Joker (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Joker“ ist ein Film, der die dunkle und komplexe Welt Gothams auf einzigartige Weise beleuchtet. Unter der Regie von Todd Phillips erzählt er die Geschichte von Arthur Fleck, gespielt von Joaquin Phoenix. Arthur ist ein gescheiterter Comedian, der nach Anerkennung und Bedeutung in einer Stadt sucht, die ihn zurückweist. Seine Transformation in den Joker wird als eine erschütternde Reise dargestellt. Diese Entwicklung spiegelt die Schattenseiten der Gesellschaft wider.
Dauer: | 122 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Todd Phillips |
Produzenten: | Todd Phillips, Bradley Cooper, Emma Tillinger Koskoff |
Hauptdarsteller: | Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz |
Nebendarsteller: | Frances Conroy, Josh Pais, Brian Tyree Henry |
Genres: | Drama, Thriller |
Studio: | WARNER BROS. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Phillips schafft es, ein intensives Charakterstudium zu präsentieren, das tief in die Psyche von Arthur Fleck eindringt. Die Darstellung von Phoenix ist dabei zentral. Er bringt eine beeindruckende Tiefe in die Rolle ein, die den Zuschauern lange in Erinnerung bleibt. Durch die Kombination aus brillanter Schauspielkunst und sorgfältiger Regie wird die Entstehung des Jokers greifbar. Die Geschichte zeigt, wie aus einem Außenseiter eine ikonische Figur des Chaos wird.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Im Jahr 2019 brachte Regisseur Todd Phillips den Film „Joker“ heraus. Er inszenierte den Thriller gemeinsam mit Scott Silver, der auch am Drehbuch mitwirkte. Als Hauptdarsteller brillierte Joaquin Phoenix in der Rolle des Arthur Fleck, bekannt als Joker. Neben ihm spielten Robert De Niro, Zazie Beetz und weitere talentierte Schauspieler. Die Produktion übernahmen Phillips, Bradley Cooper und Emma Tillinger Koskoff. Hildur Guðnadóttir komponierte die eindringliche Filmmusik.
Die Geschichte von „Joker“ fand bei Kritikern und Publikum großen Anklang. Sie feierte Weltpremiere beim Filmfestival in Venedig und gewann den Goldenen Löwen. Danach lief der Film beim Toronto International Film Festival und kam im Oktober 2019 in die Kinos. Bei den Oscars 2020 erhielt „Joker“ 11 Nominierungen. Joaquin Phoenix und Hildur Guðnadóttir gewannen dabei Oscars für ihre Leistungen.
Drehorte des Films lagen in New York City, New Jersey und Los Angeles. Besondere Szenen entstanden unter anderem unter der Manhattan Bridge und in der Bronx. Die Dreharbeiten dauerten von September bis Dezember 2018. Todd Phillips kündigte 2022 eine Fortsetzung an, deren Produktion 2023 abgeschlossen wurde. „Joker: Folie à Deux“ soll im Oktober 2024 erscheinen.
Inhalt und Handlung vom Film „Joker“
Der Film „Joker“ aus dem Jahr 2019, inszeniert von Todd Phillips, entführt uns in das düstere Gotham City des Jahres 1981. Dort kämpft Arthur Fleck, ein sensibler Außenseiter mit einer zwanghaften Lachkrankheit, um Anerkennung und Erfüllung seiner Träume. Obwohl er als Mietclown arbeitet, hegt Arthur den Wunsch, als Stand-up-Comedian Erfolg zu haben. Sein Idol, der Talkmaster Murray Franklin, verkörpert für ihn eine Vaterfigur, zu der er aufblickt. Arthurs Leben ist jedoch von Spott und Gewalt geprägt, was ihn in eine Spirale der Verzweiflung treibt. Nachdem ihm ein Arbeitskollege heimlich eine Waffe überlässt, eskalieren die Ereignisse.
Arthur verliert seinen Job und fühlt sich zunehmend von der Gesellschaft im Stich gelassen, da auch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt gestrichen wird. Seine Lage verschlimmert sich dramatisch, als er in einer U-Bahn von drei betrunkenen Yuppies angegriffen wird. In einem Akt der Verzweiflung nutzt Arthur den Revolver und tötet die Angreifer, was in ihm ein ungekanntes Machtgefühl auslöst. Dieser Wendepunkt markiert den Anfang seiner Transformation zum berüchtigten Joker. Die Taten Arthurs lösen in Gotham City eine Welle der Proteste gegen das Establishment aus, getragen von Menschen, die sich als Clowns maskieren. So wird Arthur, noch unbekannt, zum unfreiwilligen Symbol des Aufbegehrens.
Öffentliche Demütigung
Inmitten des Chaos versucht Arthur, die Wahrheit über seine Herkunft zu ergründen. Er glaubt, der uneheliche Sohn des reichen Thomas Wayne zu sein, was jedoch als Produkt der psychischen Erkrankung seiner Mutter entlarvt wird. Die Entdeckung, dass er adoptiert wurde und seine Mutter ihn als Kind misshandelt hat, verstärkt Arthurs psychischen Verfall. Sein Versuch, als Comedian Erfolg zu haben, mündet in öffentlicher Demütigung, als Murray Franklin ihn in seiner Show bloßstellt. Arthur plant daraufhin einen dramatischen Auftritt in Franklins Show, der in Gewalt endet und seine endgültige Wandlung zum Joker besiegelt.
Arthur gibt sich nun vollends seiner neuen Identität hin, was in einer blutigen Konfrontation in der Talkshow gipfelt, bei der er Franklin tötet. Dieser Akt der Gewalt katapultiert Arthur zum Helden der Protestbewegung. Er wird aus Polizeigewahrsam befreit und von einer wütenden Menschenmenge gefeiert. Die Anarchie in Gotham City erreicht ihren Höhepunkt, als während der Unruhen Thomas und Martha Wayne ermordet werden, wodurch der Weg für die Entstehung von Batman geebnet wird. Arthur genießt seinen Triumph als Joker, während die Stadt in Chaos versinkt.
Der Film schließt mit einer Szene in der Psychiatrie, wo Arthur, nun gefangen in seinen eigenen Wahngedanken, seine Psychiaterin mit einem Rätsel zurücklässt. Seine Flucht aus der Anstalt, markiert durch blutige Schuhabdrücke, lässt das Publikum über das Schicksal des Jokers und die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn nachdenken.
Filmkritik und Rezension von „Joker“
Todd Phillips „Joker“ stand vor der Herausforderung, einem der ikonischsten Comic-Bösewichte eine neue Tiefe zu verleihen. Obwohl Joaquin Phoenix als Arthur Fleck eine beeindruckende Darstellung liefert, bleibt der Film hinter den hohen Erwartungen zurück. Phillips versucht, das düstere Flair New Yorks der 70er Jahre einzufangen, erreicht jedoch nur eine oberflächliche Nachahmung. Die Inszenierung wirkt kraftlos und bietet wenig Neues oder Überraschendes. Selbst die Einbindung des Batman-Universums wirkt uninspiriert und lässt kaum Raum für echte Begeisterung.
Die Kritik an der platten Charakterzeichnung Arthurs ist berechtigt. Die Versuche, seine psychologischen Beweggründe lückenlos zu erklären, entzaubern den Joker und berauben ihn seines Mysteriums. Phoenix‘ Leistung hält den Film zwar über Wasser, aber die Geschichte verliert an Kraft durch ihre Vorhersehbarkeit und den Mangel an emotionaler Tiefe. Die Verweise auf Scorseses Werke und die offensichtlichen Batman-Bezüge wirken eher wie eine Verpflichtung als eine Bereicherung des Kinofilm.
Der Versuch, soziale Kommentare einzubinden, fühlt sich halbherzig an und vermag es nicht, die Spannungen und das Brodeln Gothams greifbar zu machen. Auch die Nutzung bekannter Musikstücke kann nicht über das Fehlen eigener innovativer Ideen hinwegtäuschen. Trotz Phoenix‘ hingebungsvoller Darbietung bleibt „Joker“ eine enttäuschende Annäherung an das Potenzial des Charakters und eine verpasste Gelegenheit, tiefer in die Abgründe seiner Psyche einzutauchen.