The King’s Man: The Beginning (2021) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„The King’s Man: The Beginning“ taucht tief in die Ursprünge der berühmten Kingsman-Organisation ein, einem Geheimdienst, der in den vorherigen Filmen der Reihe für seine stilvolle und oft überdrehte Herangehensweise an Spionage und Action bekannt wurde. Regisseur Matthew Vaughn, der auch die ersten beiden Filme der Serie inszenierte, nimmt uns dieses Mal mit auf eine Zeitreise in die Ära des Ersten Weltkriegs. Er verwebt historische Ereignisse und Figuren mit einer fiktiven Erzählung, die die Gründung der Kingsman-Agentur beleuchtet. Dabei bleibt der Film seinem Erbe treu, indem er eine Mischung aus halsbrecherischer Action, schwarzem Humor und einer Prise britischer Eleganz bietet.
Dauer: | 130 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2021 |
Regie: | Matthew Vaughn |
Produzenten: | Matthew Vaughn, David Reid, Adam Bohling |
Hauptdarsteller: | Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Rhys Ifans |
Nebendarsteller: | Matthew Goode, Tom Hollander, Harris Dickinson |
Genre: | Action & Abenteuer |
Studio: | 20th Century Studios, Marv Studios, Cloudy Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während die ersten beiden „Kingsman“-Filme eine moderne Interpretation des Spionagegenres darstellten, setzt „The King’s Man: The Beginning“ auf ein historisches Setting, um die Entstehung der Organisation zu ergründen. Ralph Fiennes übernimmt die Rolle des Herzogs von Oxford, der nach einer persönlichen Tragödie ein privates Spionagenetzwerk gründet. Sein Ziel ist es, den Ersten Weltkrieg zu verhindern und seinen Sohn vor den Schrecken des Krieges zu bewahren. Der Film versucht, die Balance zwischen dem typischen Kingsman-Humor und einer ernsteren, fast dramatischen Erzählweise zu finden, was zu einer interessanten, wenn auch manchmal inkonsistenten Mischung führt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„The King’s Man: The Beginning“ entführt das Publikum in die Anfänge der berühmten Kingsman-Organisation. Regie führte Matthew Vaughn, der auch das Drehbuch zusammen mit Karl Gajdusek verfasste. Der Film, ein Prequel zu den vorherigen Teilen der Kingsman-Reihe, basiert lose auf der Comicreihe von Dave Gibbons und Mark Millar. Mit einer Laufzeit von 131 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16, kam der Film am 22. Dezember 2021 in den USA und am 6. Januar 2022 in Deutschland in die Kinos.
Das Ensemble glänzt mit hochkarätigen Darstellern wie Ralph Fiennes, Harris Dickinson und Gemma Arterton. Rhys Ifans verkörpert den berüchtigten Grigori Rasputin, während Tom Hollander gleich drei Rollen übernimmt. Die Dreharbeiten starteten im Januar 2019 in Großbritannien und fanden später auch in Italien statt. Ursprünglich sollte der Film im Februar 2020 erscheinen, doch aufgrund von Nachdrehs und der COVID-19-Pandemie verschob sich der Kinostart mehrmals.
Matthew Vaughn, inspiriert durch den Film „Der Mann, der König sein würde“, kündigte das Prequel bereits im Juni 2018 an. Er strebte eine Balance zwischen dem humorvollen Ton der Kingsman-Filme und historischer Genauigkeit an. Die Musik stammt von Matthew Margeson und Dominic Lewis, während Ben Davis die Kamera führte, bevor er das Projekt verließ. Der Schnitt lag in den Händen von Jason Ballantine und Robert Hall.
Inhalt und Handlung vom Film „The King’s Man: The Beginning“
Im Jahr 1902 erlebt der britische Aristokrat Orlando, Herzog von Oxford, eine Tragödie. Während er, seine Frau Emily und ihr kleiner Sohn Conrad für das Britische Rote Kreuz in einem südafrikanischen Konzentrationslager arbeiten, wird Emily tödlich verwundet. Vor ihrem Tod nimmt sie Orlando das Versprechen ab, Conrad nie wieder Krieg erleben zu lassen. Zwölf Jahre später hat Orlando ein privates Spionagenetzwerk aufgebaut. Es besteht aus Hausangestellten wie Shola und Polly und dient dem Schutz des Britischen Empire. Conrad möchte in die Armee, doch sein Vater verbietet es ihm und überzeugt sogar den Kriegsminister Lord Kitchener, ihn davon abzuhalten.
Orlando und Conrad reisen auf Wunsch von Kitchener mit Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie durch Sarajevo. Dort rettet Conrad den Erzherzog vor einer Bombe, die der serbische Terrorist Gavrilo Princip gezündet hat. Später erschießt Princip den Erzherzog und seine Frau. Orlando findet heraus, dass eine Gruppe namens „The Flock“ hinter dem Attentat steckt. Sie planen, die großen Reiche gegeneinander auszuspielen. Ihr Anführer ist der mysteriöse „Shepherd“, und zu seinen Mitarbeitern gehört der russische Mystiker Grigori Rasputin.
Die Reise nach Russland
Rasputin vergiftet den kleinen Sohn des Zaren, Alexei, und verspricht, ihn zu heilen, wenn Russland sich aus dem Krieg zurückzieht. Conrad erfährt von Rasputins Manipulationen und warnt Kitchener. Doch Kitcheners Schiff wird torpediert und er stirbt. Orlando, Shola, Polly und Conrad reisen nach Russland und töten Rasputin. Conrad, nun 19 Jahre alt, besteht darauf, in die Armee einzutreten, sehr zum Entsetzen seines Vaters.
Um die USA vom Kriegseintritt abzuhalten, sendet Erik Jan Hanussen das Zimmermann-Telegramm. Es ermutigt Mexiko, in die USA einzumarschieren. Polly entschlüsselt die Nachricht, aber Präsident Wilson weigert sich, ohne konkrete Beweise in den Krieg einzutreten. Der Shepherd rekrutiert Lenin, um den Zaren zu stürzen. Conrad tritt gegen den Willen seines Vaters in die Armee ein und wird nach London geschickt. Er tauscht den Platz mit einem schottischen Soldaten und wird bei einer Mission im Niemandsland erschossen.
Orlando erfährt, dass Wilson erpresst wird und beschließt, die Beweise zurückzuholen. Er besiegt Mata Hari und findet heraus, dass der Shepherd eigentlich Morton ist, der seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat. Nach einem Kampf tötet Orlando Morton. Wilson tritt in den Krieg ein. Ein Jahr später gründet Orlando den Kingsman Tailor Shop als Tarnung für seine Organisation. In einer Abspannszene übernimmt Hanussen die Shepherd-Organisation und stellt Lenin Adolf Hitler vor.
Filmkritik und Rezension von „The King’s Man: The Beginning“
Matthew Vaughn, der Regisseur hinter den ersten beiden „Kingsman“-Filmen, bringt mit „The King’s Man: The Beginning“ ein Prequel auf die Leinwand, das die Gründungsgeschichte der Kingsman-Organisation erzählt. Der Film spielt während des Ersten Weltkriegs und bietet einige skurrile Ideen, wie zum Beispiel die Darstellung von Rhys Ifans als Rasputin oder die Theorie, dass schottische Nationalisten den Krieg ausgelöst haben könnten. Trotz dieser absurden Elemente nimmt sich das Prequel erstaunlich ernst, was dem Film nicht immer guttut. Diese neue Schwere wirkt oft wie ein Ballast, der die Dynamik des Films bremst.
Orlando will seinen Sohn vor den Gefahren des Krieges schützen, während Conrad sich zur Armee melden möchte. Dieser Konflikt zwischen Vater und Sohn nimmt viel Raum ein und wirkt inmitten der sonst so überdrehten Action oft deplatziert. Zudem versucht der Film, eine Fülle von Handlungssträngen und Charakteren unterzubringen, was zu einer fragmentierten Erzählung führt. Viele der interessanten Figuren, darunter auch einige gespielt von namhaften Schauspielern, erhalten zu wenig Leinwandzeit, um wirklich Eindruck zu hinterlassen.
Trotz dieser Schwächen bietet der Film einige denkwürdige Momente. Besonders hervorzuheben ist eine Actionsequenz im Niemandsland, in der britische und deutsche Soldaten in einem lautlosen Duell aufeinandertreffen. Diese Szene, zusammen mit dem Ballett-Kampf gegen Rasputin, zeigt, dass der Film in seinen besten Momenten durchaus das Potenzial hat, an die Stärken der Vorgänger anzuknüpfen. Leider sind solche Szenen im Prequel eher die Ausnahme als die Regel. Insgesamt bleibt „The King’s Man: The Beginning“ hinter seinen Vorgängern zurück, sowohl in Bezug auf den Unterhaltungswert als auch die Kohärenz der Erzählung.