Molly’s Game: Alles auf eine Karte (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Molly‘s Game: Alles auf eine Karte“ skizziert den Lebensweg der Profiskifahrerin Molly Bloom, deren Karriere nach einem schweren Unfall auf der Piste beendet ist. Über einige Umwege wird sie schließlich Teil der Betreuung von Untergrund-Pokerspielen um horrende Summen. Molly findet Gefallen an dieser für sie völlig neuen Welt und schöpft aus der Anerkennung und Wertschätzung, die sie dort erfährt, neuen Lebensmut. Sie richtet bald ihre eigenen Pokerspiele aus, die schnell überaus beliebt werden und sich um immer höhere Einsätze drehen.

Dauer: 140 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Aaron Sorkin
Produzenten: Amy Pascal, Mark Gordon
Hauptdarsteller: Jessica Chastain, Idris Elba
Nebendarsteller: Kevin Kostner, Michael Cera, Jeremy Strong, Chris O’Dowd
Genre: Drama
Studio: STX Entertainment, Pascal Pictures, Entertainment One
Sprachen: Deutsch, English

In diesem Strudel aus Geld und Glamour wird die Luft um Molly immer dünner, denn sowohl die Unterwelt als auch die Behörden interessieren sich zunehmend für ihre Geschäfte und die Namen ihrer Spieler. Nur mit der Hilfe des Anwalts Charlie Jaffey kann sie schließlich dem Gefängnis entgehen und mit ihren Erfahrungen und gewachsenem Selbstbewusstsein einen echten Neuanfang starten.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Molly‘s Game: Alles auf eine Karte“ kam 2017 in die Kinos und ist 141 Minuten lang. Die Handlung basiert auf einer wahren Geschichte, die die echte Molly Bloom mit dem Titel „Molly’s Game“ 2014 veröffentlichte. Der Film ist die erste Regiearbeit des bekannten Drehbuchautors Aaron Sorkin. Unterstützt wird er von Jessica Chastain in der Hauptrolle der Molly Bloom sowie Idris Elba als Anwalt Charlie Jaffey.

Dazu sind Michael Cera als Celebrity-Pokerspieler und Kevin Costner als Mollys Vater zu sehen. In weiteren Nebenrollen treten Jeremy Strong, Chris O’Dowd und Bill Camp auf. Aaron Sorkin schrieb auch das Drehbuch des Films, die Kamera übernahm Chralotte Bruus Christensen. Die Produzenten waren Alan Baumgarten, Josh Schaeffer und Elliot Graham. Der Film spielt hauptsächlich in Los Angeles und New York, wurde aber zu großen Teilen in Toronto gedreht.

Inhalt und Handlung vom Film „Molly’s Game: Alles auf eine Karte“

Die Katastrophe

Molly Bloom ist zu Beginn des Films eine ehrgeizige und ambitionierte Skifahrerin auf der Buckelpiste. Angepeitscht von ihrem cholerischen und herrschsüchtigen Vater bereitet träumt sie davon, an den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City teilnehmen zu können. Bei einem Wettkampf jedoch verletzt sie sich so schwer, dass sie nur um ein Haar dem Rollstuhl entgeht und ihre Karriere als Sportlerin aufgeben muss. Für Molly bricht eine Welt zusammen und auch ihr Vater wendet sich von ihr ab.

Poker in Los Angeles

Den Plan eines Jurastudiums verwirft sie, um nach Los Angeles zu ziehen und ihr Leben neu zu ordnen. Dort jobbt sie in einem teuren, aber undurchsichtigen Club, in dem der protzige, aber in seinem Beruf erfolglose Immobilienspekulant Dean auf sie aufmerksam wird. Er erzählt ihr davon, dass er heimlich Pokerrunden für Celebrities, Sportler und Wohlhabende veranstaltet und bietet ihr mit Aussicht auf die üppigen Trinkgelder an, ihm bei der Betreuung und Verpflegung der Spieler zu helfen.

Obwohl sie vom Pokerspiel zu Beginn nichts versteht, machen Mollys Charme und gleichzeitige Schlagfertigkeit sie schnell bei den Spielern beliebt und sorgen dafür, dass die Runden von Dean immer erfolgreicher werden. Dean aber beäugt den wachsenden Einfluss und die Selbstständigkeit von Molly immer argwöhnischer und nimmt sie schließlich als Bedrohung seiner eigenen Autorität war, woraufhin er sie feuert. Dieser Schritt geht aber nach hinten los, denn Molly, auf den Geschmack gekommen, beginnt schnell mit der Organisation ihrer eigenen Spiele und die meisten von Deans Klienten wandern zu ihr ab.

Sie spannt ein weitverzweigtes Netzwerk aus Informanten und Angestellten in Casinos, die dabei helfen, ihre Runden noch bekannter zu machen. Durch Molly’s guten Ruf kann sie auf einen Online Casino Bonus verzichten und selbst Prominente wie Leonardo DiCaprio, Ben Affleck und Tobey Maguire setzen sich bei ihr an den Pokertisch, während die Einsätze exponentiell steigen. Nachdem Molly aber bemerkt, wie der berühmte und berüchtigte Pokerhai X einen anderen Spieler aus purer Bosheit in den Ruin manipuliert, überwirft sie sich mit ihm. X verlässt die Runden und alle anderen Spieler folgen ihm.

Aufstieg und Absturz in New York

Molly lässt sich davon aber nicht beirren, sie zieht nach New York und macht sich auch dort als Organisatorin von Pokerrunden einen Namen. Um für eventuell zahlungsunfähige Spieler einstehen zu können, fängt sie schließlich an, Teile der Einsätze zurückzubehalten. Das ist in jedem Casino Standard, macht ihre privaten Runden aber endgültig illegal. So verliert sich Molly zusehends in der Glücksspielwelt und konsumiert exzessiv Drogen.

Nachdem einer ihrer früheren Klienten wegen Betrugs angezeigt wird, setzt sie die Polizei unter Druck, die Namen ihrer Spieler zu verraten. Gleichzeitig will die Mafia in ihr Geschäft einsteigen und droht Molly mit der Ermordung ihrer Mutter. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung wird eine ihrer Pokerrunden schließlich von der Polizei gestürmt und ihr ganzes Geld beschlagnahmt.

Gerichtsprozess und Neuanfang

Molly bricht ihre Zelte in New York ab und versucht, sich bei ihrer Mutter wieder zu besinnen. Sie veröffentlicht ein Buch über ihre Zeit in der Pokerwelt des Untergrunds und führt wieder ein geordnetes Leben, wird aber zwei Jahre später verhaftet und wegen illegalen Glücksspiels, dem Verdacht auf Geldwäsche und andere Delikte angeklagt. Sie will den bekannten Anwalt Charlie Jaffey mandatieren, den sie sich aber eigentlich nicht leisten kann. Nach der Lektüre ihres Buches und in den Gesprächen mit Molly erkennt Jaffey jedoch, dass Molly durch ihr Verhalten nur die unschuldigen Teilnehmer ihrer Spiele schützen und sich nie an kriminellen Aktivitäten beteiligen wollte, bis die Dinge außer Kontrolle gerieten.

In dieser Zeit in New York spricht sich Molly auch mit ihrem Vater aus. Jaffey organisiert einen Deal mit der Justiz, der Molly straffrei ausgehen lassen und ihr große Teile ihres verlorenen Geldes zurückgeben würde, sofern sie Hinweise auf die Identität ihrer Spieler mit der Polizei teilt. Molly aber fühlt sich immer noch ihrem früheren Wort der Verschwiegenheit verpflichtet und will die Verantwortung für ihre Taten übernehmen, deshalb plädiert sie auf schuldig. Der Richter kommt zu dem Schluss, dass ihre Vergehen für eine Gefängnisstrafe zu gering sind und verurteilt sie bloß zu einer Geld- und Bewährungsstrafe und zu Sozialstunden. So verlässt Molly den Gerichtssaal am Ende als freie Frau.

Filmkritik und Rezension von „Molly’s Game: Alles auf eine Karte“

Regisseur Aaron Sorkin zeigt in „Molly‘s Game: Alles auf eine Karte“ wieder einmal sein Gespür für vielschichtige und ambivalente Biopics, das er zuvor schon als Drehbuchautor von Filmen wie „Steve Jobs“ oder „Moneyball“ auslebte. Die wahre Geschichte der Molly Bloom inszeniert er als eine glitzernde und auf Hochglanz polierte Höllenfahrt in die geheime und mitunter reichlich schmutzige Welt der Reichen und Schönen. In seinen besten Momenten erinnert das mit all den Überraschungen und Wendungen an eine glamouröse Abendkleidversion von „Breaking Bad“. In den schlechteren Momenten allerdings merkt man Sorkin an, dass er zwar vorzügliche Drehbücher schreiben kann, aber bis jetzt noch nicht auf dem Regiestuhl gesessen hat. Zu oft verliert sich der Film gerade in den Pokerszenen in technischen Details, anstatt die Atmosphäre wirken zu lassen.

Deplatziert wirken auch die ständigen Rekurse auf Mollys Kindheit mit ihrem dominanten bis tyrannischen Vater. Das führt auch dazu, dass seine Darsteller in der phasenweise etwas hektischen Geschichte weniger Raum haben, als ihnen eigentlich gebühren sollte. Den jedoch nutzen vor allem Jessica Chastain und Idris Elba gekonnt aus, die in der zweiten Hälfte des Films ein kongeniales Duo abgeben. Insbesondere Chastain überzeugt als souveräne und selbstbewusste Frau, die sich nach dem zerstörten Traum des Profisports vom psychischen Einfluss ihres dominanten bis tyrannischen Vaters befreit und sich mit Chuzpe, Durchsetzungsvermögen und Ellenbögen in einer Welt zwielichtiger Männergestalten behauptet. Vor allem ihretwegen überzeugt „Molly‘s Game – Alles auf eine Karte“ trotz seiner Schwächen letztlich als ein unkonventionelles weibliches Biopic.

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