Oskars Kleid

Oskars Kleid„, ein Film von Hüseyin Tabak, ist weit mehr als nur eine weitere Mainstream-Komödie. Florian David Fitz, der nicht nur die Hauptrolle des geschiedenen Polizisten Ben spielt, sondern auch das Drehbuch verfasst hat, nimmt uns mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Der Film taucht tief in die komplexe Welt der Familienbeziehungen ein, insbesondere in die Herausforderungen, die entstehen, wenn ein Kind seine Geschlechtsidentität erforscht. Dabei schafft es der Film, die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu halten, ohne die Sensibilität des Themas zu untergraben.

Dauer: 102 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Hüseyin Tabak
Produzenten: Dan Maag, Daniel Sonnabend, Marco Beckmann
Hauptdarsteller: Florian David Fitz, Laurì, Kida Khodr Ramadan
Nebendarsteller: Marie Burchard, Senta Berger, Burghart Klaußner
Genres: Drama, Komödie, LGBT
Studio: WARNER BROS.
Sprachen: Deutsch, English

Die Geschichte konzentriert sich auf Ben, der sich plötzlich mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass sein Sohn Oskar sich als Mädchen identifiziert und den Namen Lili annimmt. Anstatt die Situation mit offenen Armen zu akzeptieren, reagiert Ben mit Wut und Verwirrung. Er ist überzeugt, dass Oskars Mutter Mira und ihr neuer Partner Diego die „Gender-Verwirrung“ nur fördern. Doch als Mira ins Krankenhaus muss, bekommt Ben die Gelegenheit, seine Vaterqualitäten unter Beweis zu stellen. Der Film nimmt uns mit auf Bens Reise der Selbstfindung und Akzeptanz, die sowohl herzzerreißend als auch hoffnungsvoll ist.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Im Jahr 2022 eroberte der Film „Oskars Kleid“ die Leinwände, wobei Florian David Fitz in der Hauptrolle brillierte. Regie führte Hüseyin Tabak, während das Drehbuch aus der Feder von Florian David Fitz stammte. Das Genre des Films ist eine Mischung aus Komödie und Drama, und er hat eine Laufzeit von 102 Minuten. Für die Musik zeichneten Josef Bach und Arne Schumann verantwortlich, und die Kameraführung übernahm Daniel Gottschalk. Der Schnitt lag in den Händen von Ana de Mier y Ortuño, und die Produktion wurde von Christian Angermayer und Marco Beckmann geleitet.

Das Ensemble besticht durch eine beeindruckende Besetzung. Senta Berger verkörpert Frau Kornmann, während Florian David Fitz ihren Sohn Ben spielt. Kida Khodr Ramadan tritt als Seyit in Erscheinung, und Burghart Klaußner übernimmt die Rolle des Herrn Kornmann. Weitere Darsteller sind Marie Burchard als Mira, Gustav-Peter Wöhler als Peter und Laurì in der Doppelrolle als Oskar und Lili. Lavinia Nowak und Ava Petsch runden das Ensemble als Ramona und Erna ab.

Die Handlung des Films entfaltet sich in einem Reihenhaus mit Garten, gelegen in der Karl-Valentin-Straße in Planegg, südwestlich von München. Mit einer Altersfreigabe von FSK 6 spricht der Film ein breites Publikum an. Die Tragikkomödie feierte ihre Premiere an Weihnachten 2022 und hat seitdem zahlreiche Zuschauer begeistert.

Handlung und Story vom Film „Oskars Kleid“

Das Leben von Ben Kornmann, ein Münchner Polizist, der sich nach seiner gescheiterten Ehe verzehrt. Schlaflose Nächte verbringt er damit, alte Familienvideos anzuschauen. Sein Kollege Seyit bemerkt, dass Ben immer noch sehr an seiner Ex-Frau Mira hängt, die in seinem Handy als „Schatz“ gespeichert ist. Die beiden gemeinsamen Kinder, Oskar und Erna, leben bei Mira und ihrem neuen Ehemann Diego.

Als Mira, die hochschwanger ist, nach einem Salsa-Kurs ins Krankenhaus muss, ziehen Oskar und Erna für zwei Wochen bei Ben ein. Er ist beeindruckt von der selbstbewussten Erna, die Fußballerin werden möchte. Doch was ihn wirklich überrascht, ist ein gelbes Kleid, das er im Koffer seines neunjährigen Sohnes Oskar findet. Oskar besteht darauf, ein Mädchen zu sein und nennt sich Lili. In der Schule wird er als Lili von Lehrern und Mitschülern akzeptiert.

Besuch vom Jugendamt

Ben und Seyit sind verwirrt und besorgt über Oskars Identität als Lili. Ein YouTube-Video stellt die Frage, ob Transgender nur eine Modeerscheinung ist, was Ben noch mehr beunruhigt. Ihr Vorgesetzter Peter zeigt kein Verständnis und statt Sonderurlaub gibt es für Ben Sondereinsätze. Da die Kinder nicht in der Polizeiwache bleiben dürfen, werden sie im Spieleparadies eines Möbelhauses abgesetzt.

Lili trifft in der Polizeiwache auf eine Transfrau und erkennt, dass sie nicht allein ist. Sie zieht ihr gelbes Kleid wieder an, was die Großeltern, bei denen die Kinder nun wohnen, nicht verstehen. Sie nehmen Lili mit in ihre Synagoge zum Rabbi. Um Ben zu gefallen, schneidet sich Lili die Haare ab und geht als Junge zur Schule. Doch Mira hat Oskar als Mädchen Lili in der Schule angemeldet. Das hat Konsequenzen: Eine Dame vom Jugendamt erscheint und droht mit Pflegefamilie und gerichtlicher Klärung.

In einem dramatischen Wendepunkt verschwindet Lili. Ben und Diego suchen verzweifelt nach ihr, finden sie jedoch nicht. Am nächsten Morgen wacht Ben auf einem freien Feld auf und findet Lili an seiner Seite. Sie wollte nicht nur weglaufen, sondern „einfach verschwinden“, um niemandem mehr Probleme zu bereiten. Ben erkennt endlich die Schwere der Situation und versichert Lili, dass er sie immer lieben wird, ob als Oskar oder als Lili.

Fazit und Kritik zum Film „Oskars Kleid“

Oskars Kleid„, ein Film von Regisseur Hüseyin Tabak, mit Florian David Fitz in der Hauptrolle und als Drehbuchautor, ist weit entfernt von einer oberflächlichen Komödie, die sich über Transgender-Themen lustig macht. Fitz spielt Ben, einen geschiedenen Polizisten, der mit der Identität seines transsexuellen Kindes Oskar, jetzt Lili, ringt. Anstatt den allwissenden Helden zu mimen, zeigt Fitz Ben als einen Mann voller Zweifel und Irritationen. Er glaubt, dass Oskars Wunsch, Lili zu sein, nur eine Phase ist, die durch die Einflüsse seiner Ex-Frau Mira und ihres neuen Partners Diego ausgelöst wurde. Diese Annahme führt zu einer komplexen emotionalen Reise, sowohl für Ben als auch für Lili.

Der Film hat seine Stärken in der Darstellung der Charaktere und ihrer Entwicklung. Fitz vermeidet es, seine Rolle als den „coolsten Typen der Stadt“ zu schreiben und bleibt stattdessen authentisch. Er zeigt Ben als einen Mann, der zwischen toxischer Männlichkeit und liebevoller Vaterschaft schwankt. Das Polizeiumfeld, in dem die Geschichte spielt, bietet eine interessante Kulisse, die Themen wie toxische Männlichkeit subtil anspricht, ohne die Charaktere für billige Lacher zu opfern. Besonders hervorzuheben sind die Nebenrollen von Senta Berger und Burghart Klaußner, die als Bens Eltern brillieren und dem Film zusätzliche Tiefe verleihen.

Trotz der Vielzahl an angesprochenen Themen, von Klima-Aktivismus bis Antisemitismus, verliert der Film nie seine Balance zwischen Drama und Komödie. Das Zielpublikum ist schwer zu definieren, da der Film eine breite Palette an Emotionen und Situationen abdeckt. Aber vielleicht ist das gerade seine Stärke: Er spricht nicht nur eine spezifische Zielgruppe an, sondern öffnet die Tür für alle, die sich mit den Herausforderungen der Familie auseinandersetzen. In diesem Sinne ist „Oskars Kleid“ ein Film für alle Familien, denn wie der Film selbst sagt: „Sie müssen gar nichts entscheiden, sie müssen ihr Kind nur lieben.“

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