Jahrestagung der Gesellschaft für medizinische Ausbildung 2010 in Bochum

Jahrestagung der GMA 2010In den letzten zehn Jahren hat sich viel in der Ausbildung von Medizinstudenten verändert. Das bezieht sich vor allem auch auf die ersten Jahre der Ausbildung. In jüngerer Zeit kommen Studenten viel früher in Kontakt mit Patienten, es gibt also eine wesentlich praxisnähere Ausbildung. Wie das im Detail gestaltet wird und welche neuen Impulse es sonst geben kann, sind Fragen, die von der Gesellschaft für medizinische Ausbildung geklärt werden. Zuletzt hat die Gesellschaft in Bochum ihre Jahrestagung 2010 abgehalten (GMA 2010). Jede Menge Vorträge wurden gehalten, die neue Erkenntnisse und Vorschläge mit sich brachten. Für die Teilnehmer der Tagung waren es drei intensive Tage, die interessante Einsichten gebracht haben.

Der Ort der Jahrestagung 2010

Bereits seit 2004 finden jährlich Tagungen der Gesellschaft für medizinische Ausbildung statt. Erstmals war das in Berlin der Fall. Im letzten Jahr wurde Freiburg als Tagungsort gewählt, in diesem Jahr war Bochum an der Reihe und wird im nächsten Jahr von München abgelöst. Vom 23. bis zum 25. September 2010 fand die Tagung in Bochum statt. Genauer gesagt an der Ruhr-Universität in Bochum. Verantwortlich war das Zentrum für Medizinische Lehre in der Medizinischen Fakultät, an der sowohl Humanmedizin als auch Zahnmedizin, Tiermedizin und nichtärztliche Gesundheitsberufe gelehrt werden.

Grundlegende Fragestellung der Tagung

Die Medizin nimmt nach wie vor eine Sonderstellung ein, wenn es um das Studium und die Ausbildung geht. Diesen Weg zu optimieren, bedeutet auch die medizinische Versorgung insgesamt zu verbessern. Früher gab es die Tendenz dazu, dass Studierende zunächst Naturwissenschaften gelernt haben, ehe es an die medizinischen Grundlagen ging. Und dann erst später folgte der Kontakt mit den Patienten. Dieses Muster der medizinischen Ausbildung ist mittlerweile überholt, was auch an der Gesellschaft für medizinische Ausbildung liegt. Schon viel früher kommen Studierende in den Kontakt mit Patienten, was viel mehr Praxiserfahrung mit sich bringt. Wie die Ausbildung in Zukunft weiter optimiert werden kann, wurde auf der Jahrestagung der GMA 2010 besprochen.

Programm und Vorträge der GMA Jahrestagung 2010

Eröffnet wurde die Jahrestagung von den Tagungspräsidenten Professor Dr. med. Thorsten Schäfer und Professor Dr. med. Herbert H. Rusche. Es folgten drei Tage mit vollem Programm und unterschiedlichen Themengebieten. Es gab sowohl freie Vorträge als auch Postersitzungen und Workshops, bei denen die Teilnehmer der Tagung mitmachen konnten. Beispielsweise gab es Vorträge zum Thema Evaluation. Dazu gehörten mitunter “Wie nehmen Studierende des Modellstudiengangs der MHH in der Rückschau die ersten beiden Studienjahre wahr?” von V. Paulmann, V. Fischer und R. Pabst oder auch “Entwicklung der Studentischen Lehrveranstaltungsevaluation bei der Reform des Medizinstudiums mit dem Aachener Modellstudiengang Medizin” von S. Sudmann, N. Heussen, T. Forkmann, A. Scherer und S. Gauggel.

Vortrag auf der GMA 2010 (Gesellschaft für Medizinische Ausbildung)

Auch zum Themenfeld der Kommunikation gab es verschiedene Beiträge. J. Vollmann, J. Schildmann und T. Peters trugen zum Thema “Interkulturalität am Krankenbett im Medizinstudium: Zwei Seminarkonzepte zum Umgang mit Patienten aus anderen Kulturkreisen” vor. Daneben gab es noch “Effekte eines Kommunikationstrainings für Ärzte: Sequenzanalytische Auswertung von videographierten und mittels Roter Interaction Analysis System (RIAS) analysierten Arzt-Patienten-Gesprächen“ von J. Spang und weiteren Verfassern sowie “Das Erkennen und der Umgang mit Kommunikationsstörungen als clinical skill im Medizinstudium” von D. Deuster, CM. Schmidt, A. Fiori, A. Knief und A. am Zehnhoff-Dinnessen.

Die Gesellschaft für medizinische Ausbildung

Gegründet wurde die Gesellschaft für medizinische Ausbildung 1978 in Erlangen. Es handelt sich dabei um eine gemeinnützige Fachgesellschaft, die sich die Förderung der fächerübergreifenden Verbesserung der medizinischen Ausbildung zum Ziel gesetzt hat. Sie gehört selbst zu Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Es geht also sowohl um die Ausbildung als auch die Weiterbildung und ebenso die Fortbildung im Bereich der Medizin.

Verschiedene Tätigkeiten werden durch die Gesellschaft ausgeführt, die allesamt miteinander verwandt sind, teilweise aber auch sehr speziell ausfallen. Dazu gehört auch die Aufarbeitung der Geschichte der Medizin. Das Medizinstudium nimmt einen ganz zentralen Platz in der Arbeit der GMA ein, da es stets um Reformen und Modellstudiengänge geht. Auch werden Fragen zur Zulassung zum Medizinstudium gestellt und beantwortet. Die Gesellschaft arbeitet auch eng mit anderen Organisationen zusammen. Unter anderem auch dem Medizinischem Fakultätentag und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland.

Fazit zur GMA 2010 in Bochum

Neue Formen der Ausbildung finden und mit Reformen alte Modelle verbessern. Das hat sich die Gesellschaft für medizinische Ausbildung auf die Fahnen geschrieben. Pilotprojekte und Modellstudiengänge laufen mittlerweile seit einigen Jahren, sodass die Jahrestagung in Bochum auch die Gelegenheit gab, um über die Erfolge und Ergebnisse zu sprechen. Doch auch weiterhin gibt es weitere Fragen und Problemstellungen, die ausführlich in Vorträgen und Workshops behandelt worden sind. Über drei Tage fand die Jahrestagung vom 23. bis zum 25. September 2010 statt. Online können das Programm und die Vorträge eingesehen werden, sodass die Erkenntnisse auch nachträglich noch zugänglich sind. Im nächsten Jahr wird die Tagung in München stattfinden.

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