The Nun

Die Welt des Übernatürlichen, in der Glaube und Furcht sich verschmelzen. Dies ist das Versprechen von „The Nun„, dem neuesten Kapitel im erweiterten „Conjuring“-Universum. Dabei wandelt dieser Film auf einem schmalen Grat. Auf der einen Seite findet man eine tiefgründige Erzählung, die in den 1950er Jahren in einem abgelegenen rumänischen Kloster spielt. Auf der anderen Seite steht die düstere Atmosphäre, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Dauer: 96 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Corin Hardy
Produzenten: Peter Safran, James Wan
Hauptdarsteller: Demián Bichir, Taissa Farmiga, Jonas Bloquet
Nebendarsteller: Bonnie Aarons, Ingrid Bişu, Charlotte Hope
Genre: Horror
Studio: WARNER BROS.
Sprachen: Deutsch, English

Ein Priester mit einer schattenhaften Vergangenheit und eine Novizin am Rande ihrer endgültigen Gelübde werden vom Vatikan in dieses Kloster geschickt. Ihr Auftrag? Das mysteriöse Ableben einer Nonne zu klären. Doch nicht alles ist, wie es scheint. Bald schon wird das Duo mit unerklärlichen und finsteren Ereignissen konfrontiert, die ihre Glaubensfestigkeit auf die Probe stellen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

2018 erschien der Horrorfilm „The Nun„, unter der Regie von Corin Hardy. Dieser US-amerikanische Streifen bildet ein Spin-off zur berühmten Conjuring-Filmreihe und fokussiert auf die dämonische Nonne aus „Conjuring 2“. Die Veröffentlichung erfolgte durch Warner Bros. Pictures in Kooperation mit New Line Cinema, Atomic Monster Productions und The Safran Company. In den Hauptrollen brillieren Demián Bichir als Pater Burke, Taissa Farmiga als Schwester Irene und Bonnie Aarons in der Rolle der dämonischen Nonne. Mit einem Umsatz von über 370 Millionen US-Dollar zählt der Film zu den erfolgreichsten der Conjuring-Reihe.

Die Initialzündung für „The Nun“ erfolgte im Juni 2016. Damals berichtete der Hollywood Reporter über Pläne von Warner Bros. Pictures und New Line Cinema für ein Spin-off zu „The Conjuring 2“. Anfänglich sollte David Leslie Johnson das Drehbuch verfassen. Später übernahm jedoch Gary Dauberman diese Aufgabe. Peter Safran und James Wan traten erneut als Produzenten auf und Corin Hardy übernahm die Regie.

Das Casting für den Film nahm 2017 Gestalt an. Demián Bichir stand als erster Hauptdarsteller fest und verkörpert einen Priester. Taissa Farmiga, Jonas Bloquet, Charlotte Hope und Ingrid Bisu ergänzen das Staraufgebot. Mit einem Budget von 22 Millionen US-Dollar starteten die Dreharbeiten im Mai 2017 in Rumänien. Verschiedene Kulissen wie die Corvinilor-Burg in Hunedoara und Sighișoara in Transsylvanien dienten als beeindruckende Hintergründe. Nach 38 Drehtagen endeten die Aufnahmen im Juni 2017.

Handlung und Story vom Film „The Nun“

Im Jahr 1952 geraten zwei Nonnen in Rumänien, die im Kloster St. Cartha residieren, ins Visier einer finsteren, unsichtbaren Macht. Diese Bosheit zeigt sich in Form eines Dämons, welcher das Aussehen einer Nonne annimmt. Während einer der Nonnen, Schwester Victoria, vor dem dämonischen Angreifer flieht, begeht sie letztlich Selbstmord. Frenchie, eine Dorfbewohnerin, die das Kloster regelmäßig mit Vorräten versorgt, stolpert über die Leiche von Schwester Victoria.

Nachdem der Vorfall den Vatikan erreicht, sendet dieser Pater Burke und die Novizin Schwester Irene nach Rumänien. Ihre Mission: Den mysteriösen Umständen um Schwester Victorias Tod auf den Grund gehen. Dort begegnen sie Frenchie, finden den leblosen Körper Victorias und entnehmen einen Schlüssel aus ihrem Besitz. Sie treffen auf die Äbtissin, die sie informiert, dass die Abtei bei Nacht geschlossen bleibt und sie deshalb am nächsten Tag zurückkommen müssen. Doch in dieser dunklen Nacht hat Pater Burke ein unheimliches Erlebnis. Ein dämonisches Wesen vergräbt ihn lebendig, doch Schwester Irene kann ihn in letzter Sekunde retten.

Der Dämon Valak

Schwester Irene erfährt am darauffolgenden Tag mehr über das Kloster, als sie erneut die Abtei betritt. Sie begegnet den anderen Nonnen und erfährt von deren unablässigen Gebeten, welche dazu dienen, das böse Wesen fernzuhalten. Die ursprüngliche Abtei war einst eine Burg des Herzogs von St. Carta, eines Adeligen, der vom Okkultismus besessen war. Durch seine finsteren Machenschaften beschwor er den Dämon Valak. Doch christliche Ritter stoppten ihn, versiegelten den Dämon mithilfe einer Phiole mit Christi Blut. Die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs zerstörten jedoch diese Versiegelung, wodurch das Unheil erneut Einzug hielt.

Die Situation nimmt eine schockierende Wendung, als Schwester Irene von Valak attackiert wird. Sie stellt fest, dass all die Nonnen, mit denen sie interagierte, lediglich Illusionen waren. Tatsächlich war Schwester Victoria die letzte echte Nonne des Klosters und hatte sich geopfert, um zu verhindern, dass Valak von ihr Besitz ergreift. Das Trio – bestehend aus Irene, Burke und Frenchie – schlussfolgert, dass sie den Dämon nur stoppen können, indem sie die rituelle Versiegelung wiederherstellen. Mit dem zuvor gefundenen Schlüssel holen sie die heilige Phiole und setzen ihren Plan in die Tat um.

In der finalen Konfrontation wird Irene vom Dämon besessen, doch Frenchie handelt schnell und benutzt das Blut Christi, um sie zu retten. In einem intensiven Kampf gelingt es Irene, den Dämon zurückzudrängen und die Rissstelle erneut zu versiegeln. Trotz ihres scheinbaren Sieges gibt es einen düsteren Twist. Maurice, Frenchie’s richtiger Name, wurde während des Angriffs heimlich von Valak besessen. Zwei Jahrzehnte später wird ein weiterer Exorzismusversuch an Maurice von den berühmten Dämonologen Ed und Lorraine Warren durchgeführt. Dieser Vorfall leitet die berüchtigten Untersuchungen der Warrens im Perron-Haus ein.

Fazit und Kritik zum Film „The Nun“

The Nun“ trägt die Handschrift des Studios Warner Bros., das auf der Horror-Ebene Großes geleistet hat. Dennoch scheint sich Corin Hardys Werk als erste Enttäuschung in dieser Filmreihe herauszukristallisieren. Die Erzählung nimmt ihren Lauf in den 1950er Jahren, als Priester Burke den mysteriösen Selbstmord einer Nonne in einem rumänischen Kloster untersuchen soll. An seiner Seite ist die Novizin Victoria, die durch ihre besonderen Visionen Einblicke in das Übernatürliche zu haben scheint. Die beiden stoßen im Laufe ihrer Ermittlungen auf zahlreiche beunruhigende Entdeckungen im Kloster, dessen unheimliche Atmosphäre unmissverständlich ist.

Während der Film versucht, seine Verbindung zum „Conjuring“ durch Einblendungen entsprechender Sequenzen zu etablieren, wird schnell klar, dass „The Nun“ den Charme der Hauptfilme vermissen lässt. Der Film krankt vor allem an einem dürftigen Drehbuch, welches dem sonst talentierten Regisseur Hardy wenig Spielraum bietet. Hinzu kommt, dass die Charaktere, im Gegensatz zu früheren Filmen der Reihe, kaum Tiefe oder Entwicklung zeigen. Die Darsteller, einschließlich des oscarnominierten Damián Bichir und Taissa Farmiga, sind zwar lobenswert, aber ihre Rollen lassen sie im Regen stehen, insbesondere mit Figuren wie Frenchie, der merkwürdig deplatziert wirkt.

Trotz seiner Mängel rettet sich „The Nun“ durch beeindruckende Kulissen und einige bemerkenswerte Schauermomente. Die Produzenten investierten in eine detailreiche Ausstattung und drehten an echten rumänischen Schauplätzen, was dem Film ein authentisches Gefühl verleiht. Hardy’s Bemühen, weniger auf CGI und mehr auf praktische Effekte zu setzen, ist ebenfalls lobenswert. Einige Schauersequenzen, wie die eindrucksvoll inszenierte Lebendig-Begraben-Szene, heben den Film ein wenig aus der Versenkung. Doch trotz dieser positiven Aspekte kann „The Nun“ letztlich nicht verbergen, dass er nach langen 97 Minuten eher zu den schwächeren Beiträgen des „Conjuring“ zählt.

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