The Happytime Murders (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Die Schattenwelt von Hollywood hat oft mehr zu bieten als nur glitzernde Sterne und glamouröse Premieren. In „The Happytime Murders“ werden diese Schatten auf eine Art und Weise beleuchtet, die man kaum erwartet hätte: durch das bunte, faserige Fell von Puppen. Sie teilen sich die Straßen mit Menschen, leben, lieben und leiden. Doch Gleichberechtigung? Ein fernes Ziel. In einer solchen Welt sind Konflikte vorprogrammiert. Puppen, die den menschlichen Blicken und Vorurteilen standhalten müssen, sind die heimlichen Helden dieses Films.

Dauer: 91 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Brian Henson
Produzenten: Melissa McCarthy, Brian Henson, Jeffrey Hayes, Ben Falcone
Hauptdarsteller: Melissa McCarthy, Elizabeth Banks, Maya Rudolph
Genres: Komödie, Krimi
Studio: STX Entertainment
Sprachen: Deutsch, English

Während Puppen-Detektiv Phil Philips sich in den dunklen Gassen Hollywoods bewegt, erleben wir ein L.A., das sich hinter Masken verbirgt. Die komplexen Beziehungen zwischen Puppen und Menschen treten hervor. Ein Hauch von Film-Noir umgibt „The Happytime Murders“. Man spürt das knisternde Drama, das in jeder Szene lauert, und erwartet gespannt den nächsten Schritt von Philips und seinen bunten Gefährten.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

The Happytime Murders„, eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2018, besticht durch die Kombination von menschlichen Darstellern und Puppen. Brian Henson, Sohn des legendären Jim Henson, führte Regie, während Stars wie Melissa McCarthy, Elizabeth Banks und Maya Rudolph vor der Kamera glänzten. Die Kreation resultiert aus einer Idee der Jim Henson Co., die bereits 2008 das Projekt ankündigte, und wurde schließlich von Produktionsfirmen wie Lionsgate und STX Entertainment realisiert.

Brian Henson erklärte im Making-of des Films, dass er mit „The Happytime Murders“ einen Einblick in die unerwartete und oft humorvolle Welt der Puppen geben wollte, wenn Kinder nicht zusehen. Sein Vater, Jim Henson, hatte immer eine humorvolle Seite, die er hinter der Kamera mit seinen Muppets-Kollegen zeigte. Trotz dieser nostalgischen Note und einer interessanten Entstehungsgeschichte, stieß der Film auf negative Kritiken. Kritiker beschrieben ihn als grob, unlustig und in einigen Punkten als problematisch.

Die gemischte Rezeption spiegelte sich auch in den Auszeichnungen wider. „The Happytime Murders“ erhielt sechs Nominierungen für die Goldene Himbeere 2019, wobei Melissa McCarthy in der Kategorie „Schlechteste Schauspielerin“ gewann. Interessanterweise erhielt sie jedoch gleichzeitig den Himbeeren-Erlöser-Preis für ihre Oscar-nominierte Rolle in „Can You Ever Forgive Me?“, was zeigt, dass Kunst oft subjektiv ist.

Inhalt und Handlung vom Film „The Happytime Murders“

In einer alternativen Realität, in der Menschen und Puppen zusammenleben, wird Phil Phillips, einst der erste Marionettenpolizist von LAPD, später aber zum Privatdetektiv, von Sandra White beauftragt. Sandra, eine Marionette, möchte die Identität ihres Erpressers erfahren. Also folgt Phil einer heißen Spur, die in einem schmierigen Puppen-Pornoladen endet. Als er sich im Hinterzimmer umsieht, fallen Schüsse und ein Massaker fordert mehrere Leben. Eines der Opfer ist Mr. Bumblypants, ein Star aus der Fernsehserie „The Happytime Gang“.

Die Polizei kommt rasch zum Tatort. Hier trifft Phil auf seine ehemalige Partnerin, Detective Connie Edwards. Ein Rückblick zeigt die tragische Vergangenheit des Duos. Phil hatte einst versucht, eine gefährliche Puppe zu erschießen, traf aber eine andere unschuldige Puppe. Dieser Vorfall kostete ihn seinen Job und führte zum Verbot von Marionettenpolizisten. Während Edwards von einem Raubüberfall ausgeht, ist sich Phil sicher, dass es ein geplanter Mord war. Und tatsächlich: Die Mordserie reißt nicht ab. Larry, Phils Bruder und ebenfalls Darsteller der „Happytime Gang“, wird das nächste Opfer.

Die Explosion

Das Ermittlerduo verdächtigt einen unbekannten Täter, der die Schauspieler der „Happytime Gang“ auslöscht, um an ihre Tantiemen zu gelangen. Ihre Recherchen führen sie zu Lyle, einem weiteren Darsteller der Show, der tragischerweise vor Phils Augen ermordet wird. Nachdem er Sandra nahekommt, sucht Phil Jenny auf – die einzige menschliche Darstellerin der „Happytime Gang“ und Phils Ex-Freundin. Doch bevor er sie warnen kann, explodiert ihr Auto. Die Polizei findet Phil am Tatort und macht ihn zum Hauptverdächtigen.

Phil flüchtet sich zu Edwards. Gemeinsam entdecken sie ein weiteres Verbrechen: Goofer, Mitglied der „Happytime Gang“, wurde offenbar ermordet. Bei Ezra und Cara, den zwei verbleibenden Darstellern, erleben sie den nächsten Schock: Beide wurden brutal ermordet. Das FBI schaltet sich ein, nimmt beide fest und trennt sie. Sandra konfrontiert Phil und behauptet, er habe aus Eifersucht getötet. Ein komplizierter Plan nimmt Kontur an, bei dem Phils vergangenes Fehlverhalten eine zentrale Rolle spielt.

Während Phil inhaftiert ist, sucht Edwards nach Beweisen für seine Unschuld. Sie findet heraus, dass Sandra von Rache getrieben wird: Phil hat in der Vergangenheit ihren Vater versehentlich erschossen. Allerdings verliert Edwards durch eine Explosion wichtige Beweise, die Phil entlasten könnten. Doch sie lässt sich nicht entmutigen, befreit Phil und gemeinsam eilen sie zum Flughafen, um Sandra zu stoppen. Hier offenbart sich die gesamte Wahrheit: Sandra wollte, dass Phil leidet. Jenny, die als tot geglaubt wurde, ist Teil des Plans. Doch als Sandra die volle Kontrolle erlangen will, wehrt sich Phil erfolgreich. Mit einem gezielten Schuss beendet er Sandras Racheakt.

Die Geschichte nimmt schließlich eine positive Wendung. Edwards wird wieder in den Polizeidienst aufgenommen und das Verbot von Marionettenpolizisten wird aufgehoben. Phil erhält seine alte Position zurück und findet in seiner Sekretärin Bubbles eine neue Liebesbeziehung.

Filmkritik und Rezension von „The Happytime Murders“

In Brian Hensons „The Happytime Murders“ treffen Welten aufeinander. Menschen und Puppen leben Seite an Seite, doch Gleichberechtigung ist ein fernes Ideal. Phil Philips, der einzige Puppen-Polizist in der Geschichte, wandert nach einer unrühmlichen Entlassung in den dunklen Bereich der Privatdetektive. Ein Fall von Erpressung führt ihn geradewegs in ein blutiges Puppenmassaker. Das Puzzle vervollständigt sich, als der Mörder seine Aufmerksamkeit auf alte TV-Stars richtet. Phil steht jedoch nicht allein da, auch wenn seine Ex-Kollegin und Mensch, Connie Edwards, ihm eher Steine in den Weg legt.

Henson, bekannt durch die legendäre Jim Henson Company, wählt einen düsteren Ansatz. Er spielt mit Elementen des Film-Noir und bringt gleichzeitig explizite Gags ins Spiel. Während die deutsche Version mit renommierten Synchronsprechern wie Oliver Rohrbeck punktet, ist es Dietmar Wunders Stimme, die dem Detektiv Phil Charakter verleiht. Er weckt Erinnerungen an legendäre Detektivgeschichten und zieht Zuschauer in den Bann. Aber trotz des engagierten Voice-Over-Designs lässt Hensons Drehbuch Wünsche offen. Der Versuch, mit wiederholten, expliziten Witzen zu punkten, wirkt ermüdend und drängt die interessanten Noir-Elemente in den Hintergrund.

Die Kulisse, in der Menschen und Puppen interagieren, birgt großes Potenzial. Doch Hensons Behandlung dieses Settings kratzt oft nur an der Oberfläche. Die darstellerische Brillanz von Maya Rudolph als Bubbles ist jedoch hervorzuheben. Inmitten des Chaos bringt sie mit subtilem Humor und Nonchalance den wahren Witz auf die Leinwand. Während Melissa McCarthy ungenutzt bleibt, demonstriert die Henson Company ihr meisterliches Können in der Darstellung der Puppen. Sie fügen sich harmonisch in die Realität ein, und ihre glaubwürdige Präsenz bleibt einer der wenigen, aber denkwürdigen Höhepunkte des Films.

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