Spiel mir das Lied vom Tod

Spiel mir das Lied vom Tod„, ein Klassiker des Italowesterns, beginnt mit einer ikonischen Szene, die die Essenz des Films einfängt. In der Hitze einer verlassenen Bahnstation kreuzen sich die Wege von drei Revolvermännern und einem mysteriösen Fremden, dem Mundharmonikaspieler. Diese Begegnung setzt eine Geschichte voller Rache und Intrigen in Gang. Die karge Landschaft und die schroffe Atmosphäre bilden die perfekte Bühne für ein Drama, in dem Moral und Gesetz auf die Probe gestellt werden.

Dauer: 165 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Sergio Leone
Produzenten: Fulvio Morsella
Hauptdarsteller: Keenan Wynn, Frank Wolff, Lionel Stander
Nebendarsteller: Gabriele Ferzetti, Frank Wolff, Keenan Wynn
Genre: Western
Studio: Paramount Pictures
Sprachen: Deutsch, English

In diesem Film von Sergio Leone treffen unterschiedliche Charaktere mit komplexen Motivationen aufeinander. Henry Fonda, bekannt für seine Rollen als Held, überrascht als gnadenloser Antagonist Frank. Claudia Cardinale verkörpert Jill, eine Frau, die in die rauhe Welt des Westens hineingezogen wird. Ihr Schicksal verwebt sich mit dem des geheimnisvollen Mundharmonikaspielers, gespielt von Charles Bronson, und des charmanten Banditen Cheyenne, dargestellt von Jason Robards. Gemeinsam bilden sie das Zentrum eines epischen Konflikts, der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen lässt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Spiel mir das Lied vom Tod“ ist ein legendärer Italowestern aus dem Jahr 1968, inszeniert von Sergio Leone. Dieser Film, auch bekannt als „Once Upon a Time in the West“, erlangte schnell Kultstatus. Er zeichnet sich durch eine italienisch-US-amerikanische Koproduktion aus und zählt zu den erfolgreichsten Werken des Genres. Seine Premiere feierte der Film am 21. Dezember 1968 in Rom, bevor er im August 1969 in Deutschland anlief.

Der Film glänzt mit einem Ensemble hochkarätiger Schauspieler. Henry Fonda verkörpert Frank, während Claudia Cardinale als Jill McBain auftritt. Charles Bronson spielt „Mundharmonika“, Jason Robards ist als Cheyenne zu sehen, und Gabriele Ferzetti übernimmt die Rolle des Mr. Morton. Sergio Leone führte Regie, unterstützt von einem Team, zu dem Drehbuchautoren wie Dario Argento und Sergio Donati gehörten. Für die unvergessliche Musik zeichnete Ennio Morricone verantwortlich.

Die Dreharbeiten fanden an mehreren exotischen Orten statt. Außenaufnahmen entstanden in der spanischen Wüste von Tabernas und am Bahnhof von La Calahorra. Innenaufnahmen wurden in den Cinecittà-Studios in Rom gedreht. Auch das Monument Valley in Arizona, bekannt durch John Ford, diente als Kulisse. Für seine herausragende Produktion und Darbietung wurde der Film mehrfach ausgezeichnet, darunter 2009 mit der Aufnahme ins National Film Registry.

Handlung und Story vom Film „Spiel mir das Lied vom Tod“

Im Südwesten der USA, Ende des 19. Jahrhunderts, beginnt „Spiel mir das Lied vom Tod“. Drei Revolvermänner erwarten am Bahnhof Cattle Corner Frank, ihren Anführer. Stattdessen trifft ein mysteriöser Mundharmonikaspieler ein. Die Männer versuchen ihn zu töten, aber er wehrt sich geschickt und überlebt, obwohl verletzt. Diese Szene setzt die Bühne für einen komplexen Racheplot. Gleichzeitig bereitet der Farmer Brett McBain ein Fest für seine neue Frau Jill vor. Doch die Idylle wird brutal zerstört, als Frank und seine Bande McBain und seine Kinder töten. Diese Gewalttat offenbart Franks brutale Natur und macht die McBain-Farm zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.

Jill, eine ehemalige Prostituierte, kommt in der Stadt Flagstone an, um ein neues Leben zu beginnen. Da niemand sie abholt, reist sie allein zur Farm Sweetwater. Unterwegs begegnet sie Arbeitern und Cheyenne, einem entflohenen Banditen. Cheyenne tötet seine Bewacher und trifft auf den Mundharmonikaspieler. Jill erreicht die Farm, wo sie die ermordete Familie vorfindet. Trotz der Tragödie entscheidet sie sich, die Farm weiterzuführen. Dieser Abschnitt verdeutlicht Jills Mut und Entschlossenheit und webt ein Netz aus Beziehungen und Intrigen.

Allianzen und dunkle Geheimnisse

Der Sheriff verdächtigt Cheyenne des Mordes, aber bei einem Besuch auf der Farm erkennt Jill, dass er kein kaltblütiger Mörder ist. Diese Interaktion zeigt eine andere Seite von Cheyenne und deutet auf eine mögliche Allianz hin. Gleichzeitig entsteht eine weitere Handlungsstränge um Morton, einen Eisenbahnmagnaten, und Frank. Morton, von Knochentuberkulose geplagt, möchte seine Bahnstrecke vollenden. Er konfrontiert Frank wegen McBains Ermordung und Franks Plan, sich die Farm anzueignen. Der Mundharmonikaspieler erreicht Sweetwater und tötet Franks Männer. Jills Nachricht an Frank führt den Namenlosen in eine Falle, aus der Cheyenne ihn befreit.

Jill entdeckt McBains Pläne, eine Stadt zu bauen, da die Eisenbahnstrecke zwangsläufig durch Sweetwater führen muss. Der Namenlose und Cheyenne beginnen mit dem Bau. Parallel dazu beginnt Jill ein Verhältnis mit Frank, um sich zu schützen, obwohl er den Mord an ihrer Familie gesteht. Ihre Beziehung zu Frank ist komplex, doch Jill bleibt stark. In einer öffentlichen Auktion schlägt der Mundharmonikaspieler Frank ein Schnippchen, indem er die Farm kauft und Cheyenne ausliefert. Cheyenne wird für eine Verlegung in ein entferntes Gefängnis in Mortons Zug gebracht.

Im finalen Showdown besiegt der Namenlose Frank in einem Duell. Eine Rückblende enthüllt, dass Frank den Bruder des Namenlosen brutal ermordet hat. Diese Offenbarung zeigt, wie tief die Rache des Namenlosen wurzelt. Währenddessen trifft Cheyenne auf der McBain-Farm ein, wo Jill auf den Namenlosen wartet. Er erklärt ihr, dass der Namenlose ein Wanderer ist und weiterziehen wird. Tatsächlich verlässt der Namenlose Sweetwater nach seinem Sieg. Jill bleibt zurück, blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und versorgt die Arbeiter mit Erfrischungen, ein Symbol für ihren neuen Anfang und die Verwirklichung von McBains Traum.

Fazit und Kritik zum Film „Spiel mir das Lied vom Tod“

Spiel mir das Lied vom Tod„, ein Film von Sergio Leone, eröffnet mit einer eindringlichen Szene in einer verlassenen Bahnstation. Drei Männer warten, während ein alter Bahnwärter ängstlich durch eine Türöffnung späht. Ein Telegramm unterbricht die Stille. Die Spannung steigt, als eine Fliege auf dem Gesicht eines Mannes namens Snaky landet. Diese Szene symbolisiert das Zusammentreffen verschiedener Welten: Eisenbahn, Wilder Westen, rohe Gewalt und Geldmacht. Die Eisenbahn verkörpert die anbrechende Moderne, die die bestehenden sozialen Strukturen verändert. Die Figur des Henry Fonda als skrupelloser Mörder Frank steht in starkem Kontrast zu seinen früheren Rollen als ehrenhafter Amerikaner.

Die Charaktere verfolgen jeweils eigene Träume und Ziele. Morton, der sterbenskranke Eisenbahnmagnat, strebt danach, seine Bahnstrecke fertigzustellen. Frank hingegen träumt von Geld und Einfluss. Jill, die neu verheiratete Witwe McBains, kommt auf der Farm an und findet nur Verzweiflung und Tod. In diesem Film von Leone existiert die Idee der Familie nur, um zerstört zu werden. Sie steht für Gemeinschaft, Vertrauen und Zuneigung, Elemente, die in Leones brutaler Welt keinen Platz haben. Der Film zerstört gnadenlos die Illusion jeder Form von Gemeinschaft oder familialer Bindung.

Der Film porträtiert den Aufstieg des amerikanischen Kapitalismus, personifiziert durch die unaufhaltsam voranschreitende Eisenbahn. Diese Metapher für die neue Ära offenbart sich in ihrer ganzen Gewalttätigkeit, die noch als Freiheit missverstanden wird. Harmonica, der mysteriöse Hauptcharakter, scheint der Einzige zu sein, der die tragischen Konsequenzen dieser neuen Zeit erahnt. Sein Schicksal bleibt eng mit der alten Welt verbunden, in der persönliche Rache und Konflikte vorherrschen. Leone, der das Westerngenre eigentlich verlassen wollte, dekonstruiert es in diesem Werk, indem er den Mythos des amerikanischen Traums entlarvt.

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