Haunted – Haus der Geister

In „Haunted – Haus der Geister“ wird der englische Professor David Ash, spezialisiert auf Parapsychologie, mit den dunklen Geheimnissen eines scheinbar verfluchten Herrenhauses konfrontiert. Als Skeptiker setzt er es sich zum Ziel, die Gerüchte um das Edbrook House zu widerlegen. Seine Überzeugungen werden jedoch bald auf die Probe gestellt, als er auf die Mariell-Geschwister trifft, die unerklärliche Phänomene im Haus melden.

Dauer: 104 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Lewis Gilbert
Produzenten: Lewis Gilbert, Anthony Andrews
Hauptdarsteller: Aidan Quinn, Kate Beckinsale, John Gielgud
Nebendarsteller: Anthony Andrews, Anna Massey, Victoria Shalet
Genres: Horror, Thriller
Studio: American Zoetrope, October Films Inc
Sprachen: Deutsch, English

David beginnt eine gründliche Untersuchung, um die Ursachen der paranormalen Aktivitäten aufzudecken. Während seiner Nachforschungen stößt er auf unerwartete romantische Verstrickungen und dunkle Familiengeheimnisse. Wird David in der Lage sein, die Wahrheit hinter den Geistergeschichten zu enthüllen, ohne selbst darin verloren zu gehen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Lewis Gilbert führte 1995 bei dem britischen Horror-Thriller „Haunted – Haus der Geister“ Regie. Der Film basiert auf dem Roman „Besessen“ von James Herbert. Für das Drehbuch zeichneten James Herbert, Timothy Prager und Bob Kellett verantwortlich. Die Produktion übernahmen Anthony Andrews und Lewis Gilbert selbst. Debbie Wiseman komponierte die Musik, während Tony Pierce-Roberts für die Kameraführung und John Jympson für den Schnitt zuständig waren.

Die Hauptrollen im Film übernehmen Aidan Quinn als Professor David Ash, Kate Beckinsale als Christina Mariell und Anthony Andrews als Robert Mariell. Weitere wichtige Darsteller sind John Gielgud als Doctor Doyle, Anna Massey als Tante Tess Webb, Alex Lowe als Simon Mariell und Geraldine Somerville als Kate. Der Film wurde in Parham Park und Parham House in West Sussex, England, gedreht und hat eine Laufzeit von 104 Minuten.

1996 erhielt Regisseur Lewis Gilbert den Silver Raven beim Brussels International Fantastic Film Festival. Zudem wurde er für den International Fantasy Film Award des Fantasporto – Festival Internacional de Cinema do Porto nominiert. „Haunted – Haus der Geister“ hat eine Altersfreigabe von FSK 12.

Handlung und Story vom Film „Haunted – Haus der Geister“

Im England des Jahres 1928 widmet sich Professor David Ash, Spezialist für Parapsychologie, dem Ziel, die Existenz von Geistern zu widerlegen. Er ist von der Schuld über den Tod seiner Zwillingsschwester Juliet angetrieben, ein Trauma, das ihn und seine Mutter zur Umsiedlung nach Amerika bewegte. Davids Skepsis wird auf die Probe gestellt, als er bei einer Séance Betrug aufdeckt, jedoch erschüttert wird, als die Mediumsstimme plötzlich in Juliets Stimmlage seinen Namen ruft. Dieses Ereignis vertieft seinen Entschluss, paranormale Behauptungen wissenschaftlich zu untersuchen.

David wird durch dringende Briefe von Miss Webb nach Edbrook House in Sussex gerufen, die Geistererscheinungen meldet. Bei seiner Ankunft wird er von Christina Mariell begrüßt, die klarstellt, dass Miss Webb ihre Nanny Tess ist. Die Geschwister Mariell, Christina, Robert und Simon, äußern sich besorgt über Tess‘ Geisteszustand, den sie ihrer Senilität und den vermeintlichen Geistersichtungen zuschreiben. David beginnt seine forensische Untersuchung des Hauses, findet seine Arbeit jedoch durch Christinas Flirtversuche und seine eigene Zuneigung zu ihr erschwert. Robert, der ältere Bruder, missbilligt ihre Freundschaft, und die Situation kompliziert sich weiter, als David übernatürliche Erfahrungen macht. Christina enthüllt schließlich, dass ihre Mutter sich im See ertränkt hat und Tess die Leiche fand, was David als Ursache für Tess‘ Visionen ansieht.

Geister der Vergangenheit

Entschlossen, Edbrook zu verlassen, bittet David Christina, mit ihm zu kommen. Obwohl sie ablehnt, endet ihre Begegnung in einer Liebesnacht. Am nächsten Morgen findet David das Haus verlassen vor, nur um von Juliets Geist zu einem Friedhof geführt zu werden. Dort offenbart ein Grabstein, dass die Mariell-Geschwister bereits 1923 bei einem Brand ums Leben kamen. Verwirrt sucht David Dr. Doyle auf, den er früher kennengelernt hatte, nur um von Juliets Geist zu erfahren, dass auch Doyle längst verstorben ist.

Trotz Juliets Warnung fährt David mit Christina weg, sieht aber Juliet auf der Straße und verursacht beim Ausweichen einen Unfall, bei dem Christina stirbt. David kehrt zurück und konfrontiert Tess, die bestätigt, dass die Geschwister tot sind und ihre Geister alles tun würden, um sie am Gehen zu hindern. Die Mariells zwingen Tess, ihren Mord zu gestehen – sie hatte sie eingesperrt und das Haus angezündet. Mit David als neuem Opfer ihrer Qualen töten die Geschwister Tess. Christina bittet David, für sie zu sterben. Er versucht zu fliehen, wird aber von den Geschwistern und Dr. Doyle umstellt.

Sie zünden das Anwesen an, doch Juliet erscheint, rettet David durch die Flammen und spricht ihn von seiner Schuld frei. David kehrt nach Hause zurück und wird von seiner Assistentin Kate am Bahnhof begrüßt. Unbemerkt folgt ihnen Christina aus den Schatten heraus und verfolgt das ahnungslose Paar durch den Nebel.

Fazit und Kritik zum Film „Haunted – Haus der Geister“

Haunted – Haus der Geister“ reiht sich in die Tradition der Haunted-House-Filme ein, bleibt dabei jedoch weitgehend vorhersehbar und unauffällig. Die Erzählstruktur folgt bekannten Genrekonventionen, wobei Professor David Ash durch paranormale Vorkommnisse geführt wird. Er startet als Skeptiker, der ein Medium enttarnt, doch später stößt er auf echte übernatürliche Ereignisse. Diese Übergänge zwischen Enttarnung und echtem Spuk sind klassisch, aber nicht besonders einprägsam. Die Inszenierung durch Lewis Gilbert mangelt es an frischen Ideen, um die Geistergeschichte spannend zu gestalten.

Die visuelle Darstellung und das Setting des Films in den 1920er Jahren in England sind durchaus ansprechend. Ausstattung und Kostüme tragen zu einer angenehm nostalgischen Atmosphäre bei, die den Film stilistisch unterstützt. Eine späte Wendung in der Handlung bietet zwar eine überraschende Richtungsänderung, doch dieser Twist ist nicht neu und wurde in späteren Horrorfilmen ähnlich verwendet. Obwohl der Film einige Jahre vor diesen Werken erschien, kann die Überraschung das mangelnde Engagement in anderen Bereichen nicht wettmachen.

Trotz der Bemühungen von Aidan Quinn und Kate Beckinsale, die durchaus kompetente Darsteller sind, erreichen ihre Leistungen in diesem Film nicht das erwartete Niveau. Ihre Liebesgeschichte wirkt aufgesetzt und trägt nicht zur Glaubwürdigkeit der Charakterentwicklung bei. Zudem wirken einige der dramatischen Höhepunkte unfreiwillig komisch, was dem Horrorerlebnis schadet.

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