Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Einst schuf A. A. Milne eine Welt voller kindlicher Fantasie und Unschuld – den Hundert-Morgen-Wald, Heimat des liebenswerten Winnie Puuh und seiner Freunde. Doch in „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ von Regisseur Rhys Frake-Waterfield wird diese Idylle erschüttert. Mit einem Teenager Christopher Robin, der seine einstigen Weggefährten verlässt, entführt uns der Film in eine albtraumhafte Dystopie. Jene Freunde, so süß und harmlos in der Erinnerung, werden zu hungrigen Monstern, verlassen und getrieben von Verzweiflung und Wut.
Dauer: | 84 Min. |
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FSK: | ab 18 Jahren |
Jahr: | 2023 |
Regie: | Rhys Frake-Waterfield |
Produzenten: | Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield |
Hauptdarsteller: | Nikolai Leon, Craig David Dowsett, Chris Cordell |
Nebendarsteller: | Maria Taylor, Amver Doig-Thorne |
Genre: | Horror |
Studio: | Altitude Film Distribution |
Sprachen: | Deutsch, English |
„Winnie the Pooh: Blood and Honey“ liefert eine düstere Interpretation der geliebten Kindergeschichte. Er verwebt Horror- und Überlebens-Elemente, die den Zuschauer in den Bann ziehen. Auf der Flucht vor hungrigen Alpträumen entfaltet sich eine rasant fortschreitende Handlung, die keinen kaltlässt. Es bleibt die Frage: Wie weit können Freundschaft und Loyalität gehen, wenn der Überlebenskampf zum alles beherrschenden Thema wird?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Winnie the Pooh: Blood and Honey“ ist ein gewagtes Projekt des britischen Regisseurs Rhys Frake-Waterfield. Dieser Slasher-Film aus dem Jahr 2023 lässt ein bekanntes Kinderbuch in neuem Licht erscheinen. Rhys Frake-Waterfield zeigt sich nicht nur als Regisseur verantwortlich, sondern übernahm auch das Drehbuch und den Schnitt. Gemeinsam mit Scott Jeffrey produzierte er diesen Low-Budget-Film. Die Musik komponierte Andrew Scott Bell, während Vince Knight für die Kameraführung zuständig war. Als Hintergrund diente das Kinderbuch „Pu der Bär“ von A. A. Milne, dessen Urheberrechte 2022 größtenteils ausgelaufen waren.
Die Figur des Winnie Puuh spielt Craig David Dowsett, wobei Christopher Robin von Nikolai Leon verkörpert wird. Die restliche Besetzung besteht aus Chris Cordell als Ferkel und Maria Taylor, Natasha Rose Mills, Amber Doig-Thorne sowie Danielle Ronald in weiteren Rollen. Der Film setzt das beliebte Kinderbuch als Horrorkomödie um. Inspiriert wurde Waterfield dabei von Klassikern wie „Wrong-Turn“, „Slasher“ und „Texas Chainsaw Massacre“. In einer interessanten Wendung verzichteten die Macher auf Winnie Puuhs ikonisches rotes T-Shirt und ersetzten es durch einen Holzfälleranzug, um möglichen urheberrechtlichen Problemen mit Disney aus dem Weg zu gehen.
Die Premiere des Films fand am 15. Februar 2023 in den USA statt und erreichte die deutschen Kinos am 11. Mai 2023. Der Film hatte jedoch auch Kontroversen zu bewältigen. Insbesondere in Hongkong und Macau wurde der Film kurz vor der geplanten Veröffentlichung aus den Kino-Programmen genommen. Eine geschnittene Version, die die meisten Gore-Szenen entfernte, hatte bereits eine Freigabe von den lokalen Zensurbehörden erhalten. Als Hauptgrund für die Entfernung des Films aus den Kinos wurde politischer Druck aus China vermutet. Dort war Winnie Puuh nach der Veröffentlichung von „Christopher Robin“ (2018) zu einem Symbol des Widerstandes gegen die Kommunistische Einheitspartei geworden, was zu einem inoffiziellen Verbot der Figur geführt hatte.
Inhalt und Handlung vom Film „Winnie the Pooh: Blood and Honey“
Der britische Low-Budget-Horror-Splasher „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ nimmt seinen Ausgangspunkt im Hundert-Morgen-Wald, der Heimat des Teenagers Christopher Robin und seinen Kindheitsfreunden – Winnie Puuh, Ferkel, I-Aah, Kaninchen und Eule. Als Christopher für sein Medizinstudium aufs College geht, lässt er seine Freunde zurück. Diese haben nie gelernt, für sich selbst zu sorgen und verfallen, bedroht vom Verhungern, in einen Wahnsinn, der in der Tötung und dem Verzehr von I-Aah kulminiert. Zurück bleiben Winnie und Ferkel, die Rache schwören und beschließen, Menschen zur Nahrungsbeschaffung zu jagen und Christopher eine Lektion zu erteilen, sollte er in den Wald zurückkehren.
Rund fünf Jahre später kehrt Christopher mit seiner Verlobten Mary in den Wald zurück, um ihr seine einstigen Freunde vorzustellen. Bei ihrer Ankunft finden sie eine Holzhütte mit Vorratstöpfen voll Honig und Blut vor. Ihre Beunruhigung steigt, als sie in der Hütte alte Fotos von Christopher und der Puuh-Bande finden, auf denen das Gesicht des Jungen weggekratzt wurde. Ferkel überwältigt Mary, während Winnie Christopher niederringt und in einen verborgenen Teil des Waldes schleift, wo sie ihm die Überreste von I-Aah zeigen und ihn auspeitschen.
Die Studentinnen Maria, Jessica, Alice, Zoe und Lara ziehen derweil in ein nahegelegenes Ferienhaus ein. Ihre Freundin Tina geht währenddessen verloren und wird von Winnie getötet. Auch Lara fällt den Monstern zum Opfer, und die verbleibenden Frauen werden von Winnie und Ferkel im Haus gejagt und entführt.
Die Befreiung der Geisel
Maria und Jessica folgen den Monstern und können Christopher, Alice und eine weitere Geisel namens Charlene befreien. Während Charlene versucht, Ferkel zu erschießen, wird sie von Winnie überrascht und getötet. Alice gelingt es, Ferkel zu überwältigen, bevor sie von Winnie getötet wird. Maria und Jessica fliehen und treffen auf vier Männer, die von Winnie getötet werden. Maria versucht, Winnie mit ihrem Auto zu überfahren, verliert aber die Kontrolle und stößt gegen einen Baum. Winnie tötet Jessica, bevor Christopher in einem Auto auftaucht und ihn zwischen zwei Autos einklemmt.
Trotz ihrer Bemühungen holt Winnie Christopher und Maria ein und nimmt letztere als Geisel. Christopher bietet Winnie an, für immer bei ihm zu bleiben, wenn er Maria verschont. Winnie schneidet Maria jedoch die Kehle durch und sticht auf sie ein, als Christopher die Chance nutzt und flieht. Der Film endet damit, dass Winnie grinsend zusammenbricht, während Maria in Christophers Armen stirbt.
Fazit und Kritiken zum Film „Winnie the Pooh: Blood and Honey“
Ein schockierender Wandel erwartet uns in „Winnie The Pooh: Blood And Honey„, der Disney-Figuren wie Winnie the Pooh und Ferkel zu brutalen Psychopathen umwandelt. Dieser gewagte Indie-Hit, der trotz seines Minibudgets von nur 100.000 Dollar bereits Einnahmen von rund fünf Millionen Dollar erzielt hat, stellt einen Wendepunkt in der Filmlandschaft dar. Und doch, er ist legal und zieht ein breites Publikum in die Kinos, was seinen unerwarteten Erfolg noch bemerkenswerter macht.
Die Kontroverse entsteht aus dem Ablauf des Copyrights des ersten Winnie-The-Pooh-Buchs von A.A. Milne. Dies erlaubt es jedem, Geschichten mit diesen geliebten Charakteren zu schaffen, ungeachtet ihrer grausamen Darstellung. Trotz des cleveren Marketings durch Autor und Regisseur Rhys Frake-Waterfield bleibt die endgültige Produktion jedoch hinter den Erwartungen zurück. Mit schlampigen Kulissen und unerfahrenen Schauspielern hat der Film viel von seinem ursprünglichen Versprechen verloren.
Während „Winnie The Pooh: Blood And Honey“ anfänglich gut startet und die klassischen Geschichten auf eine zynische Weise dekonstruiert, verliert er schnell an Schwung. Was als spannendes Drama beginnt, endet als ein unorigineller und billiger Horrorfilm, der die Titelfiguren kaum in Szene setzt. Trotz seiner brutalen Szenen und der FSK 18-Einstufung, bietet der Film wenig wirklichen Grusel. Der cleverste Trick des Films war offensichtlich seine Vermarktung, nicht seine Handlung oder Ausführung.