Der große Diktator (1941) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Jahr 1940 brachte Charlie Chaplin einen seiner bemerkenswertesten Filme auf die Leinwand: „Der große Diktator„. Dieser Film, eine geschickte Mischung aus Satire und Drama, beleuchtet die ernsten Themen des Zweiten Weltkriegs und des aufkommenden Faschismus. Chaplin, der sowohl Regie führte als auch die Hauptrollen spielte, lieferte ein Werk, das bis heute als Meilenstein in der Filmgeschichte gilt. Seine Darstellung des tyrannischen Diktators Adenoid Hynkel und eines jüdischen Barbiers, der in einem Ghetto lebt, ist sowohl humorvoll als auch tiefgründig.
Dauer: | 120 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 1941 |
Regie: | Charles Chaplin |
Produzenten: | Charlie Chaplin |
Hauptdarsteller: | Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie |
Nebendarsteller: | Reginald Gardiner, Henry Daniell, Billy Gilbert |
Genres: | Drama, Kriegsfilme |
Studio: | STUDIOCANAL Germany |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Handlung des Films, die in der fiktiven Nation Tomainia spielt, ist eine direkte Satire auf Adolf Hitler und den Nationalsozialismus. Chaplins geniale Doppelrolle ermöglicht es ihm, sowohl die Absurdität als auch die Gefahren des Faschismus hervorzuheben. Durch eine Reihe von Verwechslungen und Missverständnissen gelingt es ihm, ein kritisches und doch unterhaltsames Bild dieser dunklen Ära zu zeichnen. „Der große Diktator“ ist nicht nur ein Meisterwerk der Komödie, sondern auch eine mutige politische Stellungnahme, die ihre Aktualität bis heute bewahrt hat.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der große Diktator„, ein Film aus dem Jahr 1940, markierte einen Wendepunkt in Charlie Chaplins Karriere. Es war sein erster Tonfilm, eine deutliche Abkehr von seinen früheren Stummfilmen. In diesem 125-minütigen Werk übernahm Charlie Chaplin nicht nur die Hauptrolle des Anton Hynkel, sondern führte auch Regie, schrieb das Drehbuch und war für die Produktion verantwortlich. Seine Satire richtete sich gegen Adolf Hitler und den Nationalsozialismus, enthielt aber auch symbolische Kritik an der US-Staatsmacht und Militarismus im Allgemeinen. Trotz der schweren Themen erhielt der Film eine Altersfreigabe von FSK 6.
Neben Chaplin traten weitere talentierte Schauspieler auf. Jack Oakie verkörperte Benzino Napoloni und Reginald Gardiner spielte Kommandeur Schultz. Paulette Goddard, Chaplins Ehefrau zur Zeit der Dreharbeiten, übernahm die Rolle der Hannah. Maurice Moscovitch und Emma Dunn komplettierten den Hauptcast als Herr und Frau Jaeckel. Für die technische Umsetzung sorgten Roland Totheroh und Karl Struss als Kameramänner, während Willard Nico den Schnitt übernahm. Die Musik, ein weiteres Element von Chaplins Genie, entstand in Zusammenarbeit mit Meredith Willson.
Obwohl „Der große Diktator“ bei seiner Uraufführung am 15. Oktober 1940 große Erfolge feierte, blieb ihm ein Oscar verwehrt. Der Film war in fünf Kategorien nominiert, darunter „Bester Film“, „Bestes Originaldrehbuch“ und „Bester Hauptdarsteller“ für Chaplin selbst. Trotzdem blieb eine Auszeichnung aus. Die Anerkennung für den Film kam jedoch später. 1997 wurde er ins National Film Registry aufgenommen, ein Zeichen seiner kulturellen, historischen und ästhetischen Bedeutung. Am 30. Dezember 2004 erfuhr der Film durch eine restaurierte Fassung eine Renaissance, was seine anhaltende Relevanz und Wertschätzung unterstreicht.
Inhalt und Handlung vom Film „Der große Diktator“
Im Jahr 1918, an der Westfront, rettet ein jüdischer Soldat aus Tomainia, heldenhaft das Leben von Kommandeur Schultz, einem verwundeten Piloten. Dieser trägt wichtige Dokumente, die Tomainia einen Sieg sichern könnten. Nach einem Flugzeugabsturz erleidet der Soldat jedoch einen Gedächtnisverlust und wird ins Krankenhaus gebracht. Schultz erfährt, dass Tomainia den Alliierten Streitkräften kapituliert hat. Zwanzig Jahre später leidet der Soldat, nun als Friseur tätig, immer noch an Amnesie. Er kehrt zu seinem früheren Beruf in einem Ghetto zurück. In der Zwischenzeit hat sich Tomainia in eine faschistische Diktatur unter der Führung des rücksichtslosen Adenoid Hynkel verwandelt. Schultz, der jetzt das Ghetto regiert, ist inzwischen aufgestiegen.
Der Friseur verliebt sich in seine Nachbarin Hannah. Gemeinsam versuchen sie, der Verfolgung durch die Militärkräfte zu widerstehen. Als Sturmtruppen den Friseur fangen und hängen wollen, erkennt Schultz ihn und hindert sie daran. Diese Begegnung hilft dem Friseur, sich an den Ersten Weltkrieg zu erinnern und sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Unterdessen versucht Hynkel, seine wachsenden militärischen Kräfte durch einen Kredit von einem jüdischen Bankier namens Hermann Epstein zu finanzieren. Als dieser sich weigert, das Geld zu verleihen, befiehlt ein wütender Hynkel die Judenverfolgung. Schultz protestiert gegen diese unmenschliche Politik, wird in ein Konzentrationslager geschickt, flieht jedoch und versteckt sich im Ghetto.
Streit am Buffet
Hynkel gerät mit dem Diktator des Nachbarlandes Bacteria, Benzino Napaloni, in Streit. Es geht um die Frage, wer Osterlich angreifen soll. Die beiden Diktatoren streiten sich bei einem aufwendigen Buffet, das in einer Essensschlacht endet. Erst der Schock durch scharfen Senf bringt sie zur Zusammenarbeit. Nach dem Vertrag mit Napaloni ordnet Hynkel die Invasion Osterlichs an. Hannah und ihre Familie werden von der eindringenden Armee gefangen und von einem Soldatentrupp geschlagen.
Schultz und der Friseur entkommen aus dem Lager in gestohlenen Uniformen. Der Friseur wird für Hynkel gehalten und zu einer Siegesparade erwartet. Der echte Hynkel wird während einer Entenjagd verwechselt und ins Lager gebracht. Schultz rät dem Friseur, sich als Hynkel auszugeben, um ihre Leben zu retten. Der Friseur, der noch nie eine öffentliche Rede gehalten hat, nutzt die Gelegenheit. Er verkündet einen Sinneswandel Hynkels und hält eine leidenschaftliche Rede für Brüderlichkeit und Demokratie.
In seiner Rede sendet der Friseur eine Botschaft der Hoffnung an Hannah: „Schau hoch, Hannah. Der Mensch hat Flügel bekommen und beginnt zu fliegen. Er fliegt in den Regenbogen, ins Licht der Hoffnung, in die Zukunft, die glorreiche Zukunft, die dir, mir und uns allen gehört.“ Hannah hört die Stimme des Friseurs im Radio, wendet sich dem aufsteigenden Sonnenlicht zu und sagt zu ihren Begleitern: „Hört zu.“
Filmkritik und Rezension von „Der große Diktator“
Charlie Chaplins „Der große Diktator“ bleibt eine der beeindruckendsten filmischen Auseinandersetzungen mit dem Thema Hitler und dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Filmklassiker, nun in einer restaurierten Fassung erhältlich, verliert auch im digitalen Zeitalter nichts von seiner Relevanz. Chaplins Doppelrolle als der jüdische Barbier und der tyrannische Diktator Adenoid Hynkel veranschaulicht sein Talent, ernste Themen mit feinsinnigem Humor zu kombinieren. Der Film, der in die Liste der 100 besten amerikanischen Komödien des American Film Institute aufgenommen wurde, beweist seine anhaltende Bedeutung und spricht weiterhin ein breites Publikum an.
Der Plot des Films nimmt uns mit in die Welt eines namenlosen jüdischen Barbiers und des irren Diktators Hynkel. Beide von Chaplin gespielt, spiegeln sie das Extrem von Unterdrückung und Macht wider. Die Verwechslung der beiden Charaktere führt zu einer unerwarteten Wendung, die in einer der kontroversesten Reden der Filmgeschichte gipfelt. Diese Szene stellt nicht nur eine filmische, sondern auch eine gesellschaftliche Gratwanderung dar. Chaplins Einsatz von Humor und Satire umfasst hierbei eine sorgfältige Balance zwischen Respekt und Kritik. Der Film übertrifft somit die Grenzen der Unterhaltung und wird zu einem politischen Statement.
„Der große Diktator“ zeigt Chaplins Genialität in voller Pracht. Sein Humor entwickelt sich in diesem Film über die Grenzen der Pantomime hinaus und erfasst Dialoge und Situationskomik. Die weltberühmte Szene, in der Hynkel mit einer Weltkugel tanzt, symbolisiert Hynkels Machtbesessenheit und Wahnsinn. Chaplins Fähigkeit, durch seine Darstellung von Hitler eine Mischung aus Belustigung und Nachdenklichkeit zu erzeugen, bestätigt seinen Status als universeller Künstler. Der Film, der zunächst kontrovers aufgenommen wurde, ist heute ein unbestrittener Meilenstein in Chaplins Karriere und ein bedeutendes Werk, das Faschismus und Nationalsozialismus auf einzigartige Weise künstlerisch aufarbeitet.