Prinzessin Mononoke (1997) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Prinzessin Mononoke„, ein Film von Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1997, stellt eine faszinierende Mischung aus Mythologie, Geschichte und ökologischer Botschaft dar. Dieser Animationsfilm, der in einer Zeit spielt, als die japanischen Wälder noch von Göttern bewohnt waren, entführt in eine Welt, in der der Konflikt zwischen Mensch und Natur im Mittelpunkt steht. Der Film beginnt mit der Geschichte von Prinz Ashitaka, einem jungen Häuptling, der eine verhängnisvolle Begegnung mit einem dämonischen Wildschwein hat. Diese Begegnung lässt ihn seine Heimat verlassen und führt ihn in den Westen. Da wo er auf die titelgebende Prinzessin Mononoke trifft, ein Mädchen, das von Wölfen aufgezogen wurde.
Dauer: | 128 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1997 |
Regie: | Hayao Miyazaki |
Produzenten: | Toshio Suzuki |
Hauptdarsteller: | Yōji Matsuda, Yuriko Ishida, Akihiro Miwa |
Nebendarsteller: | Alexander Brem, Marietta Meade, Mady Rahl |
Genres: | Anime, Zeichentrick |
Studio: | LEONINE |
Sprachen: | Deutsch, English |
In „Prinzessin Mononoke“ sind Grenzen zwischen Gut und Böse verschwommen. Das macht den Film nuanciert und tiefgründig. Jeder Charakter, von Lady Eboshi bis zu San, ist komplex dargestellt. Ihre Motive und Emotionen sind vielschichtig. Diese Charaktertiefe, zusammen mit grandiosen Animationen und Soundtrack, macht den Film unvergesslich. Er hinterfragt das Verhältnis von Mensch und Umwelt. Zudem bietet er Einblicke in japanische Kultur und Traditionen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Prinzessin Mononoke„, ein japanischer Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1997, stammt aus der Feder des renommierten Regisseurs Hayao Miyazaki. Produziert wurde der Film von Toshio Suzuki, während die Musik von Joe Hisaishi komponiert wurde. Die Kameraarbeit übernahm Atsushi Okui und für den Schnitt war Takeshi Seyama verantwortlich. Der Film, der sich durch seine detaillierten Animationen und tiefgründige Erzählweise auszeichnet, gehört zu den Werken des berühmten Studio Ghibli. Er erzählt die Geschichte des Prinzen Ashitaka, gesprochen von Yōji Matsuda (japanische Fassung) und Alexander Brem (deutsche Fassung), der in einen Konflikt zwischen den Göttern des Waldes und den Menschen gerät.
Die zentrale Figur des Films, San oder Prinzessin Mononoke, wird von Yuriko Ishida und Stefanie von Lerchenfeld in der deutschen Version vertont. Zu den weiteren bemerkenswerten Charakteren gehören Madame Eboshi (Yūko Tanaka/Marietta Meade) und Moro (Akihiro Miwa/Mady Rahl). Der Antagonist Jiko wird von Kaoru Kobayashi gesprochen und in der deutschen Fassung von Mogens von Gadow vertont. Diese beeindruckende Besetzung trägt zur lebendigen und emotionalen Darstellung der Geschichte bei, die sich um den Konflikt zwischen Natur und menschlicher Zivilisation dreht.
„Prinzessin Mononoke“ wurde für seine herausragende Qualität und Kreativität mehrfach ausgezeichnet. Der Film erhielt 1997 bei den Japanese Academy Awards den Preis als Bester Film und einen Sonderpreis für das Titellied. Weitere Auszeichnungen waren der Publikumspreis beim Kinema-Jumpō-Preis. Spezialpreise bei den Hochi Film Awards und den Blue Ribbon Awards sowie die Auszeichnung als Bester Animationsfilm beim Mainichi Eiga Concours.
Inhalt und Handlung vom Film „Prinzessin Mononoke“
In Hayao Miyazakis „Prinzessin Mononoke“, angesiedelt im Muromachi-Zeitalter Japans, wird ein Emishi-Dorf von einem entstellten Dämon angegriffen. Prinz Ashitaka, der letzte Emishi-Prinz, tötet ihn, erhält dabei jedoch einen Fluch, der ihm übermenschliche Stärke, aber auch schmerzhafte und tödliche Folgen bringt. Der Dämon war einst ein Wildschweingott, verderbt durch eine in seinem Körper steckende Eisenkugel. Eine weise Frau rät Ashitaka, Heilung im Westen zu suchen, dem Ursprungsort des Dämons. Auf seiner Reise trifft er Jigo, einen opportunistischen Mönch, der ihm rät, den Großen Waldgeist aufzusuchen.
Auf dem Weg nach Westen begegnet Ashitaka San und einem Wolfsrudel, angeführt von der Wolfgöttin Moro. San, auch Prinzessin Mononoke genannt, ist ein von Wölfen aufgezogenes Menschenmädchen. Ashitaka rettet zwei Männer, die von einer Klippe gefallen sind, und bringt sie durch den Wald zurück. Dabei erhascht er einen Blick auf den Großen Waldgeist, ein hirschähnliches Tier bei Tag und ein gigantischer Nachtwandler bei Nacht. In Eisenstadt, angeführt von Lady Eboshi, erfährt er, dass die Stadt durch Rodung von Wäldern für den Eisenabbau entstand, was zu Konflikten mit dem lokalen Daimyō Asano und dem Wildschweingott Nago führte. Eboshi gesteht, Nago angeschossen und so in den Dämon verwandelt zu haben, der Ashitakas Dorf angriff.
Konflikte und Entscheidungen in Eisenstadt
San dringt in Eisenstadt ein, um Eboshi zu töten. Ashitaka greift ein und überwältigt beide, wird dabei aber selbst verwundet. Trotz seiner Schwäche trägt er San aus der Stadt. Sie beschließt, ihm zu vertrauen, nachdem der Waldgeist seine Wunde heilt. Am nächsten Tag plant Eboshi mit Jigos Hilfe, den Waldgeist zu töten, um dessen Kopf dem Kaiser zu übergeben, der Unsterblichkeit erhofft. Gleichzeitig belagern Asanos Samurai Eisenstadt. Der von Jigos Männern in eine Falle gelockte Wildschweingott Okkoto wird von Schmerz verzehrt und verwandelt sich in einen Dämon.
In einem dramatischen Höhepunkt bei einem Teich des Waldgeistes rettet Ashitaka San. Der Waldgeist, nun in seiner Nachtwandler-Form, wird von Eboshi enthauptet, woraufhin sein Körper eine tödliche Substanz über das Land ausbreitet. Moros Kopf erwacht kurz und verletzt Eboshi schwer. San versucht, Eboshi zu töten, wird aber von Ashitaka zurückgehalten. Sie beschließen, Jigo zu verfolgen und den Kopf des Waldgeistes zurückzugeben. Nach dessen Tod heilt sein Körper das Land und hebt Ashitakas Fluch auf.
Ashitaka bleibt, um beim Wiederaufbau von Eisenstadt zu helfen, verspricht aber, San im Wald zu besuchen. Eboshi gelobt, eine bessere Stadt zu erbauen, während der Wald langsam wieder zu neuem Leben erwacht.
Filmkritik und Rezension von „Prinzessin Mononoke“
„Prinzessin Mononoke„, ein Animationsfilm von Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1997, steht als herausragendes Beispiel für die hohe Kunst des Anime. In Japan erlangte der Film schnell den Status eines der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, übertraf sogar James Camerons „Titanic“ in den Kinocharts. Trotz des enormen Erfolgs in seinem Ursprungsland fand der Film im Westen zunächst nur eine kleine, aber begeisterte Zuschauerschaft. Es dauerte einige Zeit, bis „Prinzessin Mononoke“ nach seiner Premiere auf der Berlinale 1998 und der anschließenden deutschen Synchronisation 2001 endlich in den deutschen Kinos anlief.
Der Film, der die Geschichte des jungen Prinzen Ashitaka erzählt, der zwischen den Fronten eines Krieges zwischen Menschen und den Göttern des Waldes gefangen ist, besticht durch seine komplexe Erzählweise und differenzierte Charakterzeichnung. Miyazakis Talent, die Motive aller Charaktere glaubhaft und nachvollziehbar darzustellen, schafft eine tiefgründige Geschichte, die den Betrachter ebenso wie den Protagonisten in ihren Bann zieht. Die Animationen setzen neue Maßstäbe im Bereich der Anime Filme. Sie zeichnen sich durch flüssige Bewegungsabläufe und eine nahtlose Integration computergenerierter Sequenzen aus. Die Liebe zum Detail, die in jeder Szene sichtbar ist, schafft eine lebendige, fast greifbare Welt.
„Prinzessin Mononoke“ ist mehr als nur ein Animationsfilm; er ist ein Kunstwerk, das den Konflikt zwischen Mensch und Natur auf eindringliche Weise darstellt. Die Balance zwischen actionreichen Kampfszenen und ruhigen, nachdenklichen Momenten ist meisterhaft umgesetzt. Obwohl der Film in eine märchenhafte Welt entführt, ist er aufgrund seiner Komplexität und teils expliziten Darstellungen nicht unbedingt für Kinder geeignet. Die Altersfreigabe ab zwölf Jahren ist angemessen. Miyazakis Werk ist ein Muss für Liebhaber von Animationsfilmen und alle, die sich für die facettenreiche Darstellung des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur interessieren.