The Hateful Eight

In „The Hateful Eight“ setzt Quentin Tarantino die Szene in einem abgelegenen Unterschlupf während eines gnadenlosen Winters im Wyoming des späten 19. Jahrhunderts. Der Film verwebt die Geschichten von acht ungleichen Charakteren, deren Wege sich in Minnie’s Haberdashery kreuzen. Diese Konstellation aus Kopfgeldjägern, Kriegsveteranen und Flüchtigen schafft eine explosive Mischung aus Spannung und Intrigen.

Dauer: 168 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Quentin Tarantino
Produzenten: Richard N. Gladstein, Stacey Sher, Shannon McIntosh
Hauptdarsteller: Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh
Nebendarsteller: Walton Goggins, Demián Bichir, Tim Roth
Genres: Thriller, Western
Studio: The Weinstein Company
Sprachen: Deutsch, English

Während ein Schneesturm die Gruppe zwingt, zusammenzurücken, eskalieren versteckte Konflikte schnell. Jede Figur bringt ihre eigene dunkle Vergangenheit mit, was das Misstrauen untereinander anheizt. Quentin Tarantino nutzt diese Isolation, um einen intensiven Blick auf die menschliche Natur zu werfen. Durch geschickte Dialoge und eine meisterhafte Inszenierung entfaltet sich ein Psychodrama, das die Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem hält.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

The Hateful Eight“ ist ein Thriller-Western, den Quentin Tarantino 2015 regierte. Er schrieb auch das Drehbuch. Die Produktion übernahmen Richard N. Gladstein, Shannon McIntosh und Stacey Sher. Für die Musik zeichnete Ennio Morricone verantwortlich, während Robert Richardson die Kamera führte. Fred Raskin schnitt den Film. Die Hauptrollen spielten Samuel L. Jackson als Major Marquis Warren, Kurt Russell als John Ruth, Jennifer Jason Leigh als Daisy Domergue, Walton Goggins als Chris Mannix, Tim Roth als Oswaldo Mobray, Michael Madsen als Joe Gage und Demián Bichir als Bob.

Gedreht wurde von Januar bis März 2015 in Telluride, Colorado. Der Film ist bekannt für seine zwei unterschiedlichen Fassungen und eine Miniserien-Version. Seine Premiere feierte er im Dezember 2015 in Los Angeles, gefolgt von der Deutschlandpremiere im Januar 2016. Mit einer Länge von 168 Minuten erhielt er die Altersfreigabe FSK 16. Die 70-mm-Roadshow-Fassung ist sogar 20 Minuten länger. Bei einem Budget von 44 Millionen Dollar spielte der Film weltweit etwa 155 Millionen Dollar ein.

Auszeichnungen erhielt „The Hateful Eight“ in mehreren Kategorien. Besonders hervorzuheben ist Ennio Morricone, der den Oscar, den Golden Globe und weitere Preise für die beste Filmmusik gewann. Jennifer Jason Leigh erhielt zahlreiche Nominierungen als beste Nebendarstellerin. Auch die Kameraarbeit von Robert Richardson und das Drehbuch von Tarantino wurden gewürdigt.

Handlung und Story vom Film „The Hateful Eight“

Im Jahr 1870 macht sich der Kopfgeldjäger und Veteran der Unionsarmee, Major Marquis Warren, auf den Weg nach Red Rock, Wyoming, mit drei Leichen als Kopfgeld. Als sein Pferd zusammenbricht und ein Schneesturm droht, erhält er von O.B. Jackson, dem Kutscher einer Postkutsche, eine Mitfahrgelegenheit. An Bord befindet sich der Kopfgeldjäger John Ruth, bekannt als „Der Henker“, der mit der flüchtigen Daisy Domergue, die in Red Rock gehängt werden soll, aneinandergekettet ist. Warren und Ruth verbindet eine vorherige Begegnung durch Warrens persönlichen Brief von Abraham Lincoln. Chris Mannix, dessen Vater die Lost-Causer-Miliz Mannix’s Marauders anführte, behauptet, der neue Sheriff von Red Rock zu sein, und schließt sich ihnen an.

Auf ihrer Reise suchen sie in Minnie’s Haberdashery Schutz vor dem Blizzard. Dort treffen sie auf Bob, einen Mexikaner, der behauptet, auf den Laden aufzupassen. Außerdem sind der örtliche Henker Oswaldo Mobray, der Cowboy Joe Gage und der konföderierte General Sanford Smithers anwesend. Ruth entwaffnet alle bis auf Warren. Während Mannix Smithers als Kriegshelden anerkennt, will Warren ihn als Rache für dessen Befehl, schwarze Kriegsgefangene zu töten, umbringen. Beim Abendessen stellt Mannix fest, dass der Lincoln-Brief gefälscht ist, woraufhin Warren erklärt, der Brief verschaffe ihm bei Weißen einen gewissen Spielraum.

Vor dem Blutbad

Nach einigem Geplänkel legt Warren eine seiner Waffen neben Smithers und behauptet, er habe Smithers‘ Sohn vergewaltigt und getötet, woraufhin Smithers nach der Waffe greift und von Warren getötet wird. In der Zwischenzeit wird der Kaffee vergiftet, eine Tatsache, die Daisy heimlich beobachtet. Ruth und O.B. trinken davon; O.B. stirbt, und Daisy erschießt den sterbenden Ruth mit dessen eigener Waffe. Warren entwaffnet Daisy, lässt sie jedoch an Ruths Leiche gefesselt und hält die anderen unter Waffengewalt.

Eine Rückblende zeigt, wie Bob, Mobray, Gage und Daisys Bruder Jody Stunden zuvor in der Hütte ankamen. Sie töteten Minnie, Sweet Dave und alle Anwesenden bis auf Smithers, den sie als Teil eines glaubwürdigen Szenarios am Leben ließen. Nachdem sie die Leichen versteckt und den Laden gesäubert hatten, versteckte sich Jody im Keller, als Ruth, Daisy, O.B., Warren und Mannix eintrafen. Im Hier und Jetzt halten der schwer verwundete Warren und Mannix Daisy, Gage und Mobray unter Waffengewalt. Sie drohen, Daisy zu töten, woraufhin Jody sich ergibt und von Warren exekutiert wird.

Die überlebenden Bandenmitglieder behaupten, fünfzehn Söldner würden in Red Rock auf sie warten. Sie bieten Mannix einen Deal an: Wenn er Warren tötet, verschonen sie ihn und lassen ihn das Kopfgeld für den sterbenden Mobray und den toten Bob kassieren. Warren tötet Hicox, als dieser versucht, Mannix zu überreden, und zusammen töten sie Gage, als dieser nach einer versteckten Pistole greift. Mannix hört sich Daisys Vorschlag an, erkennt jedoch, dass sie lügt. Als er vor Blutverlust in Ohnmacht fällt, schlägt Daisy Ruths Arm ab und greift nach einer Waffe, doch Mannix erwacht rechtzeitig und verletzt sie. Mannix und Warren hängen Daisy zu Ehren von Ruth auf, der seine Prämien stets zum Galgen brachte. Während sie sterben, liest Mannix Warrens gefälschten Lincoln-Brief vor und lobt dessen Detailreichtum.

Fazit und Kritik zum Film „The Hateful Eight“

Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“ stellt eine Herausforderung dar, sowohl in seiner Entstehungsgeschichte als auch in seiner filmischen Präsentation. Trotz anfänglicher Zweifel des Regisseurs, bedingt durch die unfreiwillige Veröffentlichung des Drehbuchs, mündete das Projekt in einem unnachgiebigen Streben nach Perfektion. Tarantino griff für die Aufnahmen auf historische Kameraobjektive zurück, wodurch „The Hateful Eight“ in einem seltenen Breitbildformat glänzt. Diese Entscheidung beschränkt die ideale Filmvorführung auf eine Handvoll Kinos, welche die 70mm-Projektion unterstützen.

Die Zusammensetzung der Charaktere in „The Hateful Eight“ erzeugt von Beginn an eine intensive Atmosphäre. Im Zentrum steht eine Gruppe von Individuen, die in einer Schneehütte Zuflucht suchen. Schnell wird klar, dass Misstrauen und Verrat die Interaktionen bestimmen. Die Dynamik innerhalb der Gruppe führt zu unerwarteten Wendungen, wobei Tarantino die Spannung mit seiner charakteristischen Dialogführung und detaillierten Bildkomposition weiter aufbaut. Die Kameraarbeit unterstreicht dabei geschickt die zwischenmenschlichen Konflikte und sorgt für eine visuell beeindruckende Darstellung der einschneidenden Handlung.

Schließlich kulminiert „The Hateful Eight“ in einem blutigen Showdown, der Tarantinos Vorliebe für überzogene Gewaltdarstellungen unterstreicht. Die gewählte Erzählstruktur, mit Zeitsprüngen und Perspektivwechseln, erhöht die Intensität des Geschehens. Trotz der Brutalität und des Zynismus der Charaktere wirft der Film ein kritisches Licht auf die amerikanische Gesellschaft, indem er Themen wie Rassismus und Misogynie verhandelt. „The Hateful Eight“ bleibt somit ein exemplarisches Werk Tarantinos, das durch seine komplexe Charakterzeichnung, die meisterhafte Inszenierung und die provokante Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problematiken besticht.

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