Pans Labyrinth (2007) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Vergessen Sie alles, was Sie über Märchenfilme wissen. Guillermo Del Toros „Pans Labyrinth“ erweckt mit einer düsteren Wendung ein neues Genre zum Leben: Das Horrormärchen. Anstatt uns in eine Welt voller farbenfroher Feen und mutiger Prinzen zu entführen, führt uns Del Toro in die Schatten, wo Monster lauern und Helden fallen. Jenseits des kindlichen Zaubers entfaltet sich hier ein tieferer Sinn, eine Welt voller Symbole und Metaphern, die den Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Dauer: 113 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Guillermo del Toro
Produzenten: Álvaro Augustin, Alfonso Cuarón, Guillermo del Toro, Bertha Navarro, Frida Torresblanco
Hauptdarsteller: Ivana Baquero, Sergi López, Maribel Verdú
Nebendarsteller: Doug Jones, Ariadna Gil, Álex Angulo
Genres: Fantasy, Horror
Studio: Warner Bros. Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Es ist ein filmisches Meisterwerk, das sowohl durch seine künstlerische Ästhetik als auch durch seine erzählerische Tiefe besticht. Detaillierte Darstellungen von Brutalität, Folter und Psychoterror werden durch Del Toros kühne Regie mit der kindlichen Unschuld konfrontiert. Auf der anderen Seite der Kamera finden wir eine erstklassige Besetzung, die diese Vision zum Leben erweckt. „Pans Labyrinth“ ist ein Film, der nicht nur unterhält, sondern auch herausfordert, und zeigt uns das dunkle Herz eines jeden Märchens.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Pans Labyrinth“ entstand im Jahr 2006 unter der Regie von Guillermo del Toro. Als Mischung aus Filmdrama und Fantasyfilm erzählt er eine Geschichte, die vor dem Hintergrund der militärischen Repression in der Nachkriegszeit in Spanien spielt. Mit einer Länge von 119 Minuten und einer FSK 16 Altersfreigabe kam der Film am 22. Februar 2007 in die deutschen Kinos.

In den Hauptrollen brillieren Ivana Baquero als Ofelia und Sergi López als Hauptmann Vidal. Ariadna Gil verkörpert Carmen Vidal und Maribel Verdú tritt als Mercedes auf. Den fantastischen Figuren Pan und dem bleichen Monster verleiht Doug Jones Leben. Für die musikalische Untermalung sorgte Javier Navarrete, während die Kameraführung in den Händen von Guillermo Navarro lag. Der Schnitt stammt von Bernat Vilaplana.

Die Produktion übernahmen Alfonso Cuarón, Bertha Navarro, Guillermo del Toro und Frida Torresblanco. Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter drei Academy Awards für Beste Kamera, Bestes Szenenbild und Bestes Make-up. Bei den British Academy Film Awards 2007 gewann er in den Kategorien Beste Kostüme, Beste Maske und Bester nicht-englischsprachiger Film. Bei den Goya Awards im gleichen Jahr räumte er sieben Preise ab, darunter Beste Nachwuchsdarstellerin für Ivana Baquero und Bestes Originaldrehbuch. Eine Grammy-Nominierung folgte 2008. Den Saturn Award erhielt „Pans Labyrinth“ als Bester internationaler Film und für die Beste Performance by a Younger Actor (Ivana Baquero).

Inhalt und Handlung vom Film „Pans Labyrinth“

Der Film „Pans Labyrinth“ beginnt mit einem Märchen, in dem Prinzessin Moanna, die Tochter des Königs der Unterwelt, die Menschenwelt besucht. Durch das Sonnenlicht wird sie geblendet und verliert ihr Gedächtnis. Sie wird sterblich und stirbt. Der König ist überzeugt, dass ihr Geist eines Tages in die Unterwelt zurückkehren wird. Deshalb baut er überall auf der Welt Labyrinthe als Portale.

Wir springen in das Spanien des Jahres 1944, wo die zehnjährige Ofelia mit ihrer kränklichen Mutter Carmen zu ihrem neuen Stiefvater, Hauptmann Vidal, reist. Vidal, ein Anhänger des Falangismus, ist damit beauftragt, republikanische Rebellen zu jagen. Eine Stabheuschrecke führt Ofelia in ein uraltes Steinlabyrinth. Dort trifft sie auf einen Faun, der sie für die Reinkarnation der Prinzessin Moanna hält. Er gibt ihr ein Buch mit drei Aufgaben, die sie erfüllen muss, um Unsterblichkeit zu erlangen und in ihr Königreich zurückzukehren.

Die erste Aufgabe besteht darin, einen Schlüssel aus dem Bauch einer Riesenkröte zu holen, was Ofelia gelingt. Jedoch verschlechtert sich der Zustand ihrer Mutter. Der Faun gibt Ofelia eine Alraunwurzel, die sie unter Carmens Bett legt. Das scheint Carmens Krankheit zu lindern. Bei der zweiten Aufgabe holt Ofelia einen Dolch aus der Höhle des Fahlen Mannes, trotz des Warnhinweises, nichts zu essen. Sie isst zwei Trauben und weckt das Monster, kann jedoch entkommen. Der Faun ist wütend und verweigert Ofelia die dritte Aufgabe.

Jagd auf die Rebellen

Inzwischen wird Ofelia Zeugin der Brutalität Vidals bei der Jagd auf die Rebellen. Er ermordet zwei Bauern und foltert einen gefangenen Rebellen. Als Vidal bemerkt, dass Doktor Ferreiro ein Kollaborateur der Rebellen ist, tötet er ihn. Zudem entdeckt Vidal Ofelias Beschäftigung mit der Alraunwurzel und veranlasst Carmen, sie ins Feuer zu werfen. Carmen erleidet daraufhin schmerzhafte Wehen und stirbt bei der Geburt von Vidals Sohn.

Die Haushälterin Mercedes, die als Spionin enttarnt wird, versucht mit Ofelia zu fliehen, doch sie werden gefasst. Ofelia wird eingesperrt und Mercedes wird verhört. Mercedes entkommt und ersticht Vidal tödlich. Der Faun kehrt zurück und befiehlt Ofelia, ihren neugeborenen Bruder ins Labyrinth zu bringen. Ofelia entkommt mit dem Baby in das Labyrinth, während die Rebellen angreifen. Dort trifft sie erneut auf den Faun.

Der Faun schlägt vor, das Blut des Babys für die Erfüllung der dritten Aufgabe zu verwenden. Ofelia weigert sich jedoch, ihrem Bruder etwas anzutun. Vidal findet sie und erschießt Ofelia, nachdem er das Baby an sich genommen hat. Er wird anschließend von den Rebellen, darunter Mercedes, erschossen. In der Unterwelt wird Ofelia als Prinzessin Moanna anerkannt, weil sie ihr eigenes Blut vergießt, statt das ihres Bruders. Sie stirbt lächelnd im Labyrinth und hinterlässt nur wenige Spuren ihrer Zeit in der Menschenwelt.

Fazit und Kritiken zum Film „Pans Labyrinth“

Guillermo Del Toros „Pans Labyrinth“ ist wahrlich kein gewöhnlicher Märchenfilm. Den Zuschauer erwarten unerwartete Gruselszenen und Schrecken, die einen an Kinderfabeln wie Max und Moritz erinnern. Mit diesem Horrormärchen zielt Del Toro nicht auf ein junges Publikum ab, sondern auf Erwachsene.

„Pans Labyrinth“ ist vollgepackt mit Symbolen und Metaphern, die mehr als eine Ansicht erfordern, um vollständig entziffert zu werden. Del Toro paart Fantasie und Horror meisterhaft, indem er brutale und detailreiche Darstellungen nutzt, um beide Seiten von Ofelias Leben darzustellen. Dieser Film scheut sich nicht, gruselige und verstörende Szenen zu präsentieren, darunter Folter, Verstümmelung und psychischen Terror. Gleichzeitig sind die Charaktere hervorragend gezeichnet, besonders der emotionale Kontrast zwischen Capitan Vidal und dem Pale Man ist bemerkenswert. Beide Charaktere lösen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen pure Angst aus.

Die grandiose Ausstattung und Atmosphäre tragen zur Dominanz dieses Films bei. Die Masken und Kostüme, die Doug Jones als Pan und Pale Man trägt, sind ebenso beeindruckend wie gruselig. Aber auch die anderen Darsteller stehen in nichts nach. Die Kombination von düsteren Märchenbildern mit langsamen Kamerafahrten schafft eine unwiderstehliche Eleganz, die im starken Kontrast zu den Inhalten der Bilder steht. „Pans Labyrinth“ ist daher ein absolutes Muss für jeden, der sich auf eine Reise zwischen Alptraum und Erwachsenwerden im Kontext des spanischen Bürgerkriegs einlassen möchte.

X