Dogman (2023)

Dogman (2023)“ beginnt mit einer Szene, die sofort die Aufmerksamkeit fesselt. Caleb Landry Jones als Douglas ‚Doug‘ Munrow, blutverschmiert und in einem Abendkleid, wird bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle in einem Lastwagen voller Hunde festgenommen. Dieser Moment dient als Ausgangspunkt, um in Dougs komplexe Lebensgeschichte einzutauchen, die von einer Polizeipsychologin Schicht für Schicht freigelegt wird. Im Gespräch mit ihr offenbart Doug die traumatischen Ereignisse seiner Kindheit. Diese Ereignisse machten ihn zu dem Menschen, der er heute ist. Sein Leben, geprägt von Missbrauch und Isolation, fand erst Hoffnung, als er eine tiefe Verbindung zu den Hunden entwickelte. Die Hunde wurden von seiner Familie als Kampfhunde missbrauch.

Dauer: 114 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Luc Besson
Produzenten: Virginie Besson-Silla, Steve Rabineau
Hauptdarsteller: Caleb Landry Jones, Marisa Berenson, Christopher Denham
Nebendarsteller: Eric Carter, Michael Garza, Clemens Schick
Genres: LGBT, Thriller
Studio: Luc Besson Production, Ondamax Films
Sprachen: Deutsch, English

Diese Hunde werden zu Dougs Familie und Verbündeten in einer Welt, die ihm kaum einen anderen Ausweg lässt. Trotz der erlittenen Misshandlungen und der Tatsache, dass er durch diese im Rollstuhl sitzt, schafft es Doug, sich ein neues Leben aufzubauen. Seine Intelligenz und die neu gefundenen Fähigkeiten setzen Doug und seine vierbeinigen Freunde auf einen Pfad voller raffinierter Raubzüge, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Doch dieser unkonventionelle Lebensstil zieht bald Probleme nach sich. Die in einer Eskalation münden. Dieser Einführungsteil setzt den Ton für einen Film, der tief in die Psyche seines Protagonisten eindringt und dabei die Grenzen zwischen Mensch und Tier auf beeindruckende Weise verschwimmen lässt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Luc Besson führte Regie bei dem Action Thriller „Dogman (2023)„. Er schrieb auch das Drehbuch. Virginie Besson-Silla und Steve Rabineau produzierten den Film. Éric Serra komponierte die Musik. Colin Wandersman war für die Kameraarbeit verantwortlich, und Julien Rey schnitt den Film. Mit einer Länge von 114 Minuten erhielt der Film eine Altersfreigabe von FSK 16. Die Premiere fand Ende August 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig statt. Im September kam er in Frankreich und im Oktober in Deutschland ins Kino.

In den Hauptrollen glänzen Caleb Landry Jones als Douglas ‚Doug‘ Munrow, Christopher Denham als Ackerman und Jojo T. Gibbs als Evelyn als Besetzung. Eric Carter und Michael Garza spielen ebenfalls wichtige Rollen als Officer Kimbey bzw. Juan. „Dogman (2023)“ erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2023 mehrere Nominierungen. Dazu gehörten eine Nominierung im Wettbewerb und für den Queer Lion. Zudem gewann der Film den Fanheart3 Award.

Handlung und Story vom Film „Dogman (2023)“

Caleb Landry Jones verkörpert den Außenseiter Doug, dessen Leben von Beginn an auf eine tragische Bahn gelenkt wird. Bereits in der ersten Szene des Films wird er, blutverschmiert und in einem Abendkleid, am Steuer eines mit Hunden beladenen Lastwagens bei einer Verkehrskontrolle festgenommen. Eine Polizeipsychologin befragt ihn, und durch diese Gespräche erfahren wir von Dougs unglaublicher Lebensgeschichte. Diese beginnt mit einer von Gewalt geprägten Kindheit, die ihn in eine isolierte Welt abdrängt, in der Hunde zu seinem einzigen Halt werden.

Schon früh von seinem gewalttätigen Vater und einem gottesfürchtigen, einfachen Bruder aus der Familie ausgestoßen, findet Doug Zuflucht in einem Hundezwinger. In dieser Kaspar-Hauser-ähnlichen Situation wachsen die zu Kampfhunden dressierten Tiere zu einem Ersatz für seine Familie heran. Mit ihrer Unterstützung gelingt es ihm später, sich von den Fesseln seiner Familie zu befreien und seinen Vater zur Rechenschaft zu ziehen. Diese Wendung in Dougs Leben stellt einen ersten Schritt zur Befreiung dar, doch ein unbeschwertes Dasein bleibt ihm verwehrt.

Ein Leben als Aussenseiter

Trotz der Überwindung seiner familiären Fesseln führt Dougs Weg nicht in ein freies Leben. In einem Büchereijob findet er zwar Zuflucht in der Welt der Bücher, und durch die Performances von Chansons bei einer Dragqueen-Gruppe erlebt er Momente von Gemeinschaft, Toleranz und kultureller Freiheit. Diese Erfahrungen bieten ihm eine Art geistige Heimat, ändern jedoch nichts an seiner Rolle als Außenseiter. Seine Vergangenheit, gezeichnet von Misshandlungen und sozialer Isolation, sowie eine unerfüllte Liebesgeschichte, halten ihn in den Schatten der Gesellschaft.

In der Endphase des Films zieht sich Doug mit seinen Hunden in ein verlassenes Schulgebäude zurück, das zu seiner Kommandozentrale wird. Von hier aus plant er raffinierte Raubzüge, mit denen er und die Hunde ihren Lebensunterhalt bestreiten. Diese unkonventionelle Lebensweise findet allerdings ein abruptes Ende, als die Ereignisse eskalieren und Doug sich bei der Polizeipsychologin wiederfindet. Ihre Gespräche enthüllen die Tiefen seiner Psyche. Doug findet in ihr Vertrauen.

Fazit und Kritik zum Film „Dogman (2023)“

Luc Bessons „Dogman (2023)“ stellt eine beeindruckende Genreverschmelzung dar. Die von einem tiefgründigen psychologischen Drama bis hin zu einem aufregenden Heist-Thriller reicht. Der Film, gekennzeichnet durch seine Vielschichtigkeit. Er erzählt die Geschichte von Douglas, einem von seiner Familie misshandelten Außenseiter, der durch seine besondere Verbindung zu Hunden einen ungewöhnlichen Weg im Leben einschlägt. Die geschickte Verwebung verschiedener Stilelemente – von Folter-Horror über Neo-Noir bis hin zu Action-Komödie und romantischen Einschüben – schafft eine faszinierende Erzählung. Caleb Landry Jones liefert in der Hauptrolle eine herausragende Performance, die das Herzstück des Films bildet und durch Bessons geschicktes Drehbuch und präzise Regie unterstrichen wird.

Die filmische Umsetzung zeichnet sich durch eine beeindruckende Rückblendenstruktur aus, die die Zuschauer stets im Unklaren darüber lässt, was als Nächstes folgt. Ob es sich um Einblicke in Dougs brutale Kindheit, konfrontative Auseinandersetzungen oder emotionale Gesangseinlagen handelt, die Vielfalt der Szenen ergänzt sich zu einem kohärenten Ganzen. Die geschickte Kombination aus tragischen und humorvollen Momenten, gepaart mit einer tiefsinnigen Melancholie, schafft eine atmosphärische Dichte. Das Unterstreicht die gemeinsame Verbindung der Charaktere und ihrer vierbeinigen Begleiter.

Im Vergleich zu „Joker“ bietet „Dogman (2023)“ eine ähnlich düstere Reflexion über gesellschaftliche Außenseiter. Allerdings mit einem Hoffnungsschimmer, der durch Douglas‘ mentale Stärke und seine nichtmenschlichen Verbündeten vermittelt wird. Die authentische Präsenz der Hunde und individuellen Charakterzüge, besonders hervorgehoben durch die Arbeit der Tiertrainer, verstärken die Glaubwürdigkeit und emotionale Tiefe der Erzählung. „Dogman (2023)“ ist somit nicht nur eine Hommage an die Stärke der menschlichen Seele. Sondern auch an die unerschütterliche Loyalität unserer vierbeinigen Freunde, was ihn zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis macht.

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