der Film bringt drei außergewöhnliche Charaktere in einer psychiatrischen Anstalt zusammen, wo sie sich mit der Realität ihrer Existenz und den Grenzen des menschlich Möglichen auseinandersetzen müssen. James McAvoy, Bruce Willis und Samuel L. Jackson schlüpfen erneut in ihre Rollen, um dieses packende Kapitel zu beleuchten. Hierbei steht nicht nur ihre Freiheit, sondern auch ihre Identität auf dem Spiel.

Dauer: 129 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: M. Night Shyamalan
Produzenten: M. Night Shyamalan, Marc Bienstock, Ashwin Rajan
Hauptdarsteller: James McAvoy, Bruce Willis, Anya Taylor-Joy
Nebendarsteller: Sarah Paulson, Samuel L. Jackson, Spencer Treat Clark
Genres: Horror, Thriller
Studio: Universal Studios
Sprachen: Deutsch, English

Shyamalan behält seinen unverkennbaren Erzählstil bei und führt uns durch eine Geschichte, die sowohl die Konzepte von Gut gegen Böse als auch die Natur der menschlichen Psyche erkundet. „Glass“ stellt dabei Fragen nach der Authentizität von Superkräften und dem Platz solcher Phänomene in der realen Welt. Mit einer Mischung aus Spannung, Drama und unerwarteten Wendungen hält der Film die Zuschauer bis zum letzten Moment in Atem. Die Regiearbeit, gekoppelt mit starken schauspielerischen Leistungen, macht „Glass“ zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

M. Night Shyamalan führte bei dem Horror Thriller „Glass“ aus dem Jahr 2019 Regie und schrieb auch das Drehbuch. Der Film knüpft an „Split“ und „Unbreakable – Unzerbrechlich“ an. Er überzeugte mit einer Besetzung, die James McAvoy, Bruce Willis und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen sah. McAvoy glänzte in seiner Rolle als Kevin Wendell Crumb, der multiple Persönlichkeiten aufweist. Willis und Jackson kehrten als David Dunn und Elijah Price, auch bekannt als Mr. Glass, zurück.

Die Produktion übernahmen Jason Blum, Shyamalan selbst, Marc Bienstock und Ashwin Rajan. Für die musikalische Untermalung sorgte West Dylan Thordson. Mike Gioulakis zeichnete für die Kameraarbeit verantwortlich, während Luke Ciarrocchi und Renaldo Kell den Schnitt übernahmen. Der Film erhielt eine FSK 16 Freigabe und eine Länge von 129 Minuten. Seine Premiere feierte „Glass“ im Januar 2019 und spielte weltweit 247 Millionen US-Dollar ein.

„Glass“ erzielte beachtliche Erfolge an den Kinokassen. Er dominierte die nordamerikanischen Charts an seinem Eröffnungswochenende. In Deutschland lockte der Film 933.200 Besucher in die Kinos. Auszeichnungen folgten, darunter eine für das Beste Filmposter eines Thrillers bei den Golden Trailer Awards. Bruce Willis, James McAvoy und Anya Taylor-Joy erhielten Nominierungen für ihre Leistungen.

Handlung und Story vom Film „Glass“

Kevin Wendell Crumb ist eine Bedrohung für die Gesellschaft. Seine Persönlichkeit „die Bestie“ fordert Opfer von denjenigen, die sie für „unrein“ hält. Mit der Zeit schart Crumb mehr Anhänger um sich. Sie nennen sich „die Horde“. David Dunn nutzt seine übermenschlichen Fähigkeiten, um Verbrechen zu bekämpfen. Er trägt einen Regenmantel und erhält Unterstützung von seinem Sohn Joseph. Bald erfährt Dunn von Crumbs Taten. Er beschließt, ihm das Handwerk zu legen. Die Befreiung von vier entführten Mädchen führt zum Kampf zwischen Dunn und „der Bestie“. Beide werden jedoch von der Polizei gefasst.

Im Raven Hill Memorial Psychiatric Research Center treffen sie auf Dr. Ellie Staple. Sie behandelt Menschen, die sich für Superhelden halten. Dunn und Crumb sind ihre neuesten Patienten. Elijah Price, bekannt als „Mr. Glass“, befindet sich ebenfalls dort. Er glaubt, dass Comics reale Vorbilder haben. Price, mit seiner Glasknochenkrankheit, ist ein alter Bekannter von Dunn. Er versuchte, durch absichtlich herbeigeführte Unfälle einen Unverwundbaren zu finden. Dr. Staple versucht, ihren Patienten ihre Kräfte auszureden.

Die Wahrheit über den Vater

Price manipuliert heimlich die Situation zu seinen Gunsten. Er setzt seine Medikamente ab und schmiedet einen Plan mit Crumb. Zusammen wollen sie der Welt beweisen, dass Superhelden existieren. Price überzeugt Crumb, mit der „Bestie“ auszubrechen. Dunn wird durch Prices Drohung, ein Attentat zu verüben, mobilisiert. Er bricht ebenfalls aus. Die Befreiung führt zu einem entscheidenden Showdown vor der Anstalt.

Joseph offenbart Crumb die Wahrheit über seinen Vater. Dies führt zu einem Wendepunkt im Kampf. Crumb wird verwundbar und stirbt. Dunn wird überwältigt und in einer Pfütze ertränkt. Price erfährt in seinen letzten Momenten von Dr. Staple, dass sie einer Geheimorganisation angehört. Diese will die Existenz von Superhelden unterdrücken. Price hat jedoch alles gefilmt. Das Material wird nun von seinen Verbündeten verbreitet.

Das Filmmaterial deckt die Wahrheit auf. Die Öffentlichkeit erfährt von den Superhelden. Dr. Staples Pläne und die ihrer geheimen Organisation scheitern. Die Welt muss sich nun mit der Realität von übermenschlichen Fähigkeiten auseinandersetzen. Price, Dunn und Crumb hinterlassen ein Vermächtnis, das die Sichtweise auf Superhelden für immer verändert.

Fazit und Kritik zum Film „Glass“

M. Night Shyamalans „Glass“ verbindet die Welten von „Unbreakable“ und „Split“ zu einem ambitionierten, aber nicht ganz überzeugenden Finale seiner Superhelden-Trilogie. Der Film knüpft an Shyamalans Faszination für Comics an und versucht, eine Brücke zwischen Realität und Fiktion zu schlagen. James McAvoys Darstellung verschiedener Persönlichkeiten bleibt dabei ein Highlight, während Bruce Willis und Samuel L. Jackson ihre bekannten Rollen mit neuer Intensität füllen. Dennoch scheitert der Film daran, seine komplexen Themen überzeugend zu vermitteln. Die psychiatrische Anstalt als Setting und die Therapieversuche von Dr. Ellie Staple wirken konstruiert und nehmen dem Film seine Glaubwürdigkeit.

Shyamalan experimentiert in „Glass“ mit gegen den Strich gebürsteten Actionsequenzen und visuell ansprechenden Bildern, die sich wohltuend von den üblichen Comic-Blockbustern abheben. Dennoch erreicht der Film nicht die erhoffte Spannung. Die Selbstfinanzierung durch Shyamalan ermöglicht zwar eine bemerkenswerte kreative Freiheit, doch das Ergebnis ist ein Film, der in seiner eigenen Ambition gefangen scheint. Die metafiktionale Ebene, die Shyamalans Kampf um künstlerische Anerkennung spiegelt, verleiht „Glass“ zwar eine interessante Perspektive, kann aber nicht über die erzählerischen Schwächen hinwegtäuschen.

Die Verbindung zu den früheren Filmen und die zahlreichen Anspielungen auf das Comic-Genre zeigen Shyamalans Liebe zum Medium. Trotzdem mangelt es „Glass“ an emotionaler Tiefe und Charakterentwicklung, vor allem bei den Nebenfiguren. Die Versuche, emotionale Verbindungen herzustellen, wirken aufgesetzt und lassen das Herz vermissen, das „Unbreakable“ noch auszeichnete. Der letzte Teil der Filmreihe bleibt damit ein faszinierender, aber letztlich unbefriedigender Abschluss einer Trilogie, die mit großen Ambitionen startete, aber nicht vollends überzeugen konnte.

X