Pretty Woman

In „Pretty Woman“ entdecken wir eine ungewöhnliche Version des klassischen Cinderella-Märchens. Der Film bringt uns in das schillernde Zentrum des amerikanischen Kapitalismus, wo eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer Prostituierten und einem Geschäftsmann erzählt wird. Dabei liegt der Fokus auf dem Mut, einen unkonventionellen Pfad zu gehen, mit der Liebe als treibender Kraft und Belohnung.

Dauer: 119 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Garry Marshall
Produzenten: Arnon Milchan, Steven Reuther
Hauptdarsteller: Julia Roberts, Richard Gere
Nebendarsteller: Hector Elizondo
Genres: Komödie, Romantik
Studio: Disney
Sprachen: Deutsch, English

In der Welt der modernen romantischen Komödie nimmt „Pretty Woman“ eine Sonderstellung ein. Der Film verzichtet auf überflüssige Albernheiten und wirkt trotzdem charmant und humorvoll. In der Atmosphäre von Glanz und Glamour der Geschäftswelt wächst eine berührende Liebesgeschichte heran. So schafft es „Pretty Woman“, den Zuschauer in den Bann einer Welt zu ziehen, in der Liebe und Geld auf scheinbar unmögliche Weise verschmelzen.

Regie, Drehorte und Besetzung von „Pretty Woman“

Pretty Woman„, eine romantische Komödie, kam 1990 auf die große Leinwand. Regie führte Garry Marshall, während J.F. Lawton das Drehbuch schrieb. Arnon Milchan und Steven Reuther agierten als Produzenten. In den Hauptrollen waren Richard Gere als Edward Lewis und Julia Roberts als Vivian Ward zu sehen. Hector Elizondo spielte Hotelmanager Bernard „Barney“ Thompson und Ralph Bellamy übernahm die Rolle des James Morse. Charles Minsky führte die Kamera und Raja Gosnell zusammen mit Priscilla Nedd-Friendly waren für den Filmschnitt zuständig. Die zauberhafte Filmmusik stammt von James Newton Howard.

Der Film hat eine interessante Hintergrundgeschichte. Ursprünglich trug das Projekt den Arbeitstitel „$3,000“, bezogen auf die Summe, die Vivian für ihre Liebesdienste von Edward Lewis erhalten sollte. Später erfolgte die Umbenennung in „Pretty Woman“ nach dem berühmten Lied von Roy Orbison aus dem Jahr 1964. Bevor Richard Gere die Rolle des Edward Lewis übernahm, waren Schauspieler wie Christopher Reeve und Al Pacino im Gespräch. Die Wahl für die Rolle der Vivian fiel schließlich auf Julia Roberts, nachdem mehrere bekannte Schauspielerinnen die Rolle abgelehnt hatten.

Ursprünglich war in der Handlung kein Happy End vorgesehen. Nach mehreren Überarbeitungen des Drehbuchs von J. F. Lawton durch die Autoren Stephen Metcalfe, Robert Garland und Barbara Benedek, fand die Geschichte jedoch ihren bekannten Ausgang. Die Dreharbeiten begannen im Juli 1989 und endeten im Oktober desselben Jahres. Der Film, mit einem Budget von 14 Millionen Dollar produziert, spielte weltweit 463 Millionen Dollar ein und wurde damit zum Kassenschlager. Er war der meistgesehene Film des Jahres 1990 in Deutschland. Die TV-Erstausstrahlung erreichte eine beachtliche Einschaltquote von 18 Millionen Zuschauern. Der Erfolg des Films mündete schließlich in eine Musical-Adaption, die nach einigen Aufführungen am Broadway ihre Europa-Premiere im September 2019 in Hamburg hatte.

Handlung & Story vom Film „Pretty Woman“

Edward Lewis, ein gewiefter Unternehmer aus New York, verdient sein Geld mit dem Aufkauf und Zerschlagen finanziell angeschlagener Unternehmen. Als seine Freundin Jessica, frustriert von der ständigen Begleitung Edwards auf Geschäftsreisen, die Beziehung beendet, findet er sich in einem emotionalen Tiefpunkt wieder. Bei einer verirrten Fahrt durch das Rotlichtviertel von Hollywood trifft er auf die Prostituierte Vivian Ward. Edwards Unfähigkeit, den Schaltwagen zu steuern, führt dazu, dass er Vivian bittet, ihn zu seinem Hotel zu fahren. Beeindruckt von ihrer Direktheit, entscheidet er impulsiv, sie für die Nacht zu engagieren.

Edward nimmt Vivian am nächsten Tag mit zu einer Reihe von Geschäftstreffen. Er beabsichtigt, das Schiffbauunternehmen von James Morse zu kaufen. Für ihre Rolle als seine Begleiterin bietet er Vivian 3.000 Dollar und eine komplett neue Garderobe an. Sie ist begeistert von dem Angebot und willigt ein, ist aber beim Einkaufen im exklusiven Rodeo Drive aufgrund ihrer Herkunft Diskriminierungen ausgesetzt. Barney, der Manager des Hotels, kommt ihr zu Hilfe und lehrt sie die richtige Etikette, während er sie beim Kauf eines Kleides für ein wichtiges Geschäftsessen unterstützt.

Eifersucht

Während des Dinners bemerkt Edward die Veränderung in Vivian und öffnet sich ihr gegenüber mehr. Er erzählt ihr von seiner entfremdeten Beziehung zu seinem verstorbenen Vater und von seinen Geschäftspraktiken. Vivian beeindruckt Edwards Geschäftspartner und auch ihn selbst, trotz des Misstrauens von James und seinem Enkel David gegenüber Edwards Absichten. Später wird Edward eifersüchtig, als er Vivian mit David sprechen sieht und gibt zu, dass ihre unkomplizierte Art einen positiven Einfluss auf ihn hat.

Als Edwards Anwalt Phillip Vivian irrtümlicherweise für eine Firmenspionin hält, enthüllt Edward die wahre Natur ihrer Beziehung. Phillip macht Vivian später jedoch einen unangemessenen Vorschlag, was Vivian verletzt. In einer weiteren Geste der Wiedergutmachung nimmt Edward Vivian mit auf eine Privatreise, um die Oper „La Traviata“ zu sehen. Die Geschichte der Oper, in der sich eine Prostituierte in einen reichen Mann verliebt, berührt Vivian zutiefst und sie gesteht Edward ihre Liebe zu ihm, als sie glaubt, er schlafe.

Der Ritter in schillernder Rüstung

Als die Zeit für Edwards Rückkehr nach New York naht, bietet er Vivian an, ihr zu helfen, ein neues Leben abseits der Straße zu beginnen. Er bietet ihr eine Wohnung und ein monatliches Taschengeld an und verspricht, sie regelmäßig zu besuchen. Vivian fühlt sich durch das Angebot beleidigt und lehnt ab. Sie erinnert sich an ihre Kindheitsträume von einem Ritter, der sie rettet. Edward trifft eine Geschäftsentscheidung, die sein bisheriges Verhalten widerspiegelt und beschließt, mit James zusammenzuarbeiten, um seine Firma zu retten, anstatt sie zu zerstückeln.

Phillip ist wütend über Edwards Entscheidung und gibt Vivian die Schuld an der Veränderung. In seiner Wut versucht er, Vivian zu vergewaltigen, doch Edward kommt gerade rechtzeitig, um sie zu retten. Nachdem er seine Geschäfte in Los Angeles abgeschlossen hat, bittet Edward Vivian, noch eine Nacht bei ihm zu bleiben, betont jedoch, dass sie dies nur tun sollte, wenn sie es möchte. Vivian lehnt ab und geht. Edward, getrieben von seiner neu entdeckten Liebe, beschließt, sie nicht gehen zu lassen und eilt ihr nach, um ihr seine Liebe zu gestehen, genau wie der Ritter in Vivians Kindheitsträumen.

Fazit und Kritiken zum Film „Pretty Woman“

Pretty Woman„, ein Klassiker des modernen romantischen Kinos, gleicht einem Märchen neu interpretiert. Die Liebesgeschichte zwischen der Prostituierten Vivian und dem Geschäftsmann Edward stellt ein Cinderella-Szenario in den ungewöhnlichen Kontext der pulsierenden amerikanischen Geschäftswelt. Tief in das pulsierende Herz des Kapitalismus eingebettet, präsentiert der Film seine einzigartige Interpretation der Märchenmetapher. Dieser besondere Weg wird nicht nur durch Entschlossenheit und Mut beschritten, sondern auch durch die Liebe als treibende Kraft und ultimative Belohnung markiert.

Ein wesentlicher Aspekt, der „Pretty Woman“ von anderen romantischen Komödien wie zum Beispiel „Love Is All You Need“ abhebt, ist die Abwesenheit von Klischees und Unwahrheiten. Die Erzählung findet in der glitzernden Welt des Reichtums und der Geschäftigkeit statt, ohne die hässlichen Aspekte der Geschäftswelt zu verbergen. Trotz der scheinbaren Kälte und Gefühllosigkeit dieser Welt findet die Liebe ihren Weg, beeinflusst sogar die Arbeitsweise von Edward und führt ihn dazu, seine geschäftlichen Pläne aufzugeben. Die Unterstützung, die Vivian vom Hotelmanager Thompson erhält, bildet eine warme und wohlwollende Gegenkraft zu den Ablehnungen, die sie in den hochpreisigen Geschäften erlebt.

Im Kern bleibt „Pretty Woman“ jedoch ein Märchen, indem es das Konzept der Liebe über das des Geldes stellt. Trotz der finanziellen Transaktionen, die die Beziehung zwischen Vivian und Edward ursprünglich charakterisieren, verlangt Vivian letztendlich nach einem „Ich liebe dich“ anstelle von „Ich kaufe dich“. Der Film schafft es, Liebe und Geld harmonisch zu verbinden, wobei Geld zur Nebensache wird und die Liebe in den Vordergrund rückt. So gelingt es Hollywood, uns Zuschauer immer wieder zu berühren und uns in den Bann dieser romantischen Geschichten wie „Pretty Woman“ zu ziehen.

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