Lost in Translation – Zwischen den Welten (2003) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Lost in Translation – Zwischen den Welten“ präsentiert eine ungewöhnliche Geschichte zweier Amerikaner, die sich unter den Neonlichtern Tokios begegnen. Bob Harris, gespielt von Bill Murray, ist ein Filmstar am Ende seiner Karriere, der sich in Japan für einen Whisky-Werbespot aufhält. Er fühlt sich entfremdet von seinem früheren Ruhm und seiner langjährigen Ehe. Parallel dazu versucht Charlotte, eine Rolle von Scarlett Johansson, als junge Philosophieabsolventin, ihrem Leben Sinn zu geben, während sie ihren beschäftigten Ehemann begleitet.
Dauer: | 97 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2003 |
Regie: | Sofia Coppola |
Produzenten: | Ross Katz, Sofia Coppola |
Hauptdarsteller: | Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi |
Nebendarsteller: | Matthew Minami, Anna Faris, Fumihiro Hayashi |
Genres: | Drama, Komödie |
Studio: | Focus Features |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Wege von Bob und Charlotte kreuzen sich im Hotel, wo sie ihre Einsamkeit erkennen und eine tiefe Verbindung aufbauen. Sie erkunden gemeinsam das nächtliche Tokio, suchen nach Momenten der Flucht und des Verständnisses in einer ihnen fremden Kultur. Welche Bedeutung wird diese unerwartete Freundschaft in ihren Leben haben?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Sofia Coppola führte bei „Lost in Translation – Zwischen den Welten„, einem Drama-Komödie aus dem Jahr 2003, Regie und schrieb auch das Drehbuch. Neben der Regie und dem Drehbuch übernahm sie ebenfalls die Produktion zusammen mit Ross Katz. Die Kameraarbeit übernahm Lance Acord, und Kevin Shields komponierte die Musik. Der Film, mit einer Länge von 97 Minuten, erhielt eine FSK-Freigabe von 6.
Bill Murray spielte die Rolle des Bob Harris und Scarlett Johansson die der Charlotte. Weitere wichtige Rollen waren Giovanni Ribisi als John, Anna Faris als Kelly, Fumihiro Hayashi als Charlie und Catherine Lambert als Lounge-Sängerin. Der Film erlangte große Anerkennung und gilt als moderner Klassiker. Die Dreharbeiten begannen am 29. September 2002, dauerten 27 Tage und fanden hauptsächlich an verschiedenen öffentlichen Orten und Geschäftsräumen in Japan statt.
Coppola wurde 2004 mit einem Oscar für das beste Originaldrehbuch ausgezeichnet. Zudem gewann Murray einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller. Der Film erhielt weitere Auszeichnungen, darunter den César als bester ausländischer Film und mehrere British Academy Film Awards. 2018 wählten 368 Filmexperten in einer BBC-Umfrage „Lost in Translation“ auf den fünften Platz der besten Filme, bei denen eine Frau Regie führte.
Inhalt und Handlung vom Film „Lost in Translation – Zwischen den Welten“
Bob Harris, ein in die Jahre gekommener amerikanischer Filmstar, kommt in Tokio an, um lukrative Werbespots für Suntory’s Hibiki Whisky zu drehen. Er logiert im luxuriösen Park Hyatt Tokyo und fühlt sich aufgrund von Problemen in seiner 25-jährigen Ehe und einer Midlife-Krise unglücklich. Gleichzeitig hält sich Charlotte, eine junge Philosophieabsolventin der Yale University, im Hotel auf. Sie begleitet ihren Ehemann John, einen Prominentenfotografen, und ist ähnlich unzufrieden, da sie an ihrer Ehe zweifelt und über ihre Zukunft grübelt. Beide leiden zudem unter Jetlag und Kulturschock in Tokio, verbringen ihre Zeit im Hotel und Charlotte probiert zufällig Ikebana aus.
Charlotte stößt auf eine oberflächliche Hollywood-Schauspielerin namens Kelly, die ebenfalls im Hotel weilt und einen Film bewirbt. Kelly schwärmt von früheren Fotoshootings mit John, was Charlotte abstößt. Bob und Charlotte begegnen sich häufig im Hotel und stellen sich schließlich in der Hotelbar vor. Ihre zufälligen Treffen im Hotel führen zu einer ersten Annäherung, während beide die Fremdheit der neuen Umgebung verarbeiten und ihre Isolation empfinden.
Ein Abend in Tokio
Als John beruflich außerhalb Tokios ist, lädt Charlotte Bob ein, sie und einige ihrer lokalen Freunde in der Stadt zu treffen. Sie verbringen einen Abend in Tokio, erleben gemeinsam das Nachtleben und singen in einem Karaoke-Lokal. In den folgenden Tagen vertiefen sie ihre Freundschaft, verbringen mehr Zeit miteinander und tauschen sich über ihre Lebenssituationen und Ehen aus. Ihre Unterhaltungen finden oft spät nachts statt, wenn beide nicht schlafen können.
Nach einem kühlen Telefongespräch mit seiner Ehefrau verbringt Bob eine Nacht mit einer Jazzsängerin aus der Hotelbar. Am nächsten Morgen hört Charlotte die Sängerin in Bobs Zimmer, was zu Spannungen zwischen den beiden führt. Sie treffen sich später zu einem Shabu-Shabu-Mittagessen, das jedoch angespannt verläuft. Am Abend teilt Bob Charlotte mit, dass er am nächsten Tag Tokio verlassen wird, was die Stimmung weiter belastet.
Bob und Charlotte versöhnen sich und sprechen darüber, wie sehr sie einander vermissen werden. Sie besuchen ein letztes Mal die Hotelbar. Am nächsten Morgen, beim Verlassen des Hotels, verabschieden sie sich herzlich, aber unbefriedigend voneinander. Auf dem Weg zum Flughafen sieht Bob Charlotte auf einer belebten Straße, hält das Taxi an und geht zu ihr. Er umarmt sie, flüstert ihr etwas ins Ohr, sie küssen sich, und nach einem letzten Abschied fährt Bob mit einem Lächeln ab.
Filmkritik und Rezension von „Lost in Translation – Zwischen den Welten“
In „Lost in Translation – Zwischen den Welten“ fängt Sofia Coppola die Einsamkeit und Fremdheit zweier Amerikaner in Tokio gekonnt ein. Bob Harris, gespielt von Bill Murray, ein alternder Filmstar, befindet sich in der Stadt für Werbeaufnahmen. Gleichzeitig versucht Charlotte, dargestellt von Scarlett Johansson, als junge Yale-Absolventin, ihren Platz im Leben zu finden. Sie fühlt sich von ihrem beschäftigten Ehemann vernachlässigt. Die Begegnung der beiden im noblen Park Hyatt Hotel markiert den Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Coppola nutzt ihre eigenen Japan-Erlebnisse, um authentische und fesselnde Dialoge zu schaffen.
Die Regisseurin meidet typische Hollywood-Klischees und baut eine subtile Beziehung zwischen den Hauptfiguren auf. Trotz der offensichtlichen Anziehung zwischen Bob und Charlotte lässt Coppola sie nicht romantisch involvieren. Stattdessen teilen sie intime Momente, wie gemeinsames Musikhören in einer Karaoke-Bar. Diese Szenen verdeutlichen die tiefe Verbindung und das gegenseitige Verständnis. Johansson und Murray liefern beeindruckende Leistungen, wobei besonders Murray mit seiner nuancierten Darstellung eines Mannes in der Lebensmitte heraussticht.
Der Film endet mit einer kraftvollen und offenen Szene, in der Bob und Charlotte in den Straßen Tokios Abschied nehmen. Coppola wählt einen subtilen Abschluss, indem sie das Geflüsterte zwischen ihnen verborgen hält. Diese Entscheidung verstärkt das Gefühl der Privatheit und Exklusivität ihrer Verbindung. „Lost in Translation – Zwischen den Welten“ bietet eine eindringliche Erkundung menschlicher Verbindungen und kultureller Unterschiede, verpackt in einer einfachen, aber tiefgründigen Erzählung.