Oben (2009) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Oben“ begleiten wir Carl Fredricksen, einen verbitterten Witwer. Er beschließt, mit seinem Haus, angehoben von Tausenden von Luftballons, nach Südamerika zu fliegen. Sein Ziel: die Paradise Falls, ein Traumziel, das er und seine verstorbene Frau Ellie sich einst versprachen zu besuchen. Unerwartet wird Carl auf dieser Reise von Russell begleitet, einem optimistischen Pfadfinder, der das letzte Abzeichen für seine Sammlung verdienen möchte. Gemeinsam stolpern sie in ein unerwartetes Abenteuer, das ihre Leben für immer verändert.

Dauer: 96 Min.
Jahr:
Regie: Peter Docter, Bob Peterson
Produzenten: Jonas Rivera
Hauptdarsteller: Edward Asner, Christopher Plummer, Jordan Nagai
Nebendarsteller: Maximilian Belle, Dirk Bach, Karlheinz Böhm
Genres: Kinder & Familie, Zeichentrick
Studio: Disney
Sprachen: Deutsch, English

Während ihrer Reise nach Südamerika kreuzen ein sprechender Hund namens Dug und ein seltener Vogel, den Russell „Kevin“ nennt, ihren Weg. Diese Begegnungen führen zu unvorhergesehenen Freundschaften und Konflikten mit einem verrückten Entdecker. Jedes Mitglied dieser zusammengewürfelten Gruppe trägt seine eigenen Träume und Hoffnungen bei sich. „Oben“ ist eine Geschichte über die Suche nach Abenteuer und Zugehörigkeit, die zeigt, wie unerwartete Begegnungen und die Überwindung von Hindernissen das Herz öffnen können.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Pete Docter führte bei „Oben„, einem Animationsfilm aus dem Jahr 2009, Regie. Er schrieb das Drehbuch zusammen mit Bob Peterson und Tom McCarthy. Die Musik komponierte Michael Giacchino. Kevin Nolting war für den Schnitt verantwortlich. In den Hauptrollen liehen Ed Asner als Carl Fredricksen, Jordan Nagai als Russell und Christopher Plummer als Charles Muntz ihre Stimmen. Bob Peterson sprach Dug und Elizabeth Docter die junge Ellie. Die deutsche Synchronisation übernahmen unter anderem Fred Maire, Maximilian Belle und Karlheinz Böhm. Die Produktion übernahm Jonas Rivera, und Patrick Lin führte die Kamera.

Bei der Oscarverleihung 2010 gewann ‚Oben‘ in den Kategorien Bester Animationsfilm und Beste Filmmusik. Zusätzlich erhielt der Film bei den Golden Globes und den BAFTA Awards jeweils Auszeichnungen in den gleichen Kategorien. Die Annie Awards und der Golden Globe Award für die beste Filmmusik gingen ebenfalls an ‚Oben‘. Die Produktion bekam einen Grammy für das beste Soundtrackalbum. Das 4-Disc-Set (Blu-ray) wurde als bestes Family Entertainment ausgezeichnet.

Die Drehorte für das fiktive Abenteuer inspirierten sich an den Salto-Angel-Wasserfällen. „Oben“ spielte weltweit über 735 Millionen US-Dollar ein, was ihn zum sechsterfolgreichsten Pixar-Film macht. Die Kosten für die Produktion beliefen sich auf 175 Millionen US-Dollar. Der Film startete im deutschsprachigen Raum am 17. September 2009. „Oben“ markierte Pixars ersten 3D-Film. Als Fortsetzung erschien 2021 die Serie ‚Dug-Tage‘, die Dugs Abenteuer weitererzählt.

Inhalt und Handlung vom Film „Oben“

Im Prolog von „Oben“ wird die rührende Lebensgeschichte des Protagonisten Carl Fredricksen gezeigt. Schon als Kind schwärmt Carl für den Entdecker Charles F. Muntz. Durch eine zufällige Begegnung lernt er Ellie kennen, die seine Begeisterung teilt. Gemeinsam träumen sie davon, ein Haus neben den Paradise Falls in Südamerika zu bauen. Die beiden heiraten und gehen durch Höhen und Tiefen des Lebens, doch diverse Schicksalsschläge verhindern die Erfüllung ihres Traumes. Nach Ellies Tod bleibt Carl allein zurück, fest entschlossen, ihr gemeinsames Vorhaben doch noch zu verwirklichen.

Mit 78 Jahren sieht sich Carl der Entmündigung und der Einweisung ins Altersheim gegenüber. Um dem zu entkommen und seinen Traum zu verwirklichen, fliegt er mit seinem Haus, angetrieben von Tausenden Luftballons, davon. Sein Ziel sind die Paradise Falls. Allerdings bemerkt er zu spät, dass der junge Pfadfinder Russell versehentlich mit an Bord gekommen ist. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und eines Unwetters erreichen sie Südamerika, wo sie das fliegende Haus notlanden müssen.

Flucht aus dem Luftschiff

Auf ihrer Reise zu Fuß durch die Wildnis Südamerikas, das Haus hinter sich herziehend, stoßen Carl und Russell auf den exotischen Vogel Kevin und den sprechenden Hund Dug. Die neuformierte Gruppe wird bald von einer Gruppe sprechender Hunde gejagt, die dem verrückten Entdecker Charles Muntz dienen. Muntz ist besessen von der Idee, Kevin zu fangen, um seinen ruinierten Ruf zu retten. Als Carl und Russell erkennen, in welcher Gefahr sie und Kevin schweben, entscheiden sie sich zur Flucht aus Muntz‘ Luftschiff.

Die Jagd auf Kevin führt zu einem entscheidenden Kampf zwischen Carl, Russell und Muntz. In einem dramatischen Showdown kann Muntz besiegt werden, doch das Abenteuer ist für Carl und Russell noch nicht vorbei. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen, Kevin zu ihren Jungen zurückzubringen. Carl erkennt dabei, dass Abenteuer nicht immer grandiose Expeditionen sein müssen, sondern auch in den kleinen Dingen des Lebens gefunden werden können.

Nach ihrer Rückkehr wird Russell für seine Tapferkeit geehrt, und Carl findet in ihm und Dug eine neue Familie. Zusammen genießen sie die kleinen Freuden des Alltags, wie das Zählen von Autos. Der Film endet mit der Enthüllung, dass Carls Haus genau dort gelandet ist, wo Ellie es sich immer gewünscht hatte – ein symbolischer Abschluss ihres gemeinsamen Traums.

Filmkritik und Rezension von „Oben“

Pixars „Oben“ beginnt mit einer emotionalen Montagesequenz, die Carl und Ellies Leben zusammenfasst. In wenigen Minuten erleben wir Liebe, Verlust und unerfüllte Träume, dargestellt ohne ein einziges gesprochenes Wort. Diese Szenen gehören zu den ergreifendsten des gesamten Films. Sie zeigen, dass wahres Abenteuer oft in den kleinen Momenten des Lebens zu finden ist. Doch nach diesem kraftvollen Auftakt wechselt der Ton. Carl wird zum verbitterten alten Mann, der sich der Welt verschließt. Diese Verwandlung führt uns zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Altern und Isolation.

Als Carl sein Haus in ein Fluggerät verwandelt, um nach Südamerika zu fliehen, nimmt die Geschichte eine Wendung. Die unerwartete Anwesenheit des jungen Pfadfinders Russel bringt Dynamik in die Erzählung. Die Abenteuer, die sie erleben, sind jedoch im Vergleich zu früheren Pixar-Werken wie „Ratatouille“ und „Wall-E“ eher konventionell. Trotz der farbenfrohen Szenen und ungewöhnlichen Charaktere fehlt es „Oben“ an der Innovation und Tiefgründigkeit, die man von Pixar erwartet hätte. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Einsamkeit und Verlust bleibt oberflächlich.

Dennoch bewahrt „Oben“ eine gewisse Melancholie, die vor allem durch Carl als Charakter getragen wird. Dieser Kontrast zwischen der farbenfrohen Welt Südamerikas und dem inneren Kampf des Protagonisten schafft Momente echter Emotion. Der Film vermeidet es, sich auf schnelle Witze zu verlassen und schafft es so, seine Figuren als bemerkenswert authentisch darzustellen. Trotz der Kritikpunkte gelingt es „Oben“, eine berührende Geschichte über Freundschaft, Abenteuer und die Überwindung von Verlust zu erzählen.

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