Rocketman

Rocketman“ lädt ein, einen Blick hinter die glitzernde Fassade von Elton Johns Leben zu werfen. Der Film, inszeniert von Dexter Fletcher, ist eine eindrucksvolle Darstellung des Weges, den der weltberühmte Musiker gegangen ist. Beginnend mit einer eindrucksvollen Szene in einer Suchttherapie, in der Elton John sich in einem auffälligen Kostüm präsentiert, verknüpft der Film geschickt die Gegenwart mit der Vergangenheit. Dieser narrative Ansatz ermöglicht es den Zuschauern, die Entstehung eines der größten Musikidole unserer Zeit zu verstehen.

Dauer: 121 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Dexter Fletcher
Produzenten: Steve Hamilton Shaw, Claudia Vaughn, David Furnish
Hauptdarsteller: Jamie Bell, Taron Egerton, Bryce Dallas Howard
Nebendarsteller: Gemma Jones, Steven Mackintosh, Stephen Graham
Genre: Dokumentation
Studio: Paramount Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Fletcher führt uns durch die entscheidenden Momente in Elton Johns Leben, beginnend mit seiner schwierigen Kindheit als Reginald Dwight. Sein außergewöhnliches musikalisches Talent und sein Bestreben, sich auf der Bühne zu beweisen, bilden das Herzstück der Erzählung. Der Film zeigt, wie John seine Identität als Künstler und Privatperson formt, von den frühen Begegnungen mit Bernie Taupin bis zu den komplexen Beziehungen, die seinen Weg prägen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Rocketman“ ist eine Filmbiografie über Elton John, die 2019 erschien. Dexter Fletcher führte Regie, unterstützt von einem kreativen Team, zu dem Lee Hall (Drehbuch) und Adam Bohling, David Furnish, David Reid, Matthew Vaughn (Produktion) gehörten. Der Film wurde durch Matthew Margesons Musik und George Richmonds Kameraarbeit bereichert. Christopher Dickens schnitt den Film, der eine Länge von 121 Minuten hat und ab 12 Jahren freigegeben ist.

In den Hauptrollen glänzten Taron Egerton als Elton John und Jamie Bell als Bernie Taupin. Sie wurden von Bryce Dallas Howard, Richard Madden und Gemma Jones ergänzt. Die Produktion startete im August 2018, mit Dreharbeiten in London, Bray Film Studios, Pinewood Studios und Shepperton Studios. Rocketman feierte seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.

Der Film erhielt bei den Golden Globe Awards 2020 zwei Auszeichnungen: Beste Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Taron Egerton und Bester Filmsong für „(I’m Gonna) Love Me Again“. Weltweit spielte Rocketman 195,2 Millionen Dollar ein, bei einem Budget von 40 Millionen. Die Filmidee entstand in den 2000er Jahren, als Elton John und David Furnish begannen, an einem Film über Johns Leben zu arbeiten.

Handlung und Story vom Film „Rocketman“

„Rocketman“, ein 2019 erschienener Film von Dexter Fletcher, beginnt dramatisch. Elton John, in einem extravaganten Teufelskostüm, betritt eine Therapiesitzung für Suchtkranke. Er reflektiert sein Leben in einer Rückblende, während „The Bitch Is Back“ ertönt. Dieser Einstieg bildet den Rahmen für die folgende, tiefgreifende Erzählung über Elton Johns bewegtes Leben. Die Geschichte führt uns zurück ins Großbritannien der 1950er Jahre. Reginald Dwight, wie Elton John damals hieß, wächst auf. Seine Mutter Sheila ist kühl, seine Großmutter Ivy liebevoller. Reginalds größter Wunsch ist es, für seinen Vater Stanley, der kein Interesse an ihm zeigt, zu spielen. Der Song „I Want Love“ unterstreicht diesen Konflikt.

Reginalds musikalische Reise beginnt mit Klavierstunden und führt ihn an die Royal Academy of Music. Nachdem Sheila eine Affäre beginnt, verlässt Stanley die Familie, und Fred, Sheilas Liebhaber, zieht ein. Fred weckt Reginalds Begeisterung für Rockmusik. Als Erwachsener tritt Reginald in lokalen Pubs auf und schließt sich später der Band Bluesology an. Ronald Isley, beeindruckt von Reginalds Talent, rät ihm, eigene Songs zu schreiben. Reginald nimmt den Künstlernamen Elton John an, inspiriert durch Elton Dean und John Lennon. Eltons Suche nach musikalischem Erfolg beginnt bei DJM Records unter Dick James. Dort trifft er auf den Texter Bernie Taupin. Eine tiefe Freundschaft entwickelt sich, als sie zusammenziehen, um Songs zu schreiben. Ihre Zusammenarbeit mündet in „Border Song“.

Aufstieg und Fall

Eltons Eingeständnis, homosexuell zu sein, beendet seine Beziehung zur Vermieterin, und er und Bernie werden obdachlos. Sie ziehen zu Eltons Großmutter, Mutter und Fred. In dieser Phase entsteht „Your Song“. Ein Auftritt im Troubadour in Los Angeles wird organisiert. Eltons Bühnendebüt in „Crocodile Rock“ ist ein Triumph. Doch der Erfolg wird getrübt, als Bernie ihn auf einer Party verlässt, um Zeit mit einer Frau zu verbringen. Elton fühlt sich verlassen, doch dann trifft er auf den Musikmanager John Reid.Elton Johns Leben gerät aus den Fugen.

Seine Karriere erreicht zwar neue Höhen, doch sein privates Leben ist von Ausschweifungen geprägt.Seine schillernde Bühnenpersona macht ihn zu einem der erfolgreichsten Künstler der 1970er. Reid übernimmt das Management. Elton outet sich bei seinen Eltern als schwul, doch sein Vater bleibt gleichgültig, und seine Mutter sagt ihm, dass er nie geliebt werden wird. Diese Ablehnung, gepaart mit Reids physischer und emotionaler Gewalt, treibt Elton in die Arme von Alkohol, Kokain, Cannabis, übermäßigem Einkaufen und Sex.

Von der Dunkelheit ins Licht

Seine Süchte, Stimmungsschwankungen und sein Jähzorn entfremden ihn von seinen Freunden.Als Elton Reid beim Betrug erwischt, trennen sie sich privat, bleiben aber geschäftlich verbunden. Nach einer Überdosis Pillen und einem Suizidversuch wird Elton ins Krankenhaus eingeliefert, muss aber sofort auf die Bühne im Dodger Stadium zurück. „Rocket Man“ begleitet diese dramatische Szene. Eltons Leben sinkt weiter in Drogen, Alkohol und Einsamkeit. Seine kurze Ehe mit Renate Blauel scheitert an seiner Homosexualität. Die Beziehungen zu seiner Mutter und Bernie zerbrechen.

Ein Herzinfarkt als Folge seiner Abhängigkeiten bringt Elton schließlich in die Reha.In der Reha erkennt Elton, dass er die Zustimmung seiner Eltern oder Reids nicht braucht. Er erneuert seine Freundschaft mit Bernie, der ihm neue Liedtexte bringt. Elton fürchtet, ohne Drogen oder Alkohol nicht kreativ sein zu können, schreibt aber „I’m Still Standing“ und kehrt erfolgreich zurück. Der Epilog zeigt, dass Elton seit über 28 Jahren nüchtern ist. Er bleibt mit Bernie befreundet und komponiert weiterhin mit ihm. Glücklich verheiratet mit David Furnish, hat er zwei Kinder.

Fazit und Kritik zum Film „Rocketman“

In „Rocketman„, Dexter Fletchers filmischer Hommage an Elton John, verwirklicht der britische Regisseur konsequent seine Vision. Der Film präsentiert sich als eine farbenfrohe Musical-Fantasie, die Elton Johns künstlerisches Genie feiert. Allerdings kratzt der Film nur an der Oberfläche des Menschen hinter der schillernden Persönlichkeit. Fletchers Werk glänzt durch seine visuelle Brillanz, doch die tieferen Einblicke in Elton Johns Persönlichkeit bleiben eher oberflächlich.

Die Handlung beleuchtet Elton Johns Kindheit als Reginald Dwight, geprägt von einer schwierigen Familienkonstellation. Seine musikalische Begabung führt ihn an die Royal Academy of Music und später zu einer beeindruckenden Bühnenkarriere. Die Zusammenarbeit mit Bernie Taupin, verkörpert durch Jamie Bell, und die Begegnung mit dem Musikmanager John Reid, gespielt von Richard Madden, markieren Wendepunkte in seiner Karriere. Trotz des kommerziellen Erfolgs werden Johns Kämpfe mit seiner Identität, seine einsamen Höhenflüge und der Umgang mit Ruhm und Sucht thematisiert. Fletcher setzt diese Stationen von Elton Johns Leben in dramatische, musikalisch untermalte Szenen um.

Obwohl „Rocketman“ Fletchers künstlerische Fähigkeiten und Taron Egertons beeindruckende Darstellung des Musikgenies hervorhebt, bleibt der Film in gewissem Maße an der Oberfläche. Er zeigt zwar die Höhen und Tiefen von Elton Johns Karriere, konzentriert sich aber mehr auf die Show-Aspekte seines Lebens. Dies führt dazu, dass der Zuschauer zwar in eine Welt voller Glitzer und Glamour entführt wird, aber nur wenig über den echten Menschen hinter dem Star erfährt. Fletcher gelingt es zwar, die schillernde Welt Elton Johns auf die Leinwand zu bringen, aber das innere Ringen und die persönliche Entwicklung des Künstlers bleiben eher im Hintergrund.

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