Selma

In „Selma“ zeichnet Regisseurin Ava DuVernay die entscheidenden Momente des Kampfes um das Wahlrecht für Schwarze in den USA nach, mit Dr. Martin Luther King Jr. im Zentrum des Geschehens. Der Film beginnt mit der Vergabe des Friedensnobelpreises an King im Jahr 1964, ein symbolträchtiger Moment, der die Hoffnung auf Gleichberechtigung verstärkt. Gleichzeitig verdeutlicht eine Bombe in einer Kirche in Birmingham die brutale Realität, mit der die Bürgerrechtsbewegung konfrontiert ist. Diese einleitenden Szenen setzen den Rahmen für die Auseinandersetzung um Gerechtigkeit und Freiheit.

Dauer: 127 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Ava DuVernay
Produzenten: Christian Colson, Oprah Winfrey, Dede Gardner
Hauptdarsteller: David Oyelowo, Tom Wilkinson, Carmen Ejogo
Nebendarsteller: Cuba Gooding Jr., Tim Roth, Oprah Winfrey
Genres: Drama, Historienfilme
Studio: Plan B Entertainment, Harpo Films, Pathé
Sprachen: Deutsch, English

Als nächstes Ziel nimmt sich King vor, das Wahlrecht für Schwarze in Selma, Alabama, zu erkämpfen. Trotz fehlender Unterstützung durch Präsident Johnson und der Bedrohung durch den FBI-Direktor J. Edgar Hoover organisiert er Demonstrationen. Der friedliche Marsch von Selma nach Montgomery wird zum Wendepunkt in der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung. Durch DuVernays fokussierte Erzählweise erhalten Zuschauer einen tiefen Einblick in die politischen und persönlichen Kämpfe, die mit dieser historischen Bewegung verbunden waren.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Ava DuVernay führte 2014 Regie bei „Selma„, einem amerikanischen Geschichtsdrama. Das Drehbuch schrieb Paul Webb. Zu den Produzenten zählten Christian Colson, Dede Gardner, Jeremy Kleiner und Oprah Winfrey. Jason Moran komponierte die Musik, Bradford Young war für die Kamera verantwortlich und Spencer Averick übernahm den Schnitt. „Selma“ erzählt von Martin Luther King, gespielt von David Oyelowo, und dem historischen Marsch von Selma nach Montgomery. Zu weiteren Darstellern gehören Tom Wilkinson als Lyndon B. Johnson, Carmen Ejogo als Coretta Scott King und Tim Roth als George Wallace.

Bei den Golden Globe Awards 2015 und den Oscars 2015 erhielt er mehrere Nominierungen. Ausgezeichnet wurde „Selma“ in der Kategorie Bester Filmsong für „Glory“. Darüber hinaus gab es Nominierungen für den besten Film, den besten Hauptdarsteller und die beste Regie bei den Golden Globes.

Die Dreharbeiten begannen am 20. Mai 2014 in und um Atlanta, Georgia. Schauplätze waren unter anderem Marietta Square und das Rockdale County Courthouse in Conyers. Weitere Drehorte umfassten Newton County in Georgia und die historischen Stätten in Selma und Montgomery, Alabama. Der Film hat eine Länge von 127 Minuten und eine FSK-Freigabe von 12 Jahren.

Handlung und Story vom Film „Selma“

Im Jahr 1964 akzeptiert Dr. Martin Luther King Jr., Leiter der Southern Christian Leadership Conference (SCLC), den Nobelpreis für den Frieden. Fast zeitgleich erschüttert eine Bombe, gelegt vom Ku Klux Klan, eine Gemeinde in Birmingham, Alabama, und tötet vier schwarze Mädchen. In Selma versucht Annie Lee Cooper vergebens, sich als Wählerin zu registrieren, blockiert von einem weißen Registrator. Trotz der drängenden Probleme in Selma trifft King Präsident Johnson, der jedoch angibt, dringendere Angelegenheiten zu haben. Unbeirrt von Warnungen des FBI und besorgt über die Sicherheit seiner Familie, plant King seine nächsten Schritte in Selma.

Mit Ralph Abernathy, Andrew Young und weiteren SCLC-Aktivisten reist King nach Selma, wo sie auf James Bevel und andere Unterstützer treffen. Der Druck auf die Bewegung wächst, als FBI-Direktor J. Edgar Hoover versucht, Kings Ehe zu untergraben. Coretta Scott King äußert Bedenken über die gefährliche Lage, doch Kings Entschlossenheit bleibt ungebrochen. Er findet Trost und Inspiration in einem Lied von Mahalia Jackson, bereit, die schwierige Aufgabe in Selma anzugehen. Diese Entschiedenheit führt zu einem Marsch zum Wahlbüro, um gegen die Wahlbehinderung schwarzer Bürger zu protestieren.

Friedliche Proteste

Bei diesem Marsch kommt es vor dem Gerichtsgebäude zu einem gewalttätigen Zusammenstoß mit der Polizei. Annie Lee Cooper wehrt sich kraftvoll gegen Sheriff Jim Clark und wird zusammen mit King und anderen Aktivisten verhaftet. Diese Ereignisse ziehen nationale Aufmerksamkeit auf sich, besonders als Alabamas Gouverneur George Wallace öffentlich gegen die Bürgerrechtsbewegung Position bezieht. Die Situation spitzt sich weiter zu, als bei einem Nachtmarathon in Marion Staatspolizisten gewaltsam gegen die Demonstranten vorgehen, was zum Tod von Jimmie Lee Jackson führt.

Kings Aufruf zu weiterem friedlichen Protest trotz der wachsenden Gefahr demonstriert seine Führungsstärke und Entschlossenheit. Die geplante Selma-Montgomery-Marsch zieht breite Unterstützung an, darunter viele Weiße, die die Bewegung unterstützen wollen. Ein entscheidender Moment tritt ein, als die Marschierer auf der Edmund Pettus Bridge gewaltsam von Staatspolizisten angegriffen werden. Dieses Ereignis, landesweit im Fernsehen übertragen, schockiert die Nation und verstärkt die Unterstützung für die Bürgerrechtsbewegung.

Nachdem ein Gericht den Marsch offiziell genehmigt, spricht Präsident Johnson vor dem Kongress, um schnelle Verabschiedung des Wahlrechtsgesetzes zu fordern, und würdigt den Mut der Bürgerrechtler. Der erfolgreiche Marsch nach Montgomery und Kings kraftvolle Rede vor dem Kapitol markieren einen historischen Moment im Kampf für Bürgerrechte in den USA.

Fazit und Kritik zum Film „Selma“

Selma„, ein Film, der den Kampf Martin Luther Kings für das Wahlrecht der Schwarzen thematisiert, wurde 2014 für zwei Oscars nominiert. Kritiker bemängelten jedoch, dass der Film und seine Protagonisten nicht die Anerkennung erhielten, die sie verdient hätten. Dieser Umstand führte zu Diskussionen über einen möglichen latenten Rassismus in Hollywood, eine Debatte, die die eigentliche Bedeutung des Films teilweise in den Hintergrund rückte. Trotz dieser Kontroversen bleibt „Selma“ ein eindrucksvolles Zeugnis der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und verdeutlicht ein entscheidendes Kapitel der Geschichte, das weit mehr Beachtung finden sollte.

Der Film beginnt mit vier Szenen, die verschiedene Aspekte des Kampfes beleuchten: Kings persönliche Momente, die Ablehnung von Annie Lee Coopers Wählerregistrierung, die Bombenexplosion in Birmingham und die damit verbundenen Opfer. Diese Einleitung setzt nicht nur den Rahmen für die Geschichte, sondern zeigt auch die Vielschichtigkeit der Herausforderungen, mit denen sich King und die Bewegung konfrontiert sahen. Regisseurin Ava DuVernay schafft es, trotz fehlender Rechte an Kings berühmten Reden, den politischen und persönlichen Kampf eindrücklich darzustellen. Die Darstellung der internen Diskussionen und der Auseinandersetzungen auf der politischen Bühne verleiht dem Film eine besondere Dynamik und Tiefe.

Auch wenn „Selma“ in manchen Momenten Schwächen in der Verbindung zwischen politischem Kontext und persönlicher Erfahrung zeigt, gelingt es DuVernay, ein kraftvolles Bild der Ereignisse zu zeichnen. Die Darstellungen bleiben dabei authentisch und vermeiden theatralische Übertreibungen. „Selma“ ist damit mehr als nur eine historische Nacherzählung; es ist ein bewegendes Denkmal für den unermüdlichen Kampf um Gleichberechtigung und Gerechtigkeit, dessen Aktualität und Notwendigkeit bis heute ungebrochen ist.

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