Pride (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Pride“ findet sich eine Gruppe ungleicher Helden zusammen, um eine unerwartete Allianz zu bilden. Der Film folgt Mark Ashton, einem schwulen Aktivisten, der während der Gay Pride Parade in London 1984 eine Spendenaktion für streikende Minenarbeiter ins Leben ruft. Die Initiative, bekannt als Lesbians and Gays Support the Miners (LGSM), stößt anfangs sowohl innerhalb der LGBT-Gemeinschaft als auch bei den Minenarbeitern auf Widerstand. Doch die Entschlossenheit der Gruppe, direkte Hilfe zu leisten, führt sie in das kleine walisische Dorf Onllwyn, wo sie mit Skepsis, aber auch mit offenen Armen empfangen werden.

Dauer: 120 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Matthew Warchus
Produzenten: David Livingstone
Hauptdarsteller: Bill Nighy, Imelda Staunton, Paddy Considine
Nebendarsteller: George MacKay, Joseph Gilgun, Ben Schnetzer
Genres: Drama, Komödie
Studio: Calamity Films
Sprachen: Deutsch, English

Dieser kulturelle Zusammenprall und die darauffolgenden Freundschaften bilden das Herzstück von „Pride“. Der Film zeigt, wie LGSM-Mitglieder und Minenarbeiter Vorurteile überwinden und Solidarität in Zeiten der Not finden. Die gemeinsamen Bemühungen beider Gruppen führen zu überraschenden und herzerwärmenden Entwicklungen, die verdeutlichen, dass Empathie und Unterstützung keine Grenzen kennen. Durch die Begegnungen in Onllwyn wird nicht nur das Leben der Dorfbewohner, sondern auch das der Aktivisten nachhaltig verändert. „Pride“ ist eine Hommage an die Kraft der Gemeinschaft und die unerwarteten Freundschaften, die in schwierigen Zeiten entstehen können.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Matthew Warchus führte 2014 bei dem britischen Film „Pride“ Regie, basierend auf einer wahren Begebenheit. Stephen Beresford schrieb das Drehbuch. Die Produktion übernahm David Livingstone. Die Musik komponierte Christopher Nightingale, Tat Radcliffe war für die Kameraarbeit verantwortlich, und Melanie Oliver führte den Schnitt. Der Film erzählt die Geschichte von LGBT-Aktivisten, die Bergarbeiter während des britischen Minenstreiks 1984 unterstützen. In den Hauptrollen sind George MacKay als Joe Cooper, Ben Schnetzer als Mark Ashton und Bill Nighy als Cliff zu sehen. Weitere bedeutende Rollen übernahmen Paddy Considine, Faye Marsay, Imelda Staunton, Dominic West und Andrew Scott.

„Pride“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 gewann er den Queer Palm Award. Er wurde auch mit dem Publikumspreis beim Flanders International Film Festival Ghent und beim Leiden International Film Festival ausgezeichnet. Zudem gewann der Film den Preis für den besten britischen Independent-Film beim British Independent Film Award, wo Imelda Staunton und Andrew Scott als beste Nebendarsteller ausgezeichnet wurden. Bei den BAFTA Awards 2015 erhielten Stephen Beresford und David Livingstone den Preis für das herausragende Debüt.

Nach seiner Premiere in Cannes wurde der Film am 12. September 2014 in Großbritannien veröffentlicht. Pathé war für die Verbreitung im Vereinigten Königreich und Frankreich zuständig, während CBS Films die Rechte für die USA erwarb. In seinem Eröffnungswochenende in Großbritannien erzielte „Pride“ beachtliche Einnahmen und behauptete sich erfolgreich in den Kinos. Der Film hat eine Laufzeit von 120 Minuten und ist mit einer Altersfreigabe von FSK 6 eingestuft.

Inhalt und Handlung vom Film „Pride“

Nachdem Mark Ashton, ein schwuler Aktivist, im Fernsehen über den Bergarbeiterstreik erfährt, beschließt er spontan, während der Gay Pride Parade in London Geld für die Bergarbeiter zu sammeln. Die erfolgreiche Aktion inspiriert ihn zur Gründung von „Lesbians and Gays Support the Miners“ (LGSM). Zu den ersten Mitgliedern gehören der 20-jährige versteckte Student Joe Cooper und das ältere schwule Paar Gethin und Jonathan, deren Buchladen „Gay’s the Word“ als Hauptquartier dient. Trotz anfänglicher Widerstände aus der Bergbau- und der schwulen Gemeinschaft, entschließt sich LGSM, ihre Spenden direkt in das walisische Bergbaudorf Onllwyn zu bringen.

In Onllwyn angekommen, stößt LGSM auf Misstrauen und Ablehnung. Eine Gruppe um Maureen Barry lehnt die Unterstützung durch die Schwulengemeinschaft ab, während Hefina Headon und die Frauengruppe die neue Allianz begrüßen. Ein umstrittener Moment entsteht, als Mark Ashton eine Rede hält und Maureen daraufhin den Raum verlässt. Trotz der frostigen Begrüßung teilt Jonathan am nächsten Tag sein Wissen über Polizeiwillkür mit Siân, was dazu führt, dass die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften beginnen, sich zu erwärmen.

Wiederkehr der Hoffnung

Die Unterstützung von LGSM führt zur Freilassung mehrerer unrechtmäßig festgehaltener Bergarbeiter. Dankbarkeit breitet sich aus, und die Beziehung zwischen den beiden Gemeinschaften vertieft sich. Maureen jedoch versucht, diese Verbindung zu untergraben, indem sie eine Geschichte an die Presse gibt, die die National Union of Miners in Verlegenheit bringt. Dies führt zu einer Abstimmung darüber, ob die Unterstützung von LGSM weiterhin akzeptiert werden soll.

Die Situation eskaliert, als ein Konzert zur Unterstützung der Bergarbeiter organisiert wird, aber eine hinterhältige Veränderung des Abstimmungszeitpunkts durch die Gegner die weitere Hilfe von LGSM blockiert. Mark zieht sich daraufhin zurück, und Joe wird von seinen Eltern geoutet und von LGSM isoliert. Gethin wird angegriffen und ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz dieser Rückschläge findet Joe den Mut, zu seiner Identität zu stehen und sich seiner Familie zu stellen.

Im finalen Akt kehrt Mark zu LGSM zurück, und die Gruppe erhält bei der Gay Pride Parade 1985 massive Unterstützung von den Bergarbeitern. Diese Solidarität führt dazu, dass die Labour Party Schwulen- und Lesbenrechte in ihr Programm aufnimmt. Sians politische Karriere nimmt ihren Anfang, Jonathan überlebt trotz seiner HIV-Diagnose, und Marks tragisches Schicksal, nur zwei Jahre später an AIDS zu sterben, wird offenbart.

Filmkritik und Rezension von „Pride“

Matthew Warchus gelingt mit „Pride“ eine bemerkenswerte Balance aus Humor und ernstem gesellschaftlichem Engagement, indem er zwei scheinbar ungleiche Gruppen in ihrem Kampf gegen Unterdrückung vereint. Die Geschichte, die während des Londoner Gay Pride Marsches 1984 beginnt, zeigt, wie aus einer spontanen Hilfsaktion für streikende Minenarbeiter eine tiefe Verbindung zwischen den LGBT-Aktivisten und den Arbeitern entsteht. Die Aktivisten, angeführt von Mark und umgeben von charakterstarken Persönlichkeiten wie Joe, finden trotz anfänglicher Ablehnung auf beiden Seiten Wege, ihre gemeinsamen Ziele zu verfolgen. Ihre Reise nach Onllwyn in Südwales wird zu einem Wendepunkt, der zeigt, wie Vorurteile durch gegenseitiges Verständnis und Unterstützung überwunden werden können.

Der Film zeichnet sich durch lebendige Charakterstudien und eine vielschichtige Erzählung aus. Insbesondere die Entwicklung von Joe, der als schüchterner junger Mann beginnt und sich im Laufe der Handlung zu einer zentralen Figur der Bewegung entwickelt, symbolisiert das persönliche Wachstum, das durch den Aktivismus gefördert wird. Eindrucksvoll ist auch die Darstellung der LGSM-Mitglieder, die trotz unterschiedlicher Hintergründe und Lebenswege eine einheitliche und kraftvolle Gruppe bilden.

„Pride“ schafft es, mit seinem Witz und Charme nicht nur zu unterhalten, sondern auch wichtige Botschaften zu vermitteln. Die humorvollen Momente, wie Joes unbeholfene Versuche, seine Aktivitäten vor den Eltern zu verbergen, stehen im Einklang mit tiefgründigen Themen wie Solidarität und dem Kampf gegen Vorurteile. Der Film verdeutlicht, dass Veränderung möglich ist, wenn Menschen bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen und Brücken zu bauen. Die musikalische Untermalung und der triumphale Abschluss mit dem Konzert „Pits and Perverts“ unterstreichen die zeitlose Botschaft des Films: Die Macht der Gemeinschaft kann Grenzen überwinden und für Gerechtigkeit sorgen.

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