Die 38. IAD Konferenz 2010 in Dresden

Unter der Abkürzung „IAD“ können sich vielleicht nicht viele etwas vorstellen. Dahinter verbirgt sich die International Association for Danube Research. Dieser Verband beschäftigt sich also mit der Donau, dem zweitgrößten Fluss in Europa, der durch zehn Länder des Kontinents fließt. Bei einem so langen Fluss, der vor Ländergrenzen keinen Halt macht, bietet sich eine internationale Zusammenarbeit natürlich an.

Verstärkt wird diese Zusammenarbeit durch die jährlichen Treffen, die in unterschiedlichen Ländern stattfinden. Unter anderem eben in diesem Jahr in Dresden. Zum vierten Mal fand das Verbandstreffen jetzt in Deutschland statt. Dafür wurden die Tage vom 22. bis zum 25. Juni 2010 ausgewählt. In dieser Zeit gab es ein volles Programm mit vielen Vorträgen. Das Kernthema der Konferenz lautete “Donau trifft die Elbe”. Mehr zum Programm und den Inhalten gibt es in diesem Artikel zu lesen.

Über den Internationalen Verband für Donau Forschung

Die Donau ist der zweitgrößte und auch zweitlängste Fluss in Europa, der seinen Ursprung im Schwarzwald hat. Dort setzt er sich aus den beiden Flüssen Breg und Brigach zusammen. Schließlich endet die Donau dann im Schwarzen Meer und durchkreuzt dabei die zehn europäischen Länder Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und am Ende die Ukraine. Kein anderer Fluss der Erde durchkreuzt so viele verschiedene Länder. Und natürlich ist so ein Fluss in vielerlei Hinsicht wichtig und hat oft auch etwas mit Siedlungsgeschichte und kultureller Prägung zu tun.

Die Forschung an der Donau ist wichtig und es bietet sich bei einem Nationen durchfließenden Fluss einfach an, dass internationale Zusammenarbeit betrieben wird. Daher wurde auch 1956 der Verband gegründet, damals unter der Schirmherrschaft der Internationalen Gesellschaft für Limnologie. Bei letzterem handelt es sich um die Wissenschaft der Binnengewässer. Gegründet wurde der Verband von Reinhard Liepolt, einem Hydrobiologen und Diplom-Ingenieur. Erst seit 2003 besteht die Organisation als eingetragener Verein unter österreichischem Recht. Seit kurzem wurde man dann auch endgültig zu einem eigenständigen Verein, indem die Verbindung zur Gesellschaft für Limnologie gekappt wurde.

Liepolt wollte sich mit Menschen zusammentun, die ebenfalls an der Donau und deren Bestehen interessiert waren und das in allen Ländern, die der Fluss durchfließt. Das war natürlich zur Zeit der Gründung der IAD noch keinesfalls selbstverständlich, da der Kalte Krieg gerade begonnen hatte und entsprechend Reisen nicht so einfach gewesen sind. Die Konferenzen der ersten Jahre waren entsprechend noch kleiner und fanden vor allem alle in Wien statt. Erst 1961 ging es erstmals auch nach Budapest. 1964 fand die Konferenz mit Langenargen erstmals in Deutschland statt, später dann 1975 in Regensburg und 1987 in Passau. Die Konferenz in Dresden war die mittlerweile 38. Konferenz des Verbandes.

Über die IAD Konferenz 2010 in Dresden

Warum hat man sich in für dieses Jahr für Dresden entschieden, obschon hier gar nicht die Donau entlangfließt? Das liegt an der Elbe, immerhin der viertgrößte Fluss in Europa. Die hat bei der diesjährigen Konferenz eine besondere Rolle gespielt, weil sie thematisch mit einbezogen wurde. Als Motto und Themenschwerpunkt wählte man “Donau trifft die Elbe”, um diese beiden Flüsse in Relation zu stellen. Beide haben gemeinsam, dass sie große Flusseinzugsgebiete haben und sich daher Vergleiche anbieten. Als Untertitel entschied man sich für “Aufgaben – Strategien – Lösungen”. Damit bezieht man sich auf den Umweltschutz, der bezüglich der Flüsse und ihrer Ökosysteme eine ganz wichtige Rolle spielt. Ein Verband wie der IAD kann dabei wichtige Impulse setzen.

Die IAD Konferenz über die Donau

Als Konferenztage wurden der 22. bis zum 25. Juni 2010 gewählt. Veranstaltet und organisiert wurde sie von der IAD und der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Unterstützt wurde die Organisation unter anderem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem deutschen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Deutschen Gesellschaft für Limnologie und dem Deutschen Nationalkomitee für das Internationale Hydrologische Programm. An dieser Zusammenarbeit lässt sich auch gut erkennen, welche Bedeutung Flüsse wie die Elbe und die Donau haben.

Eine Besonderheit der diesjährigen Konferenz bestand darin, dass ein neuer Präsident für die IAD gewählt wurde. Die Wahl fiel auf Thomas Hein, einem Assoz. Prof. von der Universität für Bodenkultur Wien. Er ist außerdem auch wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wasserkluster Lunz. Er wird also die IAD in den kommenden fünf Jahren leiten. An seiner Seite werden Ivana Teodorovic von der Universität Novi Sad als Vizepräsidentin sein und außerdem Harald Kutzenberger als Generalsekretär.

Das Programm und die Vorträge der IAD Konferenz 2010

Vorträge der IAD KonferenzÜber die vier Tage verteilt gab es viele Gelegenheiten für die Teilnehmer, zu unterschiedlichen Themen Vorträge zu hören. Schon im Vorfeld konnten die Abstracts eingereicht werden, also die wissenschaftlichen kurzen Arbeiten zu einem bestimmten Thema. Nach der Konferenz erschien jetzt auch noch ein Buch, in dem alle Abstracts der Konferenz gesammelt sind und so auch nachgelesen werden können. Diese wurden auch auf der Konferenz als Vorträge abgehalten. Daneben gab es außerdem auch Workshops, die Wahl des IAD Präsidenten und dessen Vertreterin und natürlich auch die Gelegenheit für alle, sich näher kennenzulernen und auch die Stadt Dresden.

Vorträge, die auf der diesjährigen Konferenz gehalten wurden, waren unter anderem “Climate-change analyses used for river-basin management in the Rivers Danube and Elbe” von Bastian Klein und weiteren, “Are climate impacts already dicernable on European Rivers? The River Danube example” von Martin T. Dokulil, “Towards Risk-Based Management of European River basins: key-messages of the EC FP6 project RISKBASE” von Jos Brils und auch “Implementation of the WFD from the Perspective of Nature Conservation: Analysis of the Programmes of Measures and the River Basin Management Plans of the Danube and the Elbe River Basins” von Juliane Albrecht.

Fazit zur IAD Konferenz 2010

Als Reinhard Liepolt in den fünfziger Jahren den Verband zur Erforschung der Donau gründete, war er erstaunt darüber, dass sich noch niemand näher mit dem zweitgrößten Fluss in Europa beschäftigt hat. Er legte aber den Grundstein für eine internationale Zusammenarbeit, die damals auch noch nicht so selbstverständlich gewesen ist. Vor kurzem fand in Dresden die 38. Konferenz der IAD statt.

Dresden wurde deshalb gewählt, weil hier auch die Elbe fließt und bei der diesjährigen Konferenz diese in den Zusammenhang mit der Donau gebracht wurde. Gerade in Fragen des Umweltschutzes gilt es noch viele Fragen zu beantworten und Aufgaben zu lösen. Die Donau, die zehn Länder in Europa durchfließt, bietet dabei viele Bedingungen, um sich mit Umweltfragen zu beschäftigen. Das wurde auf der Konferenz getan, in deren Anschluss auch ein Buch der Abstracts erschienen ist, das auf der Webseite der IAD zu finden ist.

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