Last Night in Soho

In „Last Night in Soho“ erleben wir die Geschichte von Eloise, einer jungen Frau mit einer außergewöhnlichen Verbindung zur Vergangenheit. Mit großen Träumen im Gepäck verlässt sie ihre Heimat, um in London Modedesign zu studieren. Ihre Leidenschaft gilt den Swinging Sixties, einer Zeit, die sie nur aus Büchern und Filmen kennt und die sie in ihrer Vorstellung idealisiert hat. Doch die Realität in der Metropole ist herausfordernd und bringt Eloise an ihre Grenzen.

Dauer: 117 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Edgar Wright
Produzenten: Nira Park, Tim Bevan, Eric Fellner
Hauptdarsteller: Thomasin McKenzie, Anya Taylor-Joy, Matt Smith
Nebendarsteller: Michael Ajao, Terence Stamp, Diana Rigg
Genres: Horror, Thriller
Studio: Focus Features
Sprachen: Deutsch, English

Während sie sich tagsüber mit den Schwierigkeiten des Studentenlebens auseinandersetzt, findet Eloise nachts Zuflucht in einer anderen Welt. In ihren Träumen wird sie Teil der Londoner Szene der 1960er Jahre und erlebt die Geschichte von Sandy, einer jungen Frau, die von einer Karriere als Sängerin träumt. Diese Träume sind so lebendig, dass Eloise beginnt, die Verbindung zwischen sich und Sandy zu hinterfragen. Sie spürt, dass diese Begegnungen mehr sind als bloße Fluchten vor der Realität. Sie offenbaren eine tiefere Wahrheit über das Leben, die Träume und die Schatten, die beide Epochen miteinander verbinden.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Edgar Wright führte bei „Last Night in Soho“ Regie und schrieb zusammen mit Krysty Wilson-Cairns das Drehbuch. Der Film, ein Horror-Thriller, kam 2021 in die Kinos. Thomasin McKenzie spielt die Rolle der Eloise, während Anya Taylor-Joy Sandie verkörpert. Matt Smith übernimmt die Rolle von Jack.

Die Produktion übernahmen Tim Bevan, Eric Fellner, Nira Park und Edgar Wright selbst. Für die Musik zeichnete Steven Price verantwortlich, Chung Chung-hoon führte die Kamera. Der Schnitt lag in den Händen von Paul Machliss. Der Film erhielt mehrere Nominierungen, darunter bei den British Academy Film Awards 2022 und den Golden Reel Awards.

Zu den Drehorten zählten Soho und weitere markante Punkte Londons. Der Film thematisiert eine junge Frau, die in die 1960er Jahre reist. Dort erlebt sie die Schattenseiten des damaligen Nachtlebens. „Last Night in Soho“ stellt eine Hommage an das London der 60er Jahre dar und verbindet geschickt Horror mit Thriller-Elementen.

Handlung und Story vom Film „Last Night in Soho“

Eloise „Ellie“ Turner, eine süße und naive Teenagerin, träumt davon, Modedesignerin zu werden, inspiriert von der Musik und Mode der Swinging Sixties. Ihre Mutter, ebenfalls Modedesignerin, nahm sich in Ellies Kindheit das Leben, woraufhin ihre Großmutter sie aufzog. Ellie sieht gelegentlich den Geist ihrer Mutter in Spiegeln, eine Tatsache, die ihrer Großmutter bekannt ist. Sie verlässt ihr ländliches Zuhause in Cornwall, um am London College of Fashion zu studieren, hat jedoch Schwierigkeiten, Anschluss bei ihren Kommilitonen zu finden, insbesondere wegen ihrer mobbenden Mitbewohnerin Jocasta. Nur John, ein anderer Student, zeigt sich freundlich.

Unzufrieden mit dem Wohnheim zieht Ellie in ein möbliertes Zimmer, das die ältere Ms. Collins besitzt. In ihrer ersten Nacht träumt Ellie lebhaft davon, in die 1960er Jahre versetzt zu werden. Sie beobachtet eine selbstbewusste junge blonde Frau, Sandie, die im Café de Paris danach fragt, Sängerin zu werden. Sandie beginnt eine Beziehung mit dem charmanten Mod-Manager Jack. Am nächsten Morgen entwirft Ellie ein Kleid, inspiriert von Sandie, und entdeckt einen Knutschfleck an ihrem Hals. Inspiriert durch diese Visionen färbt Ellie ihr Haar blond, ändert ihren Modestil, um Sandie zu gleichen, und findet eine Anstellung in einem Pub.

Unheimliche Visionen

Ellie hat weitere Träume, in denen Sandie von Jack zu seinen Geschäftspartnern hin ausgebeutet wird. In ihrem wachen Leben wird Ellie von zunehmend bedrohlichen Erscheinungen heimgesucht, die Jack und den Männern ähneln, die Sandie ausgenutzt haben. Nachdem sie eine Vision hat, in der Jack Sandie ermordet, beschließt Ellie, den silberhaarigen Mann aufzuspüren, von dem sie glaubt, dass er Jack ist. Sie wendet sich an die Polizei, wird jedoch nicht ernst genommen. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie jedoch nicht Sandies Mord, sondern Berichte über das Verschwinden lokaler Männer.

Ellie konfrontiert den silberhaarigen Mann in der Annahme, er sei Jack. Er wird von einem Taxi erfasst und getötet, nachdem er ihre Anschuldigungen abgestritten hat. Ellies Chefin offenbart, dass sein Name Lindsey war, nicht Jack. Lindsey war in Ellies Träumen als verdeckter Ermittler, der versuchte, Sandie zur Flucht aus ihrem Leben der Prostitution zu bewegen. Als Ellie Ms. Collins ihre Absicht mitteilt, London zu verlassen, offenbart diese, dass sie Sandie ist. Sandie hatte Jack und die Männer, die sie ausgebeutet hatten, getötet und in den Bodendielen und Wänden des Hauses versteckt.

In einem Kampf entfacht Ellie versehentlich ein Feuer. John eilt ihr zur Hilfe, aber Ms. Collins sticht auf ihn ein und verfolgt Ellie weiter. In ihrer Verzweiflung sieht Ellie die Geister von Sandies Opfern, die sie um Rache bitten, doch sie lehnt ab. Ms. Collins sieht sich ebenfalls den Geistern gegenüber und wird von „Jack“ getroffen. Während die Polizei das Haus umstellt, versucht sie Selbstmord, doch Ellie hält sie auf. Sandie bittet Ellie, John und sich selbst zu retten und bleibt im brennenden Gebäude zurück. Am Ende sieht Ellie ihre Mutter und eine Vision von Sandie in einem Spiegel, die ihr zulächeln und ihr einen Kuss zuwerfen.

Fazit und Kritik zum Film „Last Night in Soho“

Im Zentrum von „Last Night in Soho“ steht Eloise, gespielt von Thomasin McKenzie, eine junge Modedesignstudentin, die nach London zieht und sich mit der Glitzerwelt der 1960er Jahre auseinandersetzt. Ihre Faszination für diese vergangene Ära wird lebendig, als sie in ihren Träumen die Geschichte der Barsängerin Sandy, dargestellt von Anya Taylor-Joy, miterlebt. Diese Traumsequenzen bieten nicht nur einen Einblick in Sandys Leben, sondern spiegeln auch Eloises Sehnsüchte und Ängste wider. Edgar Wright nutzt geschickt die visuellen Möglichkeiten, um diese beiden Welten zu verbinden, wobei die Kameraführung und die Musikauswahl das Publikum direkt in die Swinging Sixties entführen.

Wright und Kameramann Chung-hoon Chung meistern es, die dunklen Seiten dieser Ära aufzuzeigen, ohne die ästhetische Schönheit zu vernachlässigen. Die Geschichte nimmt eine düstere Wendung, als Eloise die Schattenseiten von Sandys Leben entdeckt, die von Jack, gespielt von Matt Smith, in die Prostitution getrieben wird. Die Darstellung dieser Abgründe wirft ein kritisches Licht auf die Sexualisierung junger Frauen und die damit verbundene Gewalt.

„Last Night in Soho“ ist mehr als nur ein optisch beeindruckender Film; es ist ein kritischer Kommentar zur Romantisierung der Vergangenheit und den damit verbundenen Gefahren. Wright, McKenzie und Taylor-Joy hinterfragen die verklärte Sicht auf die 60er Jahre und konfrontieren das Publikum mit den unangenehmen Wahrheiten dieser Zeit. Der Film verbindet gekonnt Horror mit sozialkritischen Elementen und hinterlässt beim Publikum sowohl Bewunderung für seine ästhetische Brillanz als auch Nachdenklichkeit über die dargestellten Themen. Wrights Fähigkeit, visuelle Pracht mit tiefgreifenden Botschaften zu verknüpfen, macht „Last Night in Soho“ zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis.

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