Godzilla (1998) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Jahr 1998 brachte der Film „Godzilla“ eine Neuinterpretation des klassischen japanischen Monsters auf die große Leinwand. Regie führte Roland Emmerich, der gemeinsam mit Dean Devlin auch das Drehbuch verfasste. Der Film beginnt mit der Folge eines nuklearen Tests im französischen Polynesien, der ein Leguanest betrifft und eine gigantische Kreatur hervorbringt. Diese greift ein Fischerschiff an, was nur ein Besatzungsmitglied überlebt. Bald wird Dr. Niko „Nick“ Tatopoulos, ein Nuklearbiologe, zur Untersuchung herangezogen. Er steht bald vor der Herausforderung, die Geheimnisse dieser neuen Bedrohung zu lüften.
Dauer: | 139 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1998 |
Regie: | Roland Emmerich |
Produzenten: | Dean Devlin |
Hauptdarsteller: | Matthew Broderick, Jean Reno, Maria Pitillo |
Nebendarsteller: | Hank Azaria, Kevin Dunn, Michael Lerner |
Genres: | Action & Abenteuer, Science Fiction |
Studio: | TriStar Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Als Godzilla schließlich seinen Weg nach New York City findet und eine Spur der Verwüstung hinterlässt, beginnt eine fieberhafte Jagd. Die Stadt wird evakuiert, und das Militär versucht, das Monster mit einer großen Menge Fisch anzulocken. Doch der Plan schlägt fehl, und Godzilla entkommt. Inmitten dieses Chaos entdeckt Nick, dass Godzilla asexuell reproduziert und New York als Brutstätte für seinen Nachwuchs auserkoren hat. Diese Entdeckung bringt ihn nicht nur in Konflikt mit dem Militär, sondern auch mit seiner Ex-Freundin Audrey, die eine entscheidende Rolle in der Enthüllung der Wahrheit über Godzilla spielt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Roland Emmerich führte 1998 bei dem Science-Fiction-Thriller „Godzilla“ Regie und schrieb zusammen mit Dean Devlin das Drehbuch. Die Musik komponierten David Arnold und Michael Lloyd. Als Kameramann fungierte Ueli Steiger. Der Schnitt lag in den Händen von Peter Amundson und David Siegel. Der Film präsentiert Matthew Broderick als Dr. Nick Tatopoulos, Jean Reno als Philippe Roche, Maria Pitillo als Audrey Timmonds, Hank Azaria als Victor Palotti, Kevin Dunn als Colonel Hicks, Michael Lerner als Bürgermeister Ebert und Harry Shearer als Charles Caiman.
Mit einer FSK von 12 und einer Länge von 139 Minuten erzielte der Film weltweit über 379 Millionen US-Dollar, bei Produktionskosten von ca. 130 Millionen US-Dollar. Der Dreh startete am 1. Mai 1997 und endete am 26. September desselben Jahres. Gedreht wurde in New York City, Los Angeles und auf Hawaii. Die United States Marine Corps wirkten mit. Besonders erwähnenswert ist, dass Col. Dwight Schmidt, ein Marine-Reservepilot, im Film die Raketen abfeuerte, die Godzilla töteten.
Der Film gewann 1999 den Saturn Award für die Besten Spezialeffekte. Maria Pitillo erhielt jedoch die Goldene Himbeere als Schlechteste Darstellerin. Der Film erhielt zudem die Goldene Himbeere für das Schlechteste Remake/Fortsetzung. Godzilla wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert und gewann unter anderem den People’s Choice Award bei den 11th European Film Awards. Die Filmmusik von David Arnold erhielt Nominierungen bei den International Film Music Critics Association Awards. Trotz seiner Erfolge und Auszeichnungen landete der Film auf Platz 18 der Stinkers‘ „100 Years, 100 Stinkers“ Liste der schlechtesten Filme des 20. Jahrhunderts.
Inhalt und Handlung vom Film „Godzilla“
Nach der Aussetzung eines Leguanestes an die Folgen eines nuklearen Tests im französischen Polynesien greift eine riesige Kreatur ein japanisches Konservenschiff im Südpazifik an, wobei nur ein Fischer überlebt. Dr. Niko „Nick“ Tatopoulos, ein Wissenschaftler, wird aus der Sperrzone von Tschernobyl für eine spezielle Aufgabe abberufen. Gleichzeitig befragt ein geheimnisvoller Franzose in Tahiti den traumatisierten Überlebenden, der nur „Gojira“ zu sagen vermag. Nick untersucht eine Spur der Zerstörung, die zu einem weiteren Schiff führt, und identifiziert Hautproben als von einer unbekannten, durch nukleare Tests mutierten Spezies.
Die Kreatur erreicht New York City und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Die Stadt wird evakuiert, und das Militär versucht erfolglos, sie mit einem großen Fischhaufen anzulocken und zu töten. Nick entdeckt, dass das Wesen asexuell reproduziert und Nahrung für seinen Nachwuchs sammelt. Seine Ex-Freundin Audrey Timmonds, eine junge Reporterin, stiehlt während eines Besuchs bei ihm ein geheimes Band über die Kreatur und liefert es den Medien, woraufhin sie von ihrem Chef Charles Caiman verraten wird, der den Bericht als seine Entdeckung ausgibt und das Monster „Godzilla“ nennt.
Das Nest
Nach der Enthüllung durch das Band wird Nick von der Operation ausgeschlossen und entfremdet sich von Audrey. Er wird vom geheimnisvollen Franzosen Philippe Roaché entführt, der sich als Agent des französischen Geheimdienstes zu erkennen gibt. Philippe beabsichtigt, die Rolle Frankreichs bei den nuklearen Tests, die Godzilla erschufen, zu vertuschen. Sie vermuten ein Nest in der Stadt und arbeiten zusammen, um es zu finden und zu zerstören. Godzilla taucht wieder auf und wird bei dem Versuch, es zu töten, von U-Booten der Marine im Hudson River angegriffen.
Nick, Philippe und ihr Team entdecken das Nest mit über 200 Eiern in Madison Square Garden. Bald schlüpfen die Eier, und die Gruppe wird von den Nachkommen angegriffen. Sie flüchten in die Sendekabine des Gartens und senden einen Live-Bericht, der das Militär alarmiert. Kurz bevor die Luftwaffe den Ort bombardiert, gelingt ihnen die Flucht. Godzilla, der überlebt hat, trauert um seine Brut und jagt in seiner Wut die Gruppe quer durch Manhattan.
Als Godzilla die Verfolgten in ein Taxi treibt, gelingt es ihnen, das Monster in den Kabeln der Brooklyn Bridge zu fangen. Die Luftwaffe kehrt zurück und eröffnet das Feuer. Godzilla stirbt an seinen Verletzungen. Die Überlebenden und die Behörden feiern. Audrey kündigt bei ihrem Chef nach dessen Verrat und verlässt den Ort mit Nick. Philippe nimmt ein Band von Animal mit, verspricht aber, es nach Bearbeitung zurückzugeben. Er dankt Nick für seine Hilfe. In den Ruinen von Madison Square Garden schlüpft ein überlebendes Ei, und das Jungtier brüllt auf.
Filmkritik und Rezension von „Godzilla“
Im Jahr 1998 wagten sich Roland Emmerich und Dean Devlin mit einer amerikanisierten Neuinterpretation an den japanischen Monsterkult „Godzilla„, bewaffnet mit einer Werbekampagne, die unverhohlen die Messlatte an Steven Spielbergs Dinosaurier-Epos legte. Diese kühne Herausforderung manifestierte sich in einem Teaser, der Godzillas Überlegenheit durch die Zerstörung eines T-Rex-Skeletts symbolisierte, eine Präsenz, die im eigentlichen Film jedoch vermisst wird. Die Geschichte entfaltet sich um die Folgen französischer Nukleartests, die Godzilla hervorbringen, und zieht bald das Interesse von Militär und Geheimdiensten auf sich, die in einer Jagd durch New York gipfelt.
Der ursprüngliche „Godzilla“-Film von Ishirô Honda aus dem Jahr 1954 reflektierte tiefgreifend die Atombombentragödien Japans und verwandelte das Monster in ein Symbol menschlicher Destruktivität. Emmerichs Version, die sich auf spektakuläre Zerstörungsakte konzentriert, vernachlässigt diese historischen Bezüge und verwandelt das nukleare Desaster in ein beliebig austauschbares Katastrophenszenario. Im Vergleich zu Emmerichs späteren Filmen, die sich mit Themen wie Klimawandel auseinandersetzen oder eine Mischung aus Patriotismus und Humor anbieten, wirkt „Godzilla“ unausgereift. Der Film schafft es nicht, einen mittleren Weg zwischen B-Movie-Charme und ernsthaften Untertönen zu finden, was besonders in der Handlungsführung und Charakterentwicklung deutlich wird.
Emmerichs Versuch, beim Showdown Mitgefühl für Godzilla zu wecken, scheitert an der schematischen Darstellung und dem Zurückhalten des Monsters bis zum Schluss. Während Figuren wie King Kong eine ausgeprägte Persönlichkeit besitzen, bleibt Emmerichs Kreatur seelenlos. Interessanterweise sticht Jean Reno als mysteriöser Agent heraus, bringt jedoch nicht genug Gewicht in die Waagschale, um die erzählerischen Schwächen auszugleichen. „Godzilla“ vermag es somit nicht, eine Brücke zwischen Spektakel und Substanz zu schlagen, und hinterlässt das Publikum zwischen den Stühlen sitzend, unberührt von der potenziellen Tragik seiner titelgebenden Figur.